Kapitel 17

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Ich befand mich wieder im brennenden Haus, diesmal lagen meine Eltern neben mir. Ich hörte ihre schreie in meinem Ohr, die Flammen auf meiner Haut und spürte ihre Qualen in mir. Ich versuchte mich zu bewegen, war aber unfähig zu handeln. Ich war zu unfähig meine Eltern vor den Flammen zu retten. Mein Hals fühlte sich rau und kratzig an, dass ich instinktiv nach dem Wasser Glas neben mir griff und es trank. Als ich realisierte was ich hier grad tat, war das Glas schon fast ausgetrunken, nur noch ein Schluck blieb übrig. Geschockt von meinem Egoismus, ließ ich das Glas fallen. Das Glas zerbrach und das Wasser wurde auf dem Parkett zu Benzin, was meine Eltern noch lauter und schmerzerfüllter aufschrien ließ. Plötzlich lagen da nicht mehr Mum und Dad, sondern Jenny und Mary, welche mich hasserfüllt anschrien. Sie schrien mich an, dass es meine Schuld sei und dass ich meine eigene Familie umgebracht habe. Ich flehte um Vergebung, vergebens.

Plötzlich war ich auf einem Scheiterhaufen, angekettet. Um mich herum waren Menschen aus der Schule und auch Menschen aus dem Rudel. Sie trugen schwarze Kutten und schrien: "Verbrennt die Hexe, bevor sie uns umbringt!" Ein Junge, ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, kam auf mich zu und zündete meine Kleidung an. Die Menge jubelte. Die Flammen brannten auf meiner Haut, ich schrie. Der Junge, endlich konnte ich sein Gesicht erkennen. Es war John. Ich konnte dem Schmerz nicht mehr stand halten. ich schrie und schrie und schrie...

Schweißgebadet wachte ich aus meinem unruhigen Schlaf auf. Um mich herum war es schwarz, ich spürte einen kühlen Wind auf meiner Haut, der durch das gekippte Fenster gekommen ist. Mein hals fühlte sich wund an. An der Tür erkannte ich eine schwarze Silhouette.

"Brian...", meine Stimme war nur ein krächzen. Brian kam auf mich zu und sah mich besorgt an. "Ich hab schreie aus deinem Zimmer gehört. Was hast du denn geträumt?" Ihm war seine Sorge förmlich ins Gesicht geschrieben. Sanft nahm er mich in den Arm und erst jetzt merkte ich, dass ich am ganzen Körper zitterte. Eine Welle von Emotionen überflutete mich und ich konnte meine Trauer, meine Wut über mich selbst einfach nicht mehr zurückhalten. 

"Ich bin schuld. Ich bin schuld an ihrem Tod. Ich bin der Grund warum mich alle die ich liebe verlassen und hassen. ich bin ein schrecklicher Mensch! ich hätte es verhindern können. Es wäre für alle besser, wenn ich einfach nicht geboren wäre" Brian schaute mich fassungslos an.

"Ich will nie wieder so einen scheiß von dir hören, verstanden? Deine Eltern haben sich für dich geopfert, weil sie wollten, dass du sicher bist. Ich könnte es einfach nicht ertragen, wenn du nicht mehr da wärst. Also hör auf übers Sterben nachzudenken. Ich werde dich nie verlassen!ich liebe dich und werde dich auch für immer lieben. Für immer und ewig. Versprochen!"


My Mate *Beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt