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Am nächsten Morgen wurde er wach, als Cecilia sich unsanft auf die Seite drehte und ihm ihre Hand ins Gesicht schmetterte.
„Au!"
Cecilia schreckte hoch. „Was...?"
„Du hast heute Nacht einen Albtraum gehabt."
Verwundert sah sie ihn an. „Du hast mich wirklich in dein Bett geholt." Sie grinste anzüglich.
„Bilde dir nichts drauf ein", sagte er kühl und stand auf.
„Marten? Darf ich duschen?"
„Ja!", rief er aus der Küche.
Während Cecilia unter der warmen Dusche stand, überlegte sie, ob es wirklich das Richtige war, dass ausgerechnet er auf sie aufpasste.
Marten streifte durch seine Wohnung und betrat ohne anzuklopfen das Bad.
„Marten!", brüllte Cecilia und drehte ihm schnell den Rücken zu.
„Wow!" Erstaunt betrachtete er ihren Rücken. „Du hast ja ein riesiges Tattoo!" Marten konnte seinen Blick gar nicht mehr davon abbringen.
Cecilia blickte ihn über ihre Schulter hinweg an. „Als Mama gestorben ist, habe ich mir immer einen Engel gewünscht. Daddy hat es mir möglich gemacht, dass Mama immer bei mir ist."
„In so einer großen Form? Ist schon krass. Ist mir gestern Abend gar nicht aufgefallen."
„Ich verstecke es, da keiner wissen muss, dass ich tätowiert bin."
Marten war nun ganz dicht bei ihr. „Zeig dein Tattoo, vielleicht macht es dich sogar interessanter für mich." Er grinste und sah auf ihren wohlgeformten Arsch. „Okay, doch nicht."
„RAUS!", rief sie, und er verließ lachend das Bad.Martens Freunde luden ihn zur einer Party in einen der bekannten Clubs in Hamburg ein.
„Yo, Digger, darf ich jemanden mitbringen?" Da Marten auf Cecilia aufpassen musste und sie wohl schlecht alleine lassen konnte.
„Klar. Eine Frau?"
„Leider, ja."
„Natürlich. Samstag also?"
„Samstag." Marten ging vom Balkon zurück ins Wohnzimmer.
Cecilia saß vor dem Fernseher und klickte sich durch Netflix.
„Gib mal die Fernbedienung."
„Nee", weigerte sie sich.
„Gib mir das scheiß Ding!", wurde er lauter, und Cecilia sah ihn ausdruckslos an.
Sie warf ihm die Fernbedienung zu und ging aus dem Wohnzimmer.
Kurz darauf hörte Marten, wie seine Wohnungstür ins Schloss fiel. „Cecilia?" Er stand auf und lief in sein Schlafzimmer. „Fuck!", stöhnte er und sah aus dem Fenster. Plötzlich sah er, dass ein roter Van anrollte. Marten öffnete das Fenster. „Cecilia Black, sofort runter von der Straße!", brüllte er und Cecilia blickte erschrocken hinauf.
Da Marten aber nicht mehr am Fenster stand, lenkte sie ihren Blick wieder auf die Straße und bemerkte den herannahenden Wagen. Starr vor Schreck blieb sie wie angewurzelt stehen. Marten sprintete zu ihr und riss sie von der Straße. Sofort setzte der Van an und fuhr mit quietschenden Reifen davon.
Sofort nahm Marten Cecilia in die Arme, die vor Angst in sich zusammengesackt war. „Alles ist gut. Ich bin ja hier", versuchte er sie zu beruhigen.
„Warum? Warum ich?", weinte sie.
Marten streichelte ihr behutsam über den Kopf.
Langsam beruhigte sie sich wieder. „Ich hasse dich trotzdem."
Daraufhin drückte er sie schmunzelnd noch fester an sich.Nach diesem Vorfall meldete Cecilia sich krank. Ihre Chefin, der sie zuvor von den Drohungen erzählt hatte, verstand das.
Cecilia beschäftigte sich weiterhin mit dem Namen Letizia, und Marten sah ihr dabei zu, wie sie im Internet recherchierte.
„Kann ich dir irgendwie helfen?", wollte er wissen, weil sie ihn scheinbar ansah.
„Ähm..." Sie unterbrach ihren Gedankengang. „Ich weiß nicht so recht." Das erste Mal überhaupt, sah sie Marten in die Augen. Sie glitzerten dunkel zu ihr rüber.
„Du weißt nicht so recht?"
„Diese Letizia soll vier Jahre alt gewesen sein laut der Zeitung. Natürlich haben sie den Namen geändert."
Marten rückte näher an Cecilia heran und las laut den Artikel: „Schwesternpfusch: Eine Krankenschwester gab dem Mädchen das falsche Medikament. Kurz darauf starb das vierjährige Kind an den Folgen. Maja B. (Name geändert) aus Buxtehude war mit Bauchschmerzen in die Klinik eingewiesen worden. Der Vater Leonard B. (Name geändert) ist tief betroffen. Er will das Krankenhaus und die verantwortliche Krankenschwester verklagen. Der Vater der kleinen Maja hat bereits Drohungen gegen die Mitarbeiter des Krankenhauses ausgesprochen. Seit dem Vorfall darf Leonard B. die Klinik nicht mehr betreten. Und du meinst, dass das der Typ ist, der dich bedroht? Der Vater des kleinen Mädchens?"
„Das ist der einzige Todesfall eines Kindes zu der Zeit bei uns im Krankenhaus gewesen. Ich war zu dem Zeitpunkt aber selbst Patientin auf Station."
„Warum?"
„Ich habe mir beim Sport die Schulter zertrümmert."
Marten schmunzelte.
„Das ist nicht witzig."
„Okay, okay. Also gut. Nur dumm, dass sein Name geändert wurde."
„Keine Sorge, ich kriege das schon raus."
„Aha. Und wie?"
„Das lass mal meine Sorge sein."
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Hass & Liebe verbindet
RomanceAls Cecilia Drohungen von einem Unbekannten erhält, wendet sie sich an ihren Vater, den Boss der Devils of Pain, einem MC Hamburgs. Um seine einzige Tochter zu beschützen, setzt er seinen besten Mann zu ihrem Schutz ein. Doch Marten ist alles ander...