Kapitel 23

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Ich gähnte und öffnete meine Augen. Neben mir saß Phobos. Seine roten Augen betrachteten ruhig meinen Körper. Ich sah ihn an.,, Na? Auch wieder wach?" Ich setzte mich auf und stellte fest, dass es mitten in der Nacht war. Alle schliefen.,, Ich hab auch bis vor ein paar Stunden geschlafen. Die anderen sind da erst eingeschlafen...",, Hast du Zeno... Das gesagt? "Er schüttelte mit dem Kopf.,, Nein... Das ist deine Sache." Murmelte er.,, Es tut weh.. "Er nickte.,, Es brennt. Ich weiß..." Murmelte er. Er zog mich sanft zu sich und drückte meinen Kopf an seine Brust.,, Es ist alles gut... Du kommst darüber hinweg... Genauso wie du über alles andere Weg kommst.. " Ich atmete durch. Inhalierte seinen Duft und genoss es in seinen Armen.,, Du bist besonders..." Murmelte er. Ich sah ihn überrascht an.,, Du gibst nie auf... Du hast mich akzeptiert... Ich bin in meinem Leben schon vielen Drachen begegnet... Aber noch nie hat einer mich so freundlich behandelt, wie du.. Ich bin dir zum Dank verpflichtet... Es ist schwer in einer Welt zu leben, in der es nurnoch um das Überleben geht.. Vor zweitausend Jahren... Da war es noch anders.... Nur ein wenig, aber es war besser... Ein Teufel... In der Welt der Menschen... Das ist wie ein Bettler auf kalten Boden... "Ich spürte wie eine Heiße Träne auf meine Wange tröpfelte. Ich sah ihn an. Und in seinen Augen erkannte ich Tränen... Ein Teufel hatte solche Gefühle? Ich Strich ihm über die Wange. Und küsste ihn sanft auf die Unterlippe. Er sah mich für einen Moment an,dann zog er mich zu sich. Seine Lippen trafen auf meine. Aber es war nicht irgendwie, Sex süchtig... Es war eher Trostsuchend. Er versuchte auch keineswegs seine Zunge in meinen Mundraum zu zwängen. Er legte einfach nur seine Lippen auf meine. Sanft leckte ich ihm über die Lippen und er öffnete den Mund. Seine Zunge streichelte über meine. Nicht fordernd. Nicht sexistisch. Nur tröstend. Er löste sich vorsichtig.,, Tut mir leid... "Murmelte er. Ich schüttelte den Kopf.,, Ich hab ja angefangen..." Er zog mich wieder zu sich und wieder trafen seine Lippen auf meine. Und wieder war der Kuss nicht fordernd und nicht wild... Nur schutzsuchend. Er liebte mich nicht... Obwohl... Vielleicht doch... Aber nicht so wie zwei verliebte... Eher so, wie Hiryuu mich liebte... Wie ein Bruder... Wie ein Beschützer seine Schutzbedürftige liebte. Sanft. Mit Hingabe. Vorsichtig. Kraftvoll. Aber ohne Sexgedanken. Aber die Küsse... Die waren eng. Aber immer noch nicht liebend... Vielleicht sowas wie ein kleines Plus? Ich wollte aber in diesem Moment auch nicht darüber Nachdenken...,, Ich... Habe nicht gewusst, dass Teufel genauso fühlen können... " Er warf den Kopf in den Nacken.,, Das kann ich verstehen. In der Hölle fühlt keine Seele mehr etwas wie Liebe oder Vertrauen, zutrauen oder Freude... Auch uns Teufeln wird nachgesagt, dass wir einfach nur Sadistisch sind... Das wir nur Wut empfinden und nur lachen, wenn gleich jemand verletzt wird. Unser Grinsen, das jedem Angst macht. Das stimmt nichtmal im Entferntesten. Wir sind mindestens so verletzbar wie du... Oder Hak... Oder sonst jemand... Aber wir zeigen es nicht gerne... Wir haben schon mehr Verluste erlitten, schon mehr Schmerzen gespührt und waren schon öfter am Bodenzerstört, als ihr alle zusammen... Wir haben alle Schmerzen, alle Trauer der sterbenden gefühlt, die zu uns kamen. Ich spüre sie jedesmal, wenn jemand in die Hölle kommt. Die Gefühle die sie verlieren, die bekommen wir. Den Schmerz und die Trauer, die die ablegen, legen sie auf unseren Schultern ab. Wir haben schon das schlimmste gespürt. Haben gefühlt, wie wir solange mit Füßen getreten wurden, bis wir Selbstmord begangen haben. Haben gefühlt, wie unsere gesamte Familie um uns herum gestorben ist. Wie wir uns selbst in die Scheiße geritten haben. Das bereuen das wir unsere eigenen Kinder umgebracht haben... Und eigentlich haben wir nie etwas dergleichen getan... Ziemlich unfair. Aber seit unserer Geburt haben wir gelernt damit umzugehen. Aber es Schmerz trotzdem. Mehrmals am Tag kommen Leute zu uns. Und jedes mal tut es schrecklich weh. Und niemals merkt es jemand. Egal wie schmerzhaft es ist, wir können es ignorieren. Und das macht uns zu Teufeln. Nicht die Unterwelt. Nicht die Kämpfe, nicht das Sadistische. Der Schmerz. Der Schmerz macht uns zu dem, was wir sind. Nichts anderes. Ob man darauf stolz sein kann oder nicht, das musst du entscheiden. Aber ich trage den Schmerz als Zeichen meines stolzes und meiner Stärke mit mir. Wir empfinden auch Freude. Oder Liebe. Ich hasse meine Geschwister. Das wirst du nicht verstehen können... Aber sie tun so, als wäre das was sie fühlen nebensächlich. Ich verstecke es nur sie verdrängen es komplett. Aber ich traue meinem Herz. Und dafür versuchen sie mich fertig zu machen. Das will ich nicht! Aber es gibt auch Dinge, die ich liebe. Ich mag die Menschenwelt. Abgesehen, von den Kriegführenden, finde ich, ist es hier sehr schön. Alle fühlen etwas. Sie lächeleln dich freundlich an. Sie weinen. Sie zeigen Schmerzen. Und das hilft. Das zeigt, dass wir nicht die einzigen mit Schmerzen sind. Ich finde gefallen an dir... Das erste Mal hab ich das Gefühl, eine kleine Schwester zu haben. Auch die anderen mag ich. Hak, der dich abgrundtief liebt.. ",, Hak liebt mich nicht!" Unterbrach ich ihn heftig. Er lachte.,, Oh doch... Aber auch deinen Bruder. Ein kleiner Perfektionist... Er liebt dich wirklich... Wenn er es könnte, würde er sicherlich für dich sterben... Das fasziniert mich irgendwie... Bei uns ist das nicht so. Sie dir Meliodas an. Aus seinen Augen spricht jeden Tag der pure Schmerz... Die pure Wut... Und dennoch ist er höflich, reißt Scherze und lächelt immer. Und ich... Ich sehe immer aus, als hätte ich keine Gefühle.. Ich bin Sadistisch... Das gebe ich offen zu... Das liegt in meiner Natur... Das ist für mich, wie das Atmen... Es ist das was mich ausmacht... Aber es beherrscht nicht vollkommen meinen ganzen Charakter.. Ich leide, liebe und fühle genauso wie du... Auch wenn es nie so aussieht... Und ich mag es auch nicht, wenn andere es sehen... "

Akatsuki no Yona - komplett andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt