›I feel tired tonight
A word that you can't forget in a breeze‹
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Das laute klopfen an der Tür weckt mich auf. »Jimin, alles okey? Niemand duscht fast eine Stunde lang- das ist ne mega Wasser Verschwendung!«, ertönt Yoongis Stimme von draussen. Verwirrt blicke ich mich um und erkenne, dass ich mich noch immer im Bad befinde- ich bin wohl auf dem Klo Deckel eingeschlafen.
Ich gehe sofort zur Tür und schliesse sie auf. Allerdings hatte Yoongi wohl genau in diesem Moment die Idee, die Tür zu rammen. Lange Rede, kurzer Sinn: ich komme schwer auf dem Boden auf und Yoongi fällt direkt auf mich drauf was mich schmerzhaft aufstöhnen lässt.
Allerdings finde ich es nicht schlimm- im Gegensatz. Mir gefällt Yoongis Körperwärme. Ich starre in dessen Augen, die vor Schock weit aufgerissen sind. Ich kann nicht sagen, wie lange wir dort so gelegen sind- Sekunden, Minuten oder doch Stunden- als sich Yoongi mit einer ruckartigen Bewegung aufsetzt und sich danach aufrichtet.
Ich liege immer noch erschrocken auf dem Boden und mustere Yoongi, der mir seine Hand entgegen streckt. Ich ergreife sie und lasse mich hochziehen. »Ich bin eingeschlafen...«, gebe ich kleinlaut von mir, um dem Schwarzhaarigen zu erklären, warum ich so lange im Bad gesessen habe. »Wenn es nur das ist.«, sagt Yoongi, der seine Aussage als einen Witz tarnt. Aber ich spüre genau, wie er meinen Körper nach neuen Narben absucht.
»Auf jeden Fall«, wechselt Yoongi das Thema, »Jin meinte, wir können jetzt runter zum Essen kommen.« Ich mustere den Jungen vor mir überrascht. »Seit wann suchst du Kontakt zu anderen Menschen?«, frage ich leicht grinsend. Yoongi schlägt mir leicht gegen die Schulter was mich zum lachen bringt, da er sich nicht wirklich mühe gibt, mich richtig zu schlagen.
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Das Essen war wie immer sehr lecker und ich habe mich an diesem Abend mehr bei den Gesprächen integriert. Jetzt allerdings sitze ich, in mehrere Decken eingehüllt auf Yoongis kleinem Balkon und starre auf Seoul herab.
Das Haus befindet sich auf einem kleinen Berg und weist einen wunderschönen Ausblick auf. Ich kuschle mich mehr in die Decken und geniesse die Ruhe, die vielen Lichter von Seoul, die Sterne und den Mond über mir. Ich habe schon immer die Nacht geliebt. Hauptsächlich, weil es dann so ruhig ist- perfekt um nachzudenken.
Ich schliesse meine Augen und lasse die frische Nacht Luft auf mich wirken. Unten in der Stadt habe ich nie so frische Luft bekommen und in ein paar Bezirken ist es sogar gefährlich, ohne Mundschutz auf die Strasse zu gehen. Aber hier oben ist die Luft gleich viel besser. Es sind zwar nur etwa 50 Höhenmeter unterscheid, aber es ist, als ob man auf einer einsamen Insel sitzt.
»Jimin?«, ertönt es auf einmal leise neben mir und ich kann Yoongi ausmachen, der langsam auf mich zukommt. »Ist es hier nicht zu kalt?«, fragt er weiter und ich meine leichte Sorge aus seiner Stimme heraus zu hören.
»Nein, ich hab genug Decken.«, antworte ich leise und merke, wie Yoongi sich zitternd neben mich setzt. Nach ein paar Handgriffen habe ich mich und die Decken so plaziert, dass Yoongi auch schön warm wird. Ich habe mich selbst so gedreht, dass ich meine Beine über die des Schwarzhaarigen legen kann und die Decken habe ich so arrangiert, dass sie uns beide wärmen.
Falls Yoongi von meiner Aktion überrascht sein sollte lässt er es sich nicht ansehen. Denn er legt unter der Decke einen Arm um meine Taille. Ich lehne meinen Kopf an Yoongis Schulter und starre weiter auf Seoul.
»Hyung?«, durchbreche ich die angenehme Stille nach guten 20 Minuten. »Hm?«, antwortet Yoongi leise und bestätigt mir, dass seine Aufmerksamkeit wieder auf mir liegt.
»Danke.«, sage ich nach einer kurzen Pause. »Ich mache doch gar nichts.«, sagt Yoongi leise und ich höre ihm seine Verwirrung an.
»Doch. Wir kennen uns zwar noch nicht lange, aber ich habe mich bei niemandem so geborgen gefühlt. Und nie konnte mich jemand von Anfang an einfach so anfassen, ohne dass ein ekel Gefühl aufgekommen ist. Selbst Jaehyun konnte das erst viele Jahre später richtig anfassen. Ich bedanke mich bei dir, weil du mir mit deiner Art zeigst, dass es nicht nur böse Menschen gibt.«
Wow, seit wann bin ich so kitschig?!
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Fragt nicht, warum ich gesagt habe, dass die Kapitel kürzer werden und das hier jetzt doch länger als das von gestern ist...FRAGT NICHT
pewpew
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Scherbenhaufen 💫a yoonmin advent calendar💫
Fanfiction»save me before I touch this broken glass.« ••• In dem Jimin, der mental komplett am Ende ist, auf den neugierigen Yoongi trifft, der Jimin interessanter findet, als er sollte und ihm darum versuchte zu helfen. ...