Kapitel 5 - Lucas

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"Hallo, hier ist die Mailbox von Hanna Moore, ich habe leider gerade keine Möglichkeit den Anruf entgegen zu nehmen, sprecht einfach nach dem Piep! - Piiiiiiiiep" Das Signal ertönte schneller, als ich auflegen konnte, sodass Hanna auf jeden Fall wissen würde, dass ich angerufen hatte. Ich wusste ja, dass sie die Ferien bei Ihrem Onkel verbringen würde, aber das sie tatsächlich keinen Empfang haben würde, hätte ich nicht geahnt. Ich hatte es eher für eine leere Drohung gehalten, so wie Hanna auch immer gedroht hatte, mich zu verlassen. In den letzten Wochen ist bei uns einiges schief gelaufen, sodass ich nun nur noch die Möglichkeit hatte ihrer Stimme in der Bandansage zu lauschen, was sie natürlich mit jedem Anruf mitbekam. Was sie dabei nicht merken konnte war, wie ich bei ihrer Stimme hart wurde. 

Hanna Moore - wie hatte ich das nur vermasseln können? 

Ich muss zugeben, dass Kiki tolle Reize hatte, mit denen sie gerne spielte und mir auch jederzeit zur Verfügung stand. Was mich dabei nicht so sehr anmachte war die Tatsache, dass sie ihren eigenen Kopf dabei behielt und immer öfter darauf bestand auch auf ihre Kosten zu kommen. Hanna war da ganz anders gewesen. Schüchtern.

Ich hörte die Bandansage erneut und griff mir dabei in den Schritt. Hinter mir rekelte sich Kiki, die von letzter Nacht noch wund sein müsste. Nichts desto trotz musste sie nun wohl erneut herhalten. Ich hatte ihr gestern Hannas Lieblingsparfum gekauft, damit ich mir besser vorstellen konnte, wie sie unter mir lag, wenn ich die Augen schloss. Davon hatte ich ihr natürlich nichts gesagt.

Warum bin ich nur so leichtsinnig gewesen? Die ersten Male hatten wir in Kikis Wohnung verbracht, während Hanna dachte, ich würde ihr beim aufbauen der Schränke helfen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass meine kleine Hanna davon Wind bekommen würde oder gar, dass sie mich verlassen würde. So viele Hürden, die allesamt meine Schuld gewesen sind, hatten wir bereits überstanden. Erst jetzt wo meine Affäre aufgeflogen war, merke ich, wie sehr ich sie begehrte, wie sehr ich Hanna brauchte. Ich vermisste ihre Schreie, wenn ich über ihr war und ich vermisste ihre Tränen, wenn ich mich von ihr herunter rollte.

Dear LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt