Kapitel 11

585 24 9
                                    

Tina

Der Tag neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu.
Heute Abend werden Newt und ich alleine etwas Unternehmen. Er hat vorgeschlagen spazieren zu gehen. Nun ja , ich kenne New York so gut wie ich meine linke Hosentasche kenne, aber so kann ich wenigstens Zeit mit Newton verbringen.

Total nervös wühlte ich in meinem Kleiderschrank rum. Queenie meint immer mein Schrank würde nur aus schwarzen Hosen und weißen Blusen bestehen , dem ist aber nicht so.
Recht schnell wurde ich fündig, ich entschied mich für einen blauen Pulli und , siehe an , eine schwarze Hose. Aber immerhin mal keine weiße Bluse. Außerdem wird es in der letzten Zeit immer kälter , da ist ein Pullover auf gar keinen Fall eine schlechte Idee.
Ob er wohl auch so nervös ist?

Newt

Ich war schon ewig in meinem Koffer zugange. Mehre Stunden fuchtelte ich hier und da rum. 
Und so wie immer wenn es was zu sagen gab,  habe ich viel Zeit in ein Gespräch mit Dougal investiert. Allerdings hatte er mir dieses mal auch etwas zu erzählen, wir waren also erst einmal quit.
Mit einem schnellen Blick zur Uhr, musste ich mit Entsetzen feststellen, dass ich gleich schon mit Tina verabredet war. Schnell sprintete ich in mein Zimmer und kramte etwas raus , dass ich ihr als in wieder in New York ankam , besorgt hatte. Die Kette.  Heute Abend scheint mir ein guter Zeitpunkt zu sein , ihr die zu geben. 
Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, verließ ich meinen Koffer und ging in Richtung Tinas Zimmer.
Aufgeregt holte ich noch einmal tief Luft und klopfe an die raue Holztür, die Tina und mich voneinander trennte.
Es dauerte nicht lange bis sich die Tür öffnete und mir eine schöne junge Frau vor die Augen trat.
Und wieder verfielen wir in eine Art Anstarr-Wettbewerb. Dies ging jetzt keine Ahnung wie lange schon so , bis ich dann doch den Augenkontakt abbrach und ihr meinen Arm zum einhaken hin hielt.
Mit einem Lächeln im Gesicht, hakte sie sich ein und wir machten uns von den Socken.

Tina

Ich vernahm ein klopfen an der Tür. War es etwa schon so weit?!
Schnell schaute ich noch ein letztes mal in den Spiegel, bevor ich zur Tür ging und diese öffnete.
Vor mir stand Newt, und schon stieg mir die röte ins Gesicht.
Ich ertrank förmlich in seinen Augen , er hat eine echt außergewöhnliche Farbmischung.

Wir gingen los , die Straßen New Yorks waren wie leergefegt und ein kühler Windstoß kam uns entgegen.
Obwohl ich dick angezogen bin, kann ich spüren wie sich eine Gänsehaut über meine Arme zieht.

Eine ganze Weile gingen wir nur nebeneinander her , keiner von uns traute sich was zu sagen.
Sollte ich etwas sagen? Erwartet er das von mir?

" Ist kalt heute, nicht wahr?" , versuchte ich die peinliche Stille zu brechen. " Möchtest du meinen Mantel?"  , oh , ist ja so ein richtiges Klischee. "Nein , Danke. Habe ja eine Jacke."  , erwiderte ich freundlich.
Und da war sie wieder, dieses peinliche schweigen.
Ich wünschte Queenie wäre hier, sie wüsste was zu tun ist.

Newt

Okay,Newt. Bleib locker.
Mir war nicht klar, dass es so kommen könnte. Was mache ich denn nun? Ich kann sowas einfach nicht.

Also gut. Alles oder nichts.
"Tina? Ich h-habe etwas f-für dich" , zeitgleich kramte ich die längliche Schachtel aus meiner Manteltasche.
Als ich sie fand , hielt ich meiner Herzensdame diese hin. Tina sah mich völlig überrascht an und wirkte erst unsicher.
Ich beobachte sie beim Öffnen und mal wieder fiel mir auf, wie wunderschön sie ist.
" Oh Newt,  sie ist wirklich schön. Danke! " , und ehe ich mich versah, sprang sie schon in meine Arme und ich musste diese Umarmung einfach erwidern, auch wenn mir sowas eigentlich schwer fällt.
" Gefällt sie dir wirklich?", wollte ich nochmal nachhaken, " Ja , sehr sogar! Sie ist wirklich schön. Aber wie kamst du da zu mir eine Kette zu kaufen?" , zwei Braune Augen starrten nun intensiv in meine. Eine Unsicherheit machte sich in mir breit , was sollte ich nun sagen?  Lange überlegte ich nach richtigen Worten, bis ich schlussendlich zu meinem Entschluss gekommen bin.

Ich zog Tina an mich heran , eine Hand an ihrer Taille , die andere an ihrer Wange. Ohne weiter zu zögern drückte ich meine Lippen sanft auf die ihren. Die röte stieg mir nur so mein Gesicht, aber dieses mal störte es mich nicht. Ich habe mich getraut und nun küsse ich die Frau, die ich liebe.
Langsam löste ich mich wieder von ihren weichen Lippen und sehnte mich direkt nach einem weiteren Kuss.

Eine rot angelaufene Tina sah mir direkt in die Augen.
Und nun war ich auch wieder nervös.
" E-es tut mir le-leid, T-Tina. I-ich hätte das nicht ma-machen dürfen." , niederschlagen von dem ganzen, ließ ich meinen Kopf sinken.
Von Tina war immer noch keine Antwort, ich wollte mich gerade umdrehen, bis mich eine Hand am Arm packt. Gekränkt drehte ich mich zu der Person um , die mich festhielt.
Den Blick der mir gegenüberstehenden Frau konnte ich nicht deuten.
Auf einmal zog sie mich dann heran, nahm mein Gesicht in ihre Hände und küsste mich zärtlich. Es war ein kurzer Kuss , aber dennoch überwältigend.

Wir lösten uns wieder voneinander und sahen uns kurz an.
" Du weißt nicht wie lange ich darauf gewartet habe, dass du das machst." , erzählte mir die junge Frau grinsend, lächelnd nahm ich ihre Hand. Doch soll schnell das Lächeln da war , verschwand es auch wieder, schließlich hatte ich ihr noch was zu sagen 
" Ich , ich weiß dass ich lange weg war und ich weiß auch, dass ich mich zu selten gemeldet habe. Aber du sollst nicht denken, dass du nur irgendeine bist. Jeden verdammten Tag habe ich an dich gedacht , sogar von dir geträumt. Und auch wenn ich echt schlecht in solchen Dingen bin , möchte ich das du weißt, dass ich starke Gefühle für dich hege , Tina." , gestand ich der jungen Hexe.
Die braunhaarige schien sprachlos zu sein , fiel mir dann aber doch um den Hals und flüsterte mir nur ein 'es geht mir genau so' zu.

Glücklich gingen wir Hand in Hand nach Hause.
Als wir angekommen  und durch die Tür gegangen waren, erblickten meine, jetzt feste Freundin, und ich etwas unerwartetes.
Am Essenstisch saßen Queenie und Jacob , welche sich köstlich zu amüsieren schienen.
Meine Partnerin räusperte einmal kurz um die Aufmerksam der beiden zu erlangen.

Jacob

"Newt , altes Haus. Wie geht es dir? Lange nicht mehr gesehen." , ging ich auf meinen guten Freund zu und nahm ihn in den Arm.
Anschließend nahm ich auch Tina in den Arm , die sich nun gefangen hatte.

Nun saßen wir alle am Tisch und unterhielten uns über alles mögliche , unter anderem auch das wir nun ein Paar sind.
Die  Stimmung war super, bis zu dem Moment, wo die Frage was Jacob hier überhaupt machte, nicht mehr länger unterdrückt werden konnte.
Keiner musste das sagen, denn Queenie hörte dass Tina und ich wohl den gleichen Gedanken hatten.
" Nun ja , wisst ihr... er fing immer mehr an sich zu erinnern.   Er hat nichts böses mit der Magie verbunden, das ist eines der Gründe warum die Erinnerungen nie komplett gelöscht werden konnten.
Aber es muss doch auch keiner erfahren, Jacob kann hier bleiben. Er und ich können uns endlich ein Leben aufbauen.  Und deswegen haben wir uns dazu entschieden, nach England zu gehen, damit wir heiraten können." , erklärte Queenie uns in ihrer Euphorie.
" Woah , Woah, Queenie. Warte. Ist das nicht ein bisschen schnell?", schaltete sich nun Tina ein  , " Nein, es ist alles durchdacht. Ich weiß, es ist viel Info für jetzt , aber denk drüber nach , dann verstehst du es. ", erklärte sie Tina.

Ein Gähnen entfloh mir , also entschied ich mich ins Bett zu gehen.
Schnell gab ich Porpentina noch einen Kuss , ehe ich mich verabschiedete und Richtung Zimmer wanderte. Bevor ich in meinen Koffer stieg, fiel mir ein Brief auf der Fensterbank auf. Ich nahm den Brief und stieg in meinen Koffer. Mittlerweile war ich soweit fertig für mein Bett.  Schnell lag ich mich rein und entschied mich dazu, den Brief zu lesen.
Es verschlug mir die Sprache.


Phantastische Tierwesen - Newtina🌸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt