Mein Mund stand weit offen und meine Augen waren groß wie zwei Teller. Ich konnte und wollte nicht glauben, dass er meinen Namen kannte. Woher nur? Wer wusste denn bitte wie ich hieß? Elias, Marko, sonst keiner. Wieso also kannte dieser, für mich, fremde Mann meinen Namen? Was hatte das zu bedeuten? Dieses Dorf wurde immer komischer. Es machte mir Angst, dass diese Leute hier anscheinend so viel über mich wussten. Hatte ich überhaupt noch ein Privatleben? Oder gab es das schon lange nicht mehr? Und ich hatte es nicht einmal gemerkt? Das konnte doch nicht sein!
" Ja, Alisa. Ich weiß alles über dich, alles. Und nicht nur ich! Du solltest dich in acht nehmen vor den Leuten hier. Es ist gefährlich für so einen kleinen, verletzlichen Mensch in diesem Dorf. Am besten...."
" Alexander! Machst du den Mädchen wieder Angst?". wurde der Mann unhöflich von einer mir nur all zu gut bekannten Stimme unterbrochen. Alexander, wie offensichtlich sein Name war, drehte sich zu dem Jungen um, der ihn eben barsch unterbrochen hatte und ich konnte merkwürdigerweise ein Lächeln auf seinen Lippen erahnen. Weil ich genau wusste, wer da neben dem Tisch stand, senkte ich den Blick und betrachtete meine Schuhe.
" Du brauchst dich nun wirklich nicht hinter deinen Haaren zu verstecken! Schon auf einem Kilometer Entfernung wüsste ich, dass du es bist, Alisa.", spottete Elias und brachte mich ziemlich in Verlegenheit. Ich hob schnell meinen Blick, um die eh schon unangenehme Situation, nicht noch untertägicher für uns alle zu machen.
" Hm... Hi!", murmelte ich etwas unsicher und schaute ihn dabei prüfend an. Elias lächelte nur, genau so auch Alexander, der mir immer noch gegenüber saß.
" Was machst du hier?", fragte er mich jetzt, dabei stieg wieder die Angst in mir auf und mit der Angst die Erinnerungen an letzte Nacht. Sein plötzliches Auftauchen. Sein beinahe Überfall. Es war eindeutig angsteinflösend.
" Ich... eh... ich... wollte... also... eigentlich... einen... ehm... Job?", stotterte ich vor mich hin. Verlegen und ängstlich.
" So? Du willst bei mir arbeiten?", fragte Elias überrascht.
" Was?", fragte ich irritiert.
" Ja, das ist mein Café!"
Er lächelte wieder breit. In diesem Moment wusste ich genau, dass es nun kein zurück mehr gab. Ich würde den Job annehmen müssen, ob ich wollte oder nicht. Letzteres war eher der Fall. Ich wollte nur so schnell wie möglich wieder weg hier.
" Na, gut! Wenn du hier arbeiten möchtest, komm doch mal mit!", befahl er und lief voran in den hinteren Teil des kleinen Lokals. Ich hatte keine andere Wahl als ihm hinterher zu laufen und so folgte ich ihm in einen kleinen Raum, der wohl sein Büro sein sollte. Angespannte schaute ich mich um und entdeckte lediglich ein Regal, einen Schreibtisch und den dazu gehörigen Stuhl. Mehr gab es nicht in dem Raum, aber mehr hätte auch wirklich nicht hinein gepasst.
" So...", sagte Elias und nahm hinter dem Schreibtisch platz, da es keinen zweiten Stuhl gab, musste ich wohl oder übel stehen.
" Ehm... also... eigentlich muss ich jetzt... ja... jetzt... ehm... weg...", versuchte ich mich herauszuwinden, aber er schien es keines Falls zu akzeptieren.
" Wieso? Du hast doch bis eben noch gewartet? Da kannst du doch noch eine halbe Stunde für mich einräumen!" er zwinkerte mich viel sagend an und mir rutschte das Herz in die Hose. Angstschweiß brach auf meiner Stirn aus und lief mir eiskalt den Rücken runter. Ich konnte die Tröpfen beinahe spühren wie sie sich ihren Weg nach unten bahnten. Unaufhaltsam. Genauso unaufhaltsam wie es war diesen Job annehmen zu müssen. Schon lange hatte ich keine Wahl mehr.
" Also... eigentlich....", stotterte ich weiter und schaute flehend auf meine Handtasche. Konnte meine Mutter nicht jetzt anrufen? Immer rief sie an, wenn ich es am wenigsten gebrauchen konnte und jetzt brauchte ich es einmal und mein Handy schwieg. Kein Anruf. Die Rettung rückte immer weiter weg von mir. Schon konnte ich sie nicht mehr greifen. Einmal noch schluckte ich schwer, bevor die Tür hinter mir aufgestoßen wurde.
" ELIAS! DU SCHWEIN!!!", schrie jemand, eindeutig aufgebracht.
" Ich bitte dich. Beruhige dich! Was soll ich denn jetzt schon wieder getan haben?", fragte Elias ruhig, aber ich konnte einen kleinen Funken Angst in seinen Augen erkennen.
Unsanft wurde ich im nächsten Moment zur Seite gestoßen, als ein muskulöser Mann sich an mir vorbei drängte.
" WIE KANNST DU ES WAGEN???", fuhr der Muskelprotz seine Schimpftirade fort. Ich hatte genug gehört, um zu wissen, dass Elias zu beschäftigt sein würde um zu bemerken, dass ich jetzt abhauen würde. Und das tat ich auch und behielt mit meiner Annahme recht. Ich verschwand so schnell es ging aus dem Café und hielt schwer atmend vor einem für diese Stadt viel zu großem Bürogebäude. Obwohl ich mich nicht erinnern konnte wie der Weg bis hierher war, war ich einfach nur froh hier zu sein.
" Alisa? Sagte ich dir nicht, dass du liegen bleiben sollst?", fragte irgendwer hinter mir. Ich drehte mich ruckartig um. Marko. Er kam auf mich zu und nahm mich in seine Arm, während ich keuchend, stotternd und total überwältigt versuchte etwas zu sagen.
" Beruhige dich! Atme ruhiger! Sonst kippst du noch um."
Obwohl er es mir vormachte, konnte ich keines Wegs ruhiger atmen und brach erschöpft in seinen Armen zusammen.
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Tut mir Leid, dass es wieder solange gedauert hat und die nächsten drei Wochen bin ich im Urlaub und hab da kein Internet, also kann ich auch nicht weiter schreiben!
Würde mich wie üblich über Kommentare und Votes freuen! Danke!
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Bist du glücklich?
RomanceAlisa zieht bei ihren Eltern aus in eine neue Stadt. Sie kennt niemanden dort und niemand kennt sie. Doch das bleibt nicht lange so! Bald lernte sie den unwiderstehlichen Marko kennen, aber er birgt ein atemberaubendes Geheimnis. Und nicht nur er! N...