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Jetzt muss ich mal dazwischen quatschen und wollte einfach mal Danke sagen. ❤️

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Marten war sauer auf Cecilia, weil sie nicht in seiner oder in der Nähe der Jungs geblieben war. Außerdem rasten die Gedanken in seinem Kopf, weil er sich nicht erklären konnte, warum man hier in der Schweiz versuchte, sie zu entführen. Steckte wirklich dieser Björn Behrend dahinter? Trotz seiner miesen Laune versuchte er für das Video gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Marten stand an einem Abhang und sah auf die Berge in der Ferne und die Hängebrücke vor ihm.
Cecilia trat von hinten an ihn heran. „Es tut mir leid", sagte sie leise. Doch Marten sah sie nicht an. „Bitte, Marten." Sie zog ihn zu sich herum und legte ihre Hände auf seine Brust. „Ich sagte, es tut mir leid."
„Ich habe es gehört", knurrte er. Cecilia spannte sich merklich an. Er machte ihr Angst. „Was?", blaffte er und sah sie endlich an.
„Ich habe Angst vor dir", gab sie leise zu.
Marten fing an zu lachen. „Natürlich."
Cecilia sah zu Boden. Sie nahm ihre Hände von seiner Brust und ging.
Die Jungs hatten die beiden beobachtet. Jonas kam auf ihn zu. „Die Kleine mag dich", lächelte er. „Und du scheinst sie auch zu mögen."
„Niemals, Alter. Sie ist absolut nicht mein Typ. Ich mache hier nur meinen Job."
Jonas sah Cecilia nach. Keiner von den Jungs wusste, warum Marten auf sie aufpassen sollte und ebenso hatte keiner von ihnen den Entführungsversuch vor dem Hotel mitbekommen. Jonas zuckte mit den Schultern. „Sie ist traurig, warum auch immer."
„Sie meinte gerade, ich mache ihr Angst."
„So wie du drauf bist, hätte ich als Frau auch Angst vor dir."
„Das hast du nicht wirklich gesagt, Joe."
„Was denn? Ist doch so." Er fuchtelte vor Martens Gesicht herum. „Du hast diese Mordlust in den Augen."
Marten schlug Jonas' Hand weg. „Sie sagte, es tut ihr leid, dass sie versucht hat abzuhauen."
„Nimm die Entschuldigung an." Erneut fuchtelte Jonas mit einer Hand vor seinen Augen herum. „Ach und so eine Frau bekommst du nie wieder", schob er nach und ging lachend wieder zu den anderen, ehe Marten seine Hand erneut wegschlagen konnte.

Cecilia erkundete die Berge, immer in Begleitung und unter den Argusaugen von Marten.
Die Jungs hatten jedoch andere Pläne mit ihrem Kumpel und wollen ihn von Cecilia wegholen.
„Meine Aufgabe ist es, auf sie aufzupassen. Ich habe kein Bock Stress mit Arvid zu bekommen."
„Dem Boss der Devils of Pain?" Marten nickte langsam. „Moment mal, wer ist sie wirklich?", wollte Raphael wissen.
„Cecilia Black, Arvids Tochter", erklärte Marten schließlich und die Jungs verstanden nicht, warum gerade er auf sie aufpassen sollte.
„Was ist mit Oli, kann der sich nicht um sie kümmern?"
Marten schüttelte bestimmend den Kopf. „Ich mache das, weil ich der Beste bin." Im nächsten Moment sah er sich hektisch suchend um. Er hatte seinen Schützling wieder aus den Augen verloren. „BLACK?"
„Hier, ich bin da!", rief sie und hielt eine Hand in die Höhe, die in einem schwarzen Lederhandschuh steckte.
Marten atmete erleichtert auf, als er sie hinter einem Felsen entdeckte. „Bleib in der Nähe."
„Ja, Papa", feixte sie und er musste schmunzeln.
Breit grinsend schlug Jonas ihm auf die Schulter. „Ja, weil du der Beste bist."
„Ach, halt's Maul", knurrte Marten zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Schließlich war das Video komplett abgedreht. Cecilia sprang von dem Felsen, auf dem sie während des Drehs gesessen hatte und blickte über das unter ihnen liegende Tal zu den Bergen auf der anderen Seite.
„Wir kommen nach", sagte Marten und die Jungs nickten.
„Eine traumhafte Aussicht", bemerkte Cecilia, als Marten neben ihr auftauchte. Sie sah mit leuchtenden Augen zu ihm auf.
Als sie ihren Blick wieder senkte, zog er sie in seine Arme. „Du hast mir einen scheiß Schrecken eingejagt und es hätte wirklich schief gehen können. Also tu mir bitte den Gefallen und mach das nie wieder. Okay?"
Sie nickte, hob den Kopf und sah ihn direkt an. „Marten", flüsterte sie leise und streckte sich ihm ein wenig entgegen. Ihre Lippen trafen auf seine. Es war zwar nur ein leichter Kuss, aber seine Lippen waren so weich.
Geschockt beendete Marten den Kuss abrupt und hielt sie ein Stück von sich weg. „Was soll das?"
„Ich wollte nur mich bedanken."
So?", fragte er etwas zu laut und ihr Blick wurde wütend.
„Fick dich, Q.!", rief sie aufgebracht. Ihre ganze Enttäuschung über seine Reaktion lag in ihren Worten.
Marten zog fragend die Augenbrauen hoch. „Du hast mich gerade geküsst und jetzt soll ich mich ficken? Klappt nicht ganz, du bist mit im Zimmer."
„Q., du bist echt ein Wichser! Kein Wunder, dass du keine Freundin hast. Du bist nicht wählerisch, die Frauen halten es einfach nur nicht mit dir aus!" Das war sogar für den sonst so harten Marten ein Schlag ins Gesicht. „Meinst du, ich täusche mein Interesse an dir die ganze Zeit vor? Du merkst nicht mal, dass ich versuche es dir recht zu machen."
„Indem du mich küsst?"
Irritiert sah sie ihn an. „Nein, das hat damit nichts zu tun. Aber ich gebe mir wirklich Mühe, dass es zwischen uns harmonischer läuft als früher. Aber nein, jedes Mal bekomme ich eins reingewürgt."
„Du hasst mich", erinnerte er sie.
„Manchmal ändern sich die Dinge", erwiderte sie ruhig, beinahe traurig. „Doch keine Sorge, ich werde mit Arvid sprechen, dass ich jemanden anderes bekomme, der auf mich aufpasst." Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück zum Hotel.
Marten folgte ihr mit einigem Abstand und ließ sich ihre Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Mag sie mich wirklich, überlegte er, oder sucht sie meine Nähe nur aus Angst?

Hass & Liebe verbindetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt