24. Kapitel

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Claires Sicht:

Dieser Idiot. Dieser dämliche, verdammte Idiot. Was bildete der sich überhaupt ein? Hatte er denn kein bisschen Anstand? Wir konnte er mich nur so demütigen? Ok, es kann sein, dass ich ein bisschen überreagierte, aber wenn es meinen Exfreund betraf war ich nun mal sehr empfindlich. Und jetzt hatte Chris mich ernsthaft zur Geburtstagsparty seiner kleinen, dummen Freundin eingeladen, weil er meinte, dass ich mich bestimmt gut mit ihr verstehen würde. Ja klar! Und das war noch nicht alles. Nein, das schlimme kommt noch. Ich habe gestern einen Anruf von Katie bekommen. Und sie hatte mir erzählt, dass sie mit Luke im Kino war. Und dass er sie GEKÜSST HATTE. Dieses Miststück. Und das sollte meine beste Freundin sein? Aber es war ja klar, dass sie irgendwann mal einen Typen hat, aber warum ausgerechnet Luke? Sie konnte jeden haben, wirklich jeden. Aber nein, natürlich musste es genau der Junge sein, mit dem ich gerne ausgehen würde. Ich hätte alles dafür gegeben, gestern an Katies Stelle gewesen zu sein. Aber er hatte sie um ein Date gebeten, nicht mich. Und auch Chris hatte das nicht verhindern können. Na ja, er war von meiner Idee, Katie und Luke auseinander zu bringen von vornherein nicht sehr begeistert gewesen, aber er war es mir schuldig. Ich wollte ihm eigentlich eine SMS schreiben, in der ich ihm meine Meinung sagen wollte, doch dann fiel ir ein, dass ich ja nicht mehr mit ihm reden wollte, wegen seiner bescheuerten Einladung zu dieser bescheuerten Party. Also musste ich die Sache selbst in die Hand nehmen. Ich überlegte, wie ich beiden schaden könnte, möglichst, dass sie dabei nicht die Polizei einschalteten oder auf mich verdächtigten. Dann hatte ich eine Idee. Ich rief meinen Onkel an, er war Metzger, eigentlich hasste ich seinen Beruf, aber jetzt kam er mir sehr gelegen, und liebte mich über alles, deshalb vertraute er mir und konnte mir keinen Wunsch abschlagen. Ich bat ihn darum, mir einen großen Eimer Schweineblut (wie eklig, aber ich musste Opfer bringen) vorbei zu bringen. Wie erwartet fragte er nicht nach, wozu ich das brauchte. Zu meinem Glück brachte er den Eimer noch am Nachmittag vorbei. Ich versteckte ihn im Schuppen, da ich so etwas widerliches unter keinen Umständen in meinem Zimmer haben wollte. Dann fuhr ich mit dem Rad in die Stadt, un Briefpapier zu kaufen. Dickes, schweres Briefpapier. So eines, auf dem Katies Stalker ihr seine Liebe gestanden hatte. Ich hatte keine Lust, dass der Verdacht gleich auf mich fiel.

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