Kapitel 23

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Annas Sicht

Heute war der 24., und heute sollte Wincent Melody überraschen. Ich hoffte, sie würde sich freuen. Ach, bestimmt. Ich kannte ja meine Schwester.
Am Vormittag schmückten wir wie jeden Tag den Baum, und dann gingen wir nochmal auf den Weihnachtsmarkt. Diesmal fuhr ich sogar mit meiner Autoscooter, obwohl ich das sonst eigentlich nie machte. Selbst unsere Eltern machten, was ziemlich komisch aussah, da beide zu groß waren. Es machte sehr viel Spaß, und ich nahm mir vor, es wieder öfter zu machen. Auch wenn ich schon 18 war. Aber Melody war sogar „schon“ 24. Manchmal beneidete ich sie. Ihr war egal, was von ihr gedacht wurde.
Am Nachmittag sahen wir uns wie jedes Jahr „Schöne Bescherung“ an, und dann sollte ja auch schon Wincent kommen.

Wincents Sicht

Oh man, ich war schon so aufgeregt. Dabei waren es noch zwei Stunden! Was würde sie sagen? Würde sie sich freuen? Fühlte sie genauso wie ich? Ich machte mich fast selber verrückt, und meine Mutter merkte das.
„Wieso bist du denn so hibbelig? Ist es, weil du nachher nochmal weg musst? Es geht bestimmt um ein Mädchen.“ Sie kannte mich halt zu gut. Ich nickte. „Mach dir keine Sorgen. Sie mag dich sicher auch. Und dann musst du sie mir unbedingt mal vorstellen!“ „Mach ich, Mama. Ich wollte dich noch um etwas bitten. Warte einen Moment.“ Ich ging in mein Zimmer, und kam mit einem kleinen Beutel wieder. „Könntest du die nachher verteilen?“
„Natürlich. Mach ich doch gerne.“ „Aber nicht linsen!“ Ich zwinkerte ihr zu. „Klar! Was denkst du denn?“ Sie lächelte.
Um halb fünf fuhr ich dann los, zu Melody nach Hause. Als ich da war, parkte ich mein Motorrad etwas weiter weg, damit sie es nicht sehen konnte und etwas ahnte. Dann ging ich die Stufen zur Tür hoch, und klingelte. Man konnte Schritte hören, jemand öffnete die Tür, und dann stand sie vor mir.

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