We could do this all night

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Als keine fünf Minuten nachdem wir losgerissen waren Graces Bilderbuchhaus auftauchte, sprang mein Herz auf und ab wie verrückt. Übermütig sprang ich von Shadows Rücken und raste die Veranda rauf. "Grace?!" Schrie ich durch die Tür und war verwundert, sie verschlossen vorzufinden. Noch niemals war diese Tür abgeschlossen gewesen. Auch Colts alter PickUp stand nicht am gewohnten Platz. Stirnrunzelnd ging ich langsam zurück zu Shadow. Das Sunburst nicht da war, war nicht ungewöhnlich. Er stand meistens bei den anderen Schulpferden am Campus. "Wo sind die denn jetzt?" fragte ich Shadow. Der schüttelte nur schnaubend seine unnatürlich lange Lockenmähne. Enttäuscht sprang ich wieder auf und eilten zurück zum Haus. Da sah ich Keans Geländewagen vor der Garage parken und freute mich unheimlich, diesen Idioten wieder zu sehen. Ich wat keine halbe Stunde weggewesen. Doch Tyler hatte es geschafft sein Pferd, Klamotten und Auto herzufahren. Unglaublich. Ich ließ Shadow zu Coco laufen und ging ums Haus um durch die Terassentür hereinzukommen. Von drinnen hörte ich Streit. ...einfach Schere, Stein, Papier! Und dann werden wir ja sehen, ob du das Zimmer mit Aussicht bekommst!" Keifte Tyler. Kean stand mit dem Rücken zu mir und bekam nichts mit. Ray stand nur daneben und schlug sich mit der Hand an die Stirn als er mich sah. Da musste ich so lachen, das ich mich an der Kücheninsel festhalten musste."BLAKEEEE!" Brüllte Kean und hob mich hoch. "Keaaaan!" machte ich es ihm gleich. Er drückte mich an sich und sah plötzlich ganz traurig aus. "Es tut mir so leid Blake!" platzte es plötzlich aus ihm raus. Fragend starrte ich ihn an. "Ich hätte wissen müssen, das Stephen wieder drauf ist. Er sah schon so aus, als ich ihn von Flughafen..." Ich unterbrach ihn bestimmt. "Kean. Das ist allein die Schuld von ... Ethan." Meine Stimme brach bevor ich seinen Namen aussprechen konnte. Bilder von diesen fürchterlichen Tagen in der eisigen Hütte fluteten meinen Kopf und ich musste tief Luft holen. "Ich mache mir trotzdem Vorschläge." Bei diesen Worten von Kean schlug sich Tyler allgewohnt an die Stirn und stöhnte verzweifelnd. "Kean." flüsterte er vergebens. Dabei musste ich wieder so lachen, das mir Tränen kamen. "Was denn?" fragte Kean verwirrt und sah sich um. Ich umarmte ihn und lachte so laut, das ich Angst hatte, die Weingläser würden zerspringen. Raymond klopfte ihm auf die Schulter und flüsterte ihm zu: "Es heißt Vorwürfe, Kumpel." Grinsend kratzte er sich am Kopf und stimmte in unser Gelächter mit ein. Und plötzlich war es wie früher. Tyler löste sich als erstes aus unserem Lachkrampf und machte Musik an. Dann fingen wir alle an zu tanzen und ein Imaginäres Konzert vorzuführen. Kochlöffel und Schneebesen wurden unsere Mikros, Kücheninseln die Bühne und die Wildgänsefamilie vor der Scheibe unser Publikum. Und von Moment zu Moment wurde ich glücklicher und fühlte mich so zu Hause. So angekommen und vollkommen, das ich für einen Moment nur lächelnd mit Freudentränen dastand, meine wunderbaren Freunde ansah, die Landschaft aus dem Fenster betrachtete und Shadow und Coco, die zusammen grasten. Die Depressionen vom letzten Jahr, meine ungesunde Lebensweise, die Drogen. All das war Geschichte. Gerade war alles so, wie ich es haben wollte. Und besser. Überglücklich fiel ich wieder in den Gesang mit ein und tanzte mir die Seele aus dem Leib. Als die Playlist endete fielen wir lachend, schwitzend und außer Atem auf den Boden und hechelten ein paar Minuten vor uns hin. "Das könnte ich die ganze Nacht machen" sagte ich schlussendlich und setzte mich auf. Die anderen grinsten sich an. "Das trifft sich gut" lachte Kean und zwinkerte mir zu. Ich wurde hellhörig. "Was meint ihr?" wollte ich jetzt wissen. "Naja... Ich habe eventuell ein paar Leute eingeladen." grinste Raymond. Mein Kiefer klappte nach unten. "Nicht euer Ernst" voller Vorfreude hüpfte ich auf und ab. "Naja du bist clean und dein Arzt meinte sogar du darfst was trinken und dann das Haus... es passt perfekt. Dein Vater hat zugestimmt und wir müssen weder aufbauen, noch aufräumen. Wir haben einen Caterer!" Quiekte Tyler. "Wann kommen denn die Gäste?" fragte ich. Raymond guckte auf seine Uhr. "In gut zwei Stunden." "Wollt ihr mich verarschen?! Ich muss duschen, Schminken.. Was zieh ich an?! Haare. Glatt oder Locken?!" Mit diesen Sätzen sprintete ich die Treppe rauf und raste den Flur entlang in mein neues Zimmer.

Wyoming Love Story II - Coming homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt