"Nein, auf keinen Fall! Du bist hier um von Partys und Alkohol WEG zu kommen, nicht andersrum." Ray verstand keinen Spaß wenn es um die Anweisungen von meinem Vater ging. "Aber ich werde ja die ganze Zeit beaufsichtigt und ich will eh nichts trinken und ich muss hier echt mal raus!" Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, das mit seinem Vater diskutierte. "Nein Blake." Ich rollte mit den Augen und zog Tyler zu Rate. "Sorry, aber ich will keinen Stress mit Raymond, der ist fast so Angsteinflößend wie Colt." Ich fühlte mich verlassen und war sauer. Ich schloss mich ins Badezimmer und schminkte mich trotzdem. Irgendwann klopfte Ray gegen die Tür. Ich machte hastig die Dusche an. "Blake, duschst du?" "Na klar was sollte ich sonst machen?" Keifte ich durch die Tür und trug noch eine Schicht Mascara auf. "Ich wollte nur sicherstellen das es dir gut geht. Wir können ja gleich wenn sie weg sind Clueless gucken." Ich wusste er hasste diesen Film, und war kurz am Überlegen doch nicht zu gehen. Doch ich entschied mich, wie so oft, falsch. "Ray! Drehst du dich um, wenn ich rauskomme, ich habe kein Handtuch!" bat ich ihn durch die Tür. "Wird gemacht!" Dann öffnete ich die Tür. Tatsächlich. Er stand mit dem Rücken zu mir in Tyler Seite des Zimmers. Hektisch suchte ich meine Sachen zusammen. Weißer Pullover mit Spitze, Weiße Jeans, Unglaublich Warme Motorboots in Rosa, Eine Dicke Weiß-Goldene Winterjacke und meine Weißen Fake-Fur Ohrenschützer. Schnell Stülpte ich meine Ski Handschuhe über und rannte zur Tür. Ray merkte das viel zu Spät und schrie meinen Namen in die bereits schwarze Nacht. Hinterm Haus stand wie bestellt mein Pferd und ich bekam einen wohligen Schauer, der einem den Bauch wärmt wenn ein Plan glückt. Wir stürmten los in die Nacht und es gab kein Zurück.Schon von weitem sah man die Lichter und hörte laute Bässe, die von Bradens Hof kamen und einen winzigen Fleck des schlafenden Wyomings aufweckten. Ich stieg von meinem Pferd und begab mich ins Getümmel. Einige der Jungs erkannten mich vom letzten Mal. "Das ist doch die mit dem Heuturm Sprung oder?", "Das ist Blake Kingsman!", "Omg, sie lebt", sind nur ein paar von den geflüsterten Sätzen, die ich aufschnappte. Ich begab mich auf die Suche nach Kean und Tyler. Es roch bereits strak nach Alkohol, und ich musste mich zusammenreißen. War es doch ein Fehler herzukommen? Bevor ich mich zu sehr damit beschäftigen konnte, erspähte ich Kean inmitten einer Jungsgruppe, wie er im Rekordtempo ein riesiges Glas Bier austrank. Alle grölten und klopften ihm auf den Rücken, während er sich den Schaum von grinsenden Mund wischte. Ich drängte mich zu ihm durch und grinste ihn an. "BLAKE!" brüllte er mir mit Alkoholfahne ins Gesicht. Dann umarmte er mich und zeigte mich seinen Freunden wie eine Großmutter ihren Enkel vorzeigt. Ich blieb vorerst bei ihnen und sah noch drei anderen dabei zu, wie sie das Bier runtergulckern ließen, einer übergab sich unmittelbar danach und ich musste lachen. Oft boten mir die Jungs an, etwas zu trinken zu holen, doch ich verneinte jedes Mal dankend. Bald suchten sie sich Partnerinnen zum tanzen und ich beschloss, Tyler ausfindig zu machen. Wie im Vorletztem Sommer, standen unzählige Trucks mit Scheinwerfern an am Rand der Farm und beleuchteten so das ganze Gelände. Ich ging direkt am Rand und hielt Ausschau nach Tyler oder Braden, die sicherlich zusammen in einer Ecke turtelten. Plötzlich kam zwischen zwei Autos eine größere Gruppe älterer Jungs und der vordere stieß mit mir zusammen. Ich rappelte mich zusammen und ging weiter. "Warte mal!" rief der eine und ich drehte mich zögernd um. Ich kannte sie. Es waren Colts Freunde. "Blake?!" Ich kannte seinen Namen nicht. Aber er war dabei, als ich mich ins Heubecken stürzte. Ich grinste zustimmend und wollte weiter, aber er sprach weiter. "Weiß Colt, das du hier bist? Der labert seit Tagen nur davon, das du zurück bist. Geez, das ganze letzte Jahr war nichts mit dem anzufangen und plötzlich ist er wieder am Start." Überfordert nickte ich und ließ mich unfreiwillig von ihnen mitziehen. Ein blonder großer Typ kam zu uns nach vorne und grinste mich und dann nach hinten seine Freunde an. "Alter, Colt hat so ein unfaires Leben. Weißt du, April war diesen Sommer wieder hier, und hat versucht ihn zurück zu gewinnen. Es war albern. Plötzlich hatte sie gefärbte Boinde Haare und hat ihre alten Sachen angehabt. Colt ist daraufhin für zwei Wochen zu Oscar gezogen." Einer der Typen winkte mir zu, um mir zu verstehen zu geben, er sei Oscar. "Was ich von April mitbekommen habe, möchte ich eigentlich auch vergessen", fand ich endlich meine Sprache wieder. Die Jungsschar lachte. Allesamt sahen sie aus wie Colt. Groß, Sportlich und trotz der eisigen Temperaturen allesamt unter Cowboy Hüten. Wir kamen bald an Bänken vorbei und setzten uns vorerst. Erst war alles gut und lustig, jedenfalls bis Mason, der Kerl, in den ich bei den Autos reingelaufen bin sich räusperte. "Blake, das klingt sicher seltsam und sag bescheid, wenn ich dir damit zu Nahe trete aber..." er zögerte. Fragend sah ich ihn an. "Denkst du, das Zwischen dir und Colt wird jemals wieder wie... vor der Sache." Ich atmete hörbar ein und aus. Hastig fügte er hinzu: " Ich frage wirklich nur, weil er mein ältester Freund ist und ihn für gewöhnlich nichts aus der Bahn wirft, das weißt du sicherlich so gut wie ich. Aber wie er sich verhält wenn du außer Reichweite bist, Blake. Das kannst du dir nicht vorstellen. Er wird unruhig und aggressiv. Ich hätte nur gerne meinen alten Kumpel wieder." Ich überlegte kurz. Gerade als ich den Mund öffnete um zu reden, brüllte jemand mit aller Kraft meinen Namen. Colts Freunde und ich sahen erschrocken auf. Colt, wutentbrannt mit schweren Schritten auf zu laufen, hinter ihm Ray, der etwas schuldbewusst dreinschaute. Große Güte. Ich hatte ganz vergessen, was passieren würde, wenn Colt davon Wind bekam. Mason sah mich noch schuldbewusster an, als Ray. Er musste ihm eine SmS geschickt haben. Ärgerlich stand ich auf und lief in die Andere Richtung. Ich hatte wirklich keine Lust hier auf der Feier zu streiten. Im Endeffekt würde er sich ohnehin nur die Schuld geben, mich zu Grace verfrachten, wo er mich den lieben langen Tag beaufsichtigen konnte. Wenn es nach ihm liefe, würde ich angekettet an ihn Duschen. "Blake! Du bleibst jetzt stehen!" Ich antwortete nicht. Ich hatte es satt mich vor ihm rechtfertigen zu müssen. Wir waren jetzt etwas abseits von der Feier und der Schnee war sehr tief, daher schwer voranzukommen. Bald hielt er mich an der Schulter fest und drehte mich um. "Was denkst du dir bloß, Blake?" gab er enttäuscht von sich. Mir reichte das. Es war immer das Gleiche. "Colt! Lass das!" fuhr ich ihn an und riss meinen Arm aus seinem Griff. "Du musst nicht immer auf mich aufpassen! Ich habe damals selbst entschieden diese Drogen zu nehmen! Nicht du! Siehst du mich ein Glas halten? Oder Stoff? Ich sitze nur unterhalte mich nett! Ich kann auf mich aufpassen, versteh das bitte endlich! Du bist nicht mein Freund!" Den letzten Satz hatte ich nicht sagen wollen, er kam einfach mit raus. Und er verletzte Colt vermutlich mehr als alles andere. Er nickte nur kurz und drehte sich um. Ich realisierte, was ich getan hatte. "Colt..." ich setzte zum gehen an. "So meinte ich das nicht!" Doch ich konnte nicht mit ihm Schritt halten und stand so alleine im dunkeln, im Schnee, über mir unzählige Sterne.
Alleine.
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Wyoming Love Story II - Coming home
Aventura[{TEIL 2}] Ein Jahr nachdem Blake ihr geliebtes Wyoming schlagartig verlassen musste, kehrt sie zu ihrem wirklichem Zu Hause zurück, trifft auf ihre Freunde, neue Spuren ihrer Mutter Ruth, ihrem Ex Freund Colt und natürlich Shadow.