20/04/18

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Theo,

es ist mitten in der Nacht und etwas in mir tut schrecklich weh.

Du hast mir geschrieben.

Ich habe endlich eine Nachricht von dir. Und im Grunde ist sie wunderschön. Doch genauso schmerzhaft ist sie auch.

Was du geschrieben hast, war wie ein milder Sommertag im Gras, der Geruch von Blüten und einer natürlichen Frische, der angenehm und beruhigend ist, doch gleichzeitig wie der härteste Wintertag einer Lebenszeit, so kalt und frostig, dass alles Leben erstarrt.

Ich fühle mich leer und traurig, ich habe geweint, als ich mich endlich getraut habe, deine Nachricht, auf die ich doch so lange und dringlich gewartet habe, zu lesen. Ich glaube am Ende wäre mir ewiges Schweigen lieber gewesen.

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich will dich nicht loslassen. Will nicht die Chance auf etwas Großartiges gehen lassen. Vor allem dann nicht, wenn du doch genauso fühlst wie ich. Dass das mit uns beiden nicht falsch wäre, dass es gut werden könnte, vielleicht sogar mehr als das.

Ich meine, genau das muss doch der Grund sein, warum wir uns begegnet sind. Oder nicht?

Wozu das alles? Wozu der erste Blickkontakt, das erste schüchterne Lächeln, das erste aufgeregte Gespräch, wozu die Stimmigkeiten, all die Begegnungen? Wozu diese Anziehung, wenn es am Ende doch alles bedeutungslos ist? Ich verstehe das nicht.

Theo, ich will nicht rumsitzen und nichts tun. Ich will wenigstens sagen können, dass ich alles versucht habe.

Du kannst dich zurzeit nicht ernsthaft binden und du hast kein Vertrauen in Menschen. Deshalb weist du mich ab. Ich will versuchen dir zu zeigen, dass ich auf eine gewisse Art anders bin. Vielleicht sogar besonders. Ich weiß noch nicht, wie ich das anstellen will. Aber ich hoffe so sehr, dass ich dich überzeugen kann.

Denn du bist auch toll, Theo.

𝐁𝐫𝐢𝐞𝐟𝐞 𝐚𝐧 𝐓𝐡𝐞𝐨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt