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Es war nun schon der sechste Tag,den ich bei Viki verbrachte und langsam wurde es Zeit zu gehen,um mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

Ich werde mich jetzt auf dem Weg zu meinem Haus machen,meine Sachen nehmen und in ein Hotel gehen,bis ich nichts anderes gefunden habe.

Oder ich werde dort sitzen und das Problem mit Raphael ausreden,da ich es nichtmehr ohne ihn aushalten kann,geschweige ohne Granit.Sie waren die Menschen,die mir am meisten Liebe gaben,und das werde ich nie vergessen können.

Momentan befand ich mich in der U6 auf dem Weg zu Raf und meinen Hund,den ich zu sehr vermisste.

In wenigen Sekunden würde ich aussteigen müssen und mich meiner größten Angst stellen.Ich hatte Angst,dass Raphael nichtsmehr mit mir zu tun haben wollte.

Das war bis jetzt der schlimmste Streit in unserer Freundschaft.

Mit jedem Schritt den ich machte,wurde ich nervöser und mein Herzschlag verschnellerte sich um das doppelte.

Vielleicht war ich einfach nicht bereit ihm schon über die Augen zu treten?Ich wollte nicht sehen,wie enttäuscht er von mir ist.

Außerdem ist mir arschkalt.Wieso?

Ratet mal,wer weder Winterjacke noch Winterschuhe anhat.Jap,Ivana.

Wenige Minuten stand ich schon vor unserer Haustür.In unserer Einfahrt standen drei Autos.Alles sah genauso friedlich wie immer aus,doch je näher ich mich dem Haus näherte,desto mehr entwich der Frieden.

Ohne darüber richtig nachzudenken drückte ich die Türklinge hinunter und sie öffnete sich.Absperren kannte er nicht,oder?

Sobald ich in dem Haus war,umhüllte mich ein alkoholischer Geruch gemischt mit Zigarettenrauch.Da es völlig benebelt war,stolperte ich über einen kleinen Ball von Camora,der am Boden lag und machte mich so bemerkbar.

Scheize.Das wollte ich doch nicht.Toll,Ivana.

Plötzlich entfing mich ein kleiner,bellender Hund,den ich sofort im Arm nahm.Auf Anhieb wurde ich glücklicher und sah mich genauer in dem Haus um,bis ich entschloss in das Wohnzimmer zu gehen,aus dem ich jemanden reden hören konnte,da er den Hund zu sich rief.

Dann geschah es.

Sobald ich ins Wohnzimmer schritt,trafen seine Augen meine und mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen.

Ich hatte jeden Grund,mir Sorgen um ihn zu machen.Er sah komplett kaputt aus und seine Augen waren rot und angeschwollen.

Überall befanden sich Zigarettenschachteln und sämtliche leere Alkoholflaschen.

,,Raf"sagte ich leise,lies den Hund sanft auf dem Boden ab und wollte mich zu ihm setzen,jedoch blieb ich weiter stehen,da ich ihn nicht bedrängen wollte.

Er nickte mit seinem Kopf nach rechts auf die Couch,was hieß,dass ich mich setzten sollte,was ich auch tat.

Wir beide sagten nichts.Es war stiller wie noch nie.Keiner von uns traute sich etwas zu sagen.

,,Ich dachte ich werde dich nie wiedersehen."sagte er plötzlich leise,während er nach unten schaute.Seine Stimme war rau,was wahrscheinlich an dem Alkohol und den Zigaretten lag.

Ich blieb jedoch still.Ich war nicht im Stande zu handeln.

,,Wie geht es dir?"fragte er mich und sah mir in die Augen,während ich immernoch kein Wort heraus bekam.Ich räusperte mich kurz.

,,Ganz....gut.Und selber so?"lächelte ich leicht,doch es verschwand nach Sekunden.Wieso versuchte ich überhaupt ihn anzulügen,wenn er die Wahrheit wusste?

Amore | r.r / g.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt