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„Was heißt das jetzt, Yoongi?"

Yoongi

Ich könnte schwören, die Zahnräder in meinem Kopf rattern hören zu können.

Zu. Fiel. Auf. Einmal.

Ich hatte das Gefühl, alles würde in mir hoch kommen.

Alles, von den vergangenen Wochen.

5 Jahre Koma.

Erwacht. ‚Weltwunder'

Ich kenne mich doch gar nicht. Wer bin ich?

Die neue Schule, mit dem anhänglichen, zerbrechlichen Jungen, der Anfangs einfach nur unglaublich nervtötend war.

Jimin... dieser Junge.

Dieser Name.

Diese Erinnerungen.

An Jimin.

Es war so verdammt schwer für mich, Yoongi. Dich täglich zu sehen, dich umarmen zu wollen. Dich spüren zu wollen, mit dir reden zu wollen, so wie wir es immer gemacht haben. Aber alles was ich bekam, war deine Abneigung.'

Ich fühle mich schlecht und wusste nicht, wie ich antworten sollte.
Sollte ich überhaupt antworten?
Soll ich ihm wie bis jetzt meine kalte Schulter zeigen?
Oder soll ich...
Was soll ich sonst machen?

Ich war so in meinen Gedanken vertieft, sodass ich nicht merkte, wie ich mich am Boden abgestützt hatte und direkt in die Glasscherben gegriffen hatte, die noch von dem zerbrochenen Bilderrahmen am Boden lagen.
„Ahhrg!" ich schrie auf und musterte meine Handflächen, auf denen nun das Blut hinab strömte und sich auf dem ganzen Boden plus meiner Hose verteilte.
Ich würde sagen, auch wenn es sehr schmerzhaft war, rettete es mich so ein wenig aus dieser unangenehmen Situation.
„Ach du Scheiße, Yoongi!" Jimin war genauso wie ich aufgesprungen und zerrte mich, nachdem er meine Hände mit geschockten Augen gemustert hatte, hinter sich mit, ins Bad.
Eigentlich würde ich ja versuchen, mich zu entreissen, aber was soll's. Er meint es ja nur gut.
„Hey, halb so schlimm" versuchte ich mich aus dieser Situation zu lenken, was nicht funktionierte.
„NICHT SCHLIMM? Du verblutest ja beinahe, Yoongi." rief Jimin, der mittlerweile in Panik geraten war und alle möglichen Kästchen aufriss und in ihnen umher wühlte.
So sehr ich mich auch dazu zwang, weg zu schauen, ruhte mein Blick weiterhin auf Jimin.
Schon ein wenig süß, wie sehr er sich Sorgen um mich macht.
Als er gefunden hatte, was er suchte richtete er sich auf und erstarrte einen Moment, da er bemerkte, dass mein Blick die ganze Zeit auf ihm gelegen war.
Schnell entriss ich mich dem Blick und lief zum Waschbecken, bei dem ich meine immer noch blutende Hände unter das eiskalte Wasser hielt.
Ich zischte leicht auf, da es nicht umbedingt das angenehmste auf der Welt war.
Als ich in den Spiegel vor mir Jimin erkannte, schien dieser, immer noch nicht so sein Leben in die Hände gegriffen zu haben.
„Wird es noch was mit dem Verbandzeugs oder soll ich meine Hände in Klopapier einwickeln?"
Seufzte ich leicht genervt.
Immerhin weiß ich immer noch nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte.
„Ä-Ähm was? Ach j-ja. Der Verband." er lief auf mich zu, weshalb ich mir so gut es ging meine Hände abtrocknete und er sofort begann meine Hände zu verarzten.
Was heißt verarzten.
Er VERSUCHTE es.
„Alter, wieso zitterst du so?" hackte ich nach, wodurch er jedoch nur noch mehr zusammenzuckte.
„Weil ähm... mir kalt ist."
Mein eingebauter Lügendetektor sagt mir, dass er definitiv der schlechteste Lügner ever war.
Aber was auch immer. Lass ich ihn halt sein Ding durchführen.

Als er mir meine Hände fertig verarztet hatte, und ich schlussendlich wie eine Mumie aussah, da meine Hände nun doppel so dick waren, verließen wir wieder das Bad und begaben uns wieder in sein Zimmer.
„Ich sehe ja aus, wie eine Frau, die ihre Regel nicht unter Kontrolle bekommen hat und nun ihre ganze Hose voll geblutet hatte" seufzte ich und musterte kritisch meine Hose. Jedoch Jimin musste laut los prusten, und steckte mich nach einer Weile sogar an.

Wir hatten nicht lange für unser Musik Projekt gebraucht, als wir auch damit fertig wurden und ich eigentlich keinen Grund mehr hatte, weiterhin hier zu sein.

Naja. Außer einen.

„Ist dir immer noch kalt?" fragte ich zögerlich und starrte auf meine Füße, da mir diese Frage warum auch immer leicht unangenehm war.
„Mir? Kalt? Ah j-ja ein wenig" stammelte er.
Ich stand vom Drehstuhl auf und ging auf Jimin zu, der am Bett saß und mich jetzt fragend mit seinen wunderschönen Augen anblinzelte.
Unschuldig.
Ich ließ mich auf das Bett fallen und zog ihn in eine Feste Umarmung.
Natürlich wusste ich, dass dies vorhin bloß eine Notlüge war.
Aber wieso diese Notlüge nicht ein bisschen ausschmücken?

„Ist dir jetzt wärmer?" fragte ich nach verstrichenen Minuten, in denen ich ihm meine ganze Wärme geschenkt hatte.
„Ja, nur an einer Stelle noch nicht." sagte er nach längeren überlegen.
„Huch? Wo denn nicht?" fragte ich und richtete meinen Kopf so, dass ich ihm nun im seine schönen Augen blicken konnte.
Wobei nur wenige Zentimeter zwischen unseren Köpfen waren.
„Da da" er zeigte mit einem verdammt unschuldigen Blick auf seine Lippen und machte einen Schmollmund.

Ich wusste worauf er hinaus will.

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Soso.
Bringt mich für diesen Fießen Cut nicht um.
:)

Mal sehen ob ich es morgen schaffe, ein neues Kapitel zu schreiben.

Hope you like it.

Remember meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt