Was ist die Wahrheit?

6. Kapitel

Draußen hatte es aufgehört zu regnen. Die Luft roch rein und sauber.

Cassie verabschiedete sich von mir mit einer heftigen Umarmung.

"Danke! Danke das du mitgekommen bist! Ohne dich wäre ich nie aufgetaucht! Oh mein Gott! Ich muss meinen Facebookstatus ändern! ",flüsterte sie mir vor Freude ins Ohr.

Sie stieg mit Sam auf sein kleines Moped und sie "düsten" auf die vielbefahrene Strasse davon. Ganz im ernst, da fuhr ich mit meinem Fahrrad schneller.

Sie winkten uns noch zurück.

Also standen Rodrick und ich allein vor dem Kinoeingang. Ausser uns standen noch drei kleine Jungs und zwei Mädchen dort, die mit lauten Happy-Birthday gesänge wahrscheinlich auf ihre Eltern warteten.

"Es war wirklich sehr aufschlussreich mit dir zu diskutieren. Ich würde mich auf eine weiter Disskusionsstunde freuen.", er zupfte etwas nervös an seiner Brille herum.

"Ja mir hats auch gefallen jemanden zu begegnen der meine Lieblingsbücher mag."

Ich musste zu ihm hoch schauen um mit ihm reden zu können. Er war echt groß.

"Also ich muss heute noch zum Arzt wegen meiner allwöchentlichen Antibakteriellendesinfizierung. Wir sehen uns. Cassandra hat mir deine Mobilenummer bereits heute Vormittag über Festnetz mitgeteilt."

"Aber sicher. Wir können uns gerne nochmal über Rosemarys Rosenkavalier unterhalten."

Er gab mir etwas verklemmt seine Hand und ging den Parkplatz entlang -wobei er fast von einem kleinen roten VW Polo angefahren wurde-(Der Fahrer musste halb blind gewesen sein, wie sonst hätte er einen 1,90m großen übersehen können.) bis eine Frau ihm entgegensprang, ihn umarmte und sie in einen schwarzen Jaguar stiegen. Respekt Rodrick.

Da es das Wetter einigermaßen zuließ ging ich zu Fuß nach Hause und musste ganze Zeit an Rodrick, der die erste Person war die ich kannte, die denselben Faible für diese Trilogie hatte, denken, die sonst niemand kannte. Und an Valentin.

Valentin. Wer war das kleine Mädchen? Seine Schwester? Ich kannte ihn gar nicht. Ich wusste nicht wie er mit Nachnamen hieß. Ich wusste gar nichts über ihn.

Es war mitte Oktober. Kein Wunder das sich die Bäume in rot-orangen Gewändern zeigten und das Wetter so verrückt spielte.

Ich ging durch den Park hinter dem gleich mein Zuhause war. Ich hatte es nicht mehr weit.

Urplötzlich fing es an zu schütten. Es platzte alles auf die Erde nieder, als würde nichts mehr so bleiben wie es war.

Da ich am Rande des Parks war aber noch ein gutes Stück vor mir hatte bis ich da war, rannte ich in die Bäckerei, die am Rande des Parks, auf der anderen Straßenseite war rein.

Drinnen war es gemütlich warm. Es roch nach frischen Brot und Semmeln und köstlichen Törtchen und Kuchen.

Diesmal war es ziemlich gut besucht, die Ursache war dafür bestimmt der Regen.

"Hey!", sagte eine Stimme von hinten. Sie kam mir bekannt vor doch ich konnte sie nirgends einordnen.

Ich drehte mich um und sah direkt in das Gesicht meiner alten Klassenkameradin Natasha. Ich mochte sie offengesagt nie und soviel ich wusste sie mich auch nicht. Also wieso sprach sie mich dann an? Seid paar Jahren gingen wir nicht mal mehr auf dieselbe Schule. Was war der Grund?

"Hi",gab ich zurück.

"Na wie geht's so?"

"Gut und dir."