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Yoongi

„Eomma! Ich bin nicht mehr fünf Jahre alt!" fauchte ich und zerrte meinen Koffer den Flur entlang.
„Das weiß ich doch, Schatz. Aber du hast doch Schule!"
„Na und? Ich hab so oder so das IQ eines 12 Jährigen. Ob ich die vier Tage mehr oder weniger nicht in die Schule gehe, ist doch egal!" verteidigte ich mich.
„Aber Yoongilein-"
„Nix da. Man sieht sich" tief seufzend zog ich die Haustüre zu und machte mich auf den Weg zu Jimin.

Was habe ich mir eigentlich bei dieser Sache gedacht?
Ich habe gestern tatsächlich Park Jimin, den nervige Sitznachbarn geküsst.
Na schön... ich muss zugeben, dass er vielleicht ein bisschen mehr als mein Sitznachbar ist.
Jedoch weiß ich trotzdem nicht, wie ich mich nun verhalten soll. Immerhin war ich bis vorgestern so unfassbar kalt zu ihm, was ich zugegebenermaßen ein wenig bereute. Das realisierte ich jedoch erst, als ich ihn gestern so zerbrechlich gesehen hatte.
Er hat schließlich nichts falsch gemacht.

Das Schicksal hat damals entschieden, dass ich mich wegen meiner Krankheit operieren lassen müsste.
Das Schicksal hat entschieden, dass ich meine Erinnerungen verlieren sollte.
Das Schicksal hat aber auch entschieden, dass ich nicht sterben sollte, weshalb ich vom Koma erwacht bin.
Und es hat auch entschieden, dass meine Erinnerungen an Jimin zurück kehren sollten.

Ist das nicht ein Zeichen, Yoongi?

Vielleicht will das Schicksal, dass ich mir und Jimin eine neue Chance gebe.

Freundschaftlich zumindest.

Denn ob ich schwul bin oder nicht, hab ja wohl ich zu entscheiden.

Und ich bin es nicht. Die Aktion gestern war einmalig. Ich hatte keine andere Chance.

Argh. Was für ein Schicksal überhaupt? Scheiß Schicksal. Bin ich ernsthaft schon so tief gesunken, dass ich mich nicht nur wie ein Schwuchtel verhalte, sondern, dass ich Gründe die nicht vorhanden sind Suche?

Als ich endlich beim Haus von Jimin ankam und die Stiegen vor der Haustüre rauf gerannt war, klingelte ich auch an.
In mir ballte sich leichte Nervosität.
Warum wusste ich nicht.
Ist doch nur für wenige Tage. Mit Jimin.
Freundschaftli-
„Yoongi?!" wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, weshalb mein Kopf sofort in die Richtung der Frauenstimme schoss.
Die Stimme kam von einer Frau die im Türrahmen stand und mich mit aufgerissenen Augen und offenen Mund von oben bis unten musterte.
Sie schien im selben Alter wie meine Mutter zu sein.
Ach ja... das hat gerade noch gefehlt.
„Hey Mrs Park. Ich bin hier, um Jimin mit in die Schule zu nehmen. Er wird die nächsten vier Tage nicht nach Hause kommen, da wir einen Schulausflug haben." log ich schnell.
Während dem reden erkannte ich Jimin, der die Treppen runter lief und kurz erstarrte, als er meine Notlüge gehört hatte.
„Min Yoongi? Jiminie! Komm doch mal her! Willst du mir vielleicht mal erklären, wieso dein Freund da steht?"
Ich hatte nicht das Gefühl, sie hatte jegliche Erklärungen meinerseits verstanden.
Ich hab ihr doch alles erklärt.
Oh... moment.
„Ich bin nicht sein Freund. Wir sind... Schulkollegen. Die Schule beginnt bald." versuchte ich es neu.
Ich erkannte Jimin, der anscheinend nicht mit einem vier tägigen Ausflug gerechnet hatte und deshalb auch keinen Koffer gepackt hatte.

Naja, egal. Ich hab ja eh genug auch für ihn mit.
Ich packte Jimin am Handgelenk und zog ihn mit meinem Koffer hinter mich mit zum Bahnhof.

„Yoongi, wo fahren wir hin?" versuchte er es nun schon zum gefühlten 1000 mal.
Wieso muss er manchmal so anstrengend sein?
„Überraschung." ich musste leicht schmunzeln, als ich mir meine Ideen noch einmal durch den Kopf gehen ließ.

Vier Tage...

Achtung! Bahnsteig 1. Halte sie Abstand zu den Gleisen. Zug nach Busan fährt ein." sprach die Computerstimme.
„Busan? BUSAN? YOONGI! Ich hab doch weder Geld noch sonst was mit!" quiekte nun Jimin aufgeregt.
„Mach mal halblang. Ich hab schon mit gedacht und jetzt steig ein, kleiner." kicherte ich leise vor mich hin.

Somit stiegen wir ein und machten uns nebeneinander auf einem zweiersitzplatz am Ende des Zuges bequem.

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Frohes neues Jahr💜

Hoffe 2019 wird besser als 2018 :(

Remember meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt