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Jimin

Flashback (vor knappen fünf Jahren):

Endlich war die Schule aus und ich konnte mit Yoongi gemeinsam nach Hause gehen.
Es war echt praktisch, dass er nur eine Straße weiter wohnte.
Wie immer gingen wir nebeneinander den Gehsteig entlang und ich textete ihn mit dem üblichen Schwachsinn zu.
Naja, tanzen, singen, meine Hobbys halt.
Als ich eine kurze Pause machte, und zu ihm aufblickte, schien er mir etwas merkwürdig, weshalb ich stehen blieb.
„Yoongs, alles klar bei dir?" fragte ich zögerlich.
Er schien den Boden interessanter als mich zu finden, denn den schien er gerade zu durchlöchern mit seinem verlorenen Blick.
Da stimmt doch was nicht.
„Hey Yoongi." ich nahm sein Kinn und hob es an, sodass er mich mit seinen Dunklen Augen anblickte. Sie schienen... traurig.
„J-Jimin ich-" plötzlich kullerte ihm eine Träne über die Wange.
Was auch immer los sei, so habe ich ihn noch nie erlebt.
Schnell packte ich ihn an den Schultern und zog ihn an meine Brust.
„Weißt du was? Du musst es mir nicht sagen, klar? Nur wenn du willst." er drückte mich leicht nach hinten, weshalb ich ihn fragend anschaute.
„Was ist denn lo-"
„I-ich muss es dir sagen. W-weil wir und wahrscheinlich nie wieder sehen werden." noch eine Träne kullerte ihm über die blasse Wange.
Wie?
Wie nie mehr sehen?
Was redet er da?
„Komm Yoongi, du bist sicher kra-"
„Ja! Genau das ist es ja! Ich bin krank, Jimin!"
Ich runzelte meine Stirn.
Aish, tat das weh, ihn in diesen Zustand sehen zu müssen.
„Aber dann gehen wir jetzt nach Hause und ich mach dir einen Tee." meine Stimme klang leise und besorgt.
„Nein. Ich bin Krank. Krank. Sehr krank. I- Ich hab einen Tu... Tumor, Jimin und muss extra nach Amerika fliegen um much dort vom besten Arzt der Welt operieren zu lassen."
Seine Stimme dröhnte in mir.
Ich spürte, wie ich zusammensackte und wie Yoongi mich unter den Schultern packte, um mich an eine Wand zu lehnen.
Er war krank.
Yoongi war krank.
Er war seit ich gehen gelernt hab, neben Taehyung ein so guter Freund. Und vielleicht auch mehr als nur ein Freund?
Ich weiß es nicht.
Was wenn er es nicht schafft?
„W-wie viel Prozent?" schluchzte ich und lehnte mich gegen seine Brust.
„Wie viel Überlebenschancen, Yoongi?" fragte ich diesmal lauter, als er mir nicht antwortete.
„Zwanzig."
Und das war das letzte was ich realisierte.
Ich hörte mich nur noch ein leises „Aber ich liebe dich." nuscheln und dann seine Antwort „ich weiß, ich dich doch auch. Ich werde dich nie vergessen."
hätte ich gewusst, dass das unsere Verabschiedung sei, hätte ich noch so viel mehr gesagt.

Flashback Ende

Ich starrte auf das Bild von mir und Yoongi.
Er sah so schön aus.
Ich vermisse ihn.
So sehr.
Und immer noch nicht, hatte ich aufgegeben zu hoffen, dass er zu mir zurück kommt.
Ich hatte mich nach ihm in niemanden verliebt.
Mit niemanden geschlafen.
Also ja... ich bin Jungfrau. Mit Siebzehn.
Und sollte Yoongi nie zurück kommen, werde ich wohl als Jungfrau sterben.

Mein Handy klingelte und ich schreckte hoch.
Es war Tae.
Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, nahm ich das Telefonat an.

„Jiminieee" rief er durch den Hörer.
„Taeee" versuchte ich so normal wie möglich zu klingen, während ich mir eine einsame Träne aus dem Gesicht wischte.
„Oh nein-"
„Was ist den los?" meine Stimme brach komplett zusammen.
„Du hast wieder an ihn gedacht, nicht wahr?" er kennt mich einfach zu gut.
„Ja, tut mir leid, Tae."
„Ach, was. Weißt du was? Du denkst jetzt einfach daran, dass morgen der erste Schultag in der siebten Klasse ist, klar? Chimchim, wir haben es in die Siebte Klasse geschafft also sei gefälligst stolz auf dich, du pabo! Nur noch 2 Jahre und wir sind da draußen!" ich musste grinsen. Er ist schon knuffig, wenn er so redet.
„Jaja, bis morgen. Ich warte vor deinem Haus auf dich."
„Ist gut." somit legt er auf.

Mein Blick fiel erneut auf den Fotorahmen in meiner Hand.
Sofort schmiss ich ihn aufs Bett, da ich es nicht mehr aushalte in diese zwei grinsenden Gesichter zu schauen.
Ich weiß was ich jetzt brauche.

Ich suchte Hobi's Kontakt und drückte auf Anruf.
„Ey jo! Hier spricht Hobibobi."
Ok das war definitiv eine Richtige Entscheidung.
„Ey jo. Ein mal Gute Laune für Jimin." kicherte ich.
„Immer gerne. Ich war gestern im Club und habe dort ein Mädchen kennen gelernt, weißt du? Drei mal darfst du raten, worauf es hinaus geführt hat." er strahlte.
„Ähm... ihr hattet Sex?"
„Och Jimin, du bist so gut in diesem Spiel. Ja! Und er war ausgezeichnet!"
Er schilderte mir alles. Eigentlich mehr als ich verlangt hatte oder auch nur wissen wollte, aber es hat mir tatsächlich geholfen mich abzulenken.
Ich mein, es ist schon echt komisch, wenn dieses Mädchen sozusagen sein „Daddy" war und Top war und er Bottom.
Der kleiner lässt sich verwöhnen, auch wenn es meiner Meinung nach besser wäre, wenn er top wäre und nicht ein Mädchen fragt, ob nicht sie Top wäre. Aber was soll's
So ist Hobi nun mal.

„Danke, mir geht's besser." lächelte ich.
„Gerne gerne. Ich frag absichtlich nicht, was los war, da ich es eh schon vermute. Naja dann tschaubau."

Er schafft es jedes mal aufs neue bei mir.
Und Tae sowieso.
Wenn man sie bracht die Freunde, sind sie immer da.

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Hope you like it :)

~Maya

Remember meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt