Kapitel 13: Gefunden und...

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(Zeldris Sicht)

Genervt saß ich auf dem Thron im Thronsaal des Schlosses Camelots. Die anderen Gebote standen jeweils zu viert an einer der Wände. Wir warteten wie jeden Tag der vergangenen Wochen, auf die Rückkehr meines Bruders und Chandler. „Vielleicht haben sie sich mit dem Verräter, zusammengetan." sprach Melascula ihre Vermutung, weswegen die Beiden nun schon so lange Zeit weg waren, laut aus. „Hm." kam es nur von mir. Eigentlich wollte ich dies nicht glauben, doch zu meinem Missfallen, könnte es sogar stimmen.

Ruckartig stand ich vom Thron auf und ging runter zu den anderen. „Monspeet, Derieri, ihr kommt mit." sprach ich und verließ den Saal. Die angesprochenen folgten mir und zusammen liefen wir nun die Gänge entlang. „Was sollen wir den machen?" fragte die Blonde und blieb stehen. „Wir werden jetzt nach Estarossa und Chandler suchen. Sollten sie sich wirklich mit Meliodas verbündet haben, zählen sie von nun an zu den Feinden." antwortete ich ihr kalt und ging einfach weiter. Ich hörte, wie mir die beiden nach kurzer Zeit auch folgten.

Lange dauerte es nicht, da kamen wir draußen an. Schnell materialisierten wir unsere Flügel und flogen los. „Achtet auf die Magie in der Umgebung, ihr wisst wie sich seine anfühlt." meinte ich noch und schwieg von da an.

(Elizabeths Sicht)

Ich war aufgeregt. Heute wollten wir endlich los und ihn suchen. Schon sehr früh am Morgen saß ich im Wirtsraum an einem Tisch. Die anderen schliefen noch und auch mir fielen ziemlich oft die Augen zu. Doch ich wollte nicht hoch in das Zimmer. Zu sehr erinnerte es mich an Meliodas. Plötzlich erklangen hinter mir Schritte. Als ich mich umdrehte, sah ich Ban wie er gähnte und sich streckte. „Morgen." murmelte er und ging hinter die Theke. „Morgen." sagte ich und stand auf. „Kann ich irgendwie helfen?" fragte ich, als Ban anfing zu kochen.

„Ne nicht wirklich. Aber du kannst den Tisch decken." antwortete er mir und ich nickte. Während ich also den Tisch deckte und Ban das Frühstück vorbereitete, kamen auch die anderen Sins allmählich nach unten. Als alle da waren und wir gemeinsam aßen, konnte ich mich nicht zurückhalten und sprach die Frage aus, welche mir die ganze Zeit auf der Zunge lag. „Wie gehen wir jetzt vor?" Kurz herrschte Schweigen, doch dann antwortete mir Merlin. „Wir werden gleich los reisen und einfach Ausschau halten. Schließlich wissen wir nicht, wo sich Meliodas aufhält. Wenn wir Glück haben, werden wir seine Magie spüren. Sonst werden wir immer Mal anhalten und die Umgebung absuchen."

Ich nickte nur und aß dann schnell mein Essen auf. Danach wartete ich auf die anderen, welche auch schon bald fertig wurden. Nachdem alle fertig waren, bereiteten wir noch ein paar Sachen vor. Unter anderem haben wir auch Teams eingeteilt, die zusammen die Umgebung nach Meliodas absuchen würden. Ban mit Hawk, Merlin mit Escanor, Gowther, weshalb auch immer, allein und Diane mit King und mir. So lauteten die Teams. Ich fragte mich zwar, wieso King mit suchte, aber ich würde mich nicht beschweren. Je mehr es waren, desto größer war die Chance ihn zu finden.

Als alles besprochen war, buddelte sich Mama Hawk  aus der Erde und ging los. Während wir zu unserem ersten Suchort reisten, wurde ich immer aufgeregter. Ich wollte Meliodas finden und dafür würde ich alles machen.

(Meliodas Sicht)

Wir waren schon seit dem Morgengrauen unterwegs. Unser Ziel war eine kleine Hütte, nahe den Bergen. Doch würde der Weg bis dorthin noch ungefähr zwei Tage dauern. Zudem wollte Chandler noch, dass ich ein wenig mit meinen neuen Kräften übte. Ich hatte im Prinzip nichts dagegen, jedoch war meine Neugier gegenüber der geheimnisvollen Person zu groß. Meine Gedanken kreisten um die mögliche Identität dieser. Doch helfen tat es nicht. Eher gesagt, machte es mich sogar noch neugieriger.

Ich sah zu meinem Bruder, der links neben mir her ging. Er schien mit den Gedanken abwesend zu sein. Schon seit er aufgestanden ist, war er so. Langsam machte ich mir Sorgen, sonst war er doch auch nicht so. Worüber er wohl nachdachte? Chandler riss uns beide aus unseren Gedanken, indem er stehen blieb und sagte „Hier werden wir eine Pause machen." Estarossa und ich nickten nur und der Silberhaarige setzte sich unter einen Baum. Was war nur los mit ihm? Doch bevor ich mich dieser Frage erneut hingeben konnte, wurde ich von meinem Sensei aufgehalten.

„Habt ihr eine Idee, wie ihr die Göttermagie trainieren könnt?" fragte er mich und ich sah zu ihm. Ich hatte zwar eine Idee, jedoch wusste ich nicht, ob dies funktionieren würde. „Eine Idee, ja. Ich konnte die Magie fast genau so wie meine Dämonenmagie erwecken. Also wie wäre es, wenn ich es auf die gleiche Art und Weise versuche. Also so, wie wir damals als Kinder die Grundlagen gelernt haben." gab ich meine These preis. Chandler meinte darauf nur „Einen Versuch ist es Wert." Daraufhin ging er zu meinem Bruder und setzte sich neben ihn. Ich hingegen aktivierte die Magie und versuchte etwas magische Kraft, auf einen Punkt zu lenken.

Anfangs klappte es nicht und es dauerte gefühlte Ewigkeiten, bis ich etwas hinbekam. Doch letztlich, habe ich es geschafft. Eine kleine Kugel auf weißer Magie, lag in meiner Hand. Hätte ich nur vorher gewusst, was dies ausrichten würde.

(Zeldris Sicht)

Schon stundenlang flogen wir nun schon durch die Gegend. Doch nirgends war etwas zu finden. Wo waren bloß Estarossa, Chandler und der Verräter? Könnten die nicht mal einen kleinen Tipp von sich geben. Kaum hatte ich diesen Gedanken, war es auch so. Ich spürte etwas, jedoch verwirrte es mich. Es fühlte sich wie Meliodas Magie an. Aber es war keine Dämonenmagie. Es war dafür viel zu hell. Was bedeutete das?

„Wir fliegen in die Richtung der Magie." befahl ich und wollte eigentlich wieder in Schweigen verfallen. Doch Derieri musste unbedingt etwas fragen. „Wieso denn, es ist zu hell für Meliodas?" sagte sie und ich musste seufzen. „Ja, es ist zu hell. Aber fühl Mal etwas tiefer. Mann kann deutlich erkennen, dass es etwas mit Meliodas zu tun hat." erklärte ich ihr. Sie stellte zwar weitere Fragen, jedoch hörte ich ihr nicht mehr wirklich zu.

Als wir dort ankamen, stand er auch wirklich dort. Jedoch nicht nur er.

(Kings Sicht)

Einige Stunden waren wir schon unterwegs, als Mama Hawk anhielt und sich vergrub. „Hier werden wir als erstes suchen. Aber entfernt euch nicht zu sehr vom Wirtshaus. Sobald ihr euren Teil abgesucht habt, kommt ihr bitte wieder." Wir alle nickten und gingen dann los. Diane, Elizabeth und mir wurde der Norden zugeteilt. Je weiter wir in diese Richtung gingen, umso mehr Bäume kreuzten unseren weg. Irgendwann wurden aus den anfangs vereinzelten Bäumen ein Wald und nun standen wir in Mitten von diesem. Doch eine Spur hatten wir nicht.

Bis Elizabeth plötzlich etwas murmelte.  „Ich spüre ihn." sagte sie leise und sah in eine Richtung. Diane ging zu ihr und fragte „Was hast du gesagt?" Die Prinzessin drehte sich auch direkt um und sagte nun lauter „Ich spüre ihn. Ganz deutlich. Meliodas ist hier irgendwo." „Bist du dir sicher?" fragte ich, schließlich sollten wir keiner falschen Spur folgen. Ich wusste zwar nicht, weshalb ich überhaupt bei der Suche half. Aber da ich dies nun tat, sollten wir auch nichts unnötiges machen. „Ja, bin ich. Kannst ja hierbleiben wenn du mir nicht glaubst." mit diesen Worten riss mich die Silberhaarige kurzerhand aus meinen Gedanken. Danach drehte sie sich um und ging.

„Was habe ich denn diesmal getan?" fragte ich eher zu mir, dennoch bekam ich von Diane eine Antwort „Nimm es ihr nicht übel. In letzter Zeit hast du dich eher, naja, du hast dich echt blöd benommen." sagte sie und folgte danach Elizabeth. Auch ich folgte ihr. Nach einigen Minuten kamen wir an einer kleinen, wirklich sehr kleinen Lichtung an. Und tatsächlich, Meliodas war dort. Er stand mit einer hellen Kugel in der Hand, genau in der Mitte der freien Fläche.

Er sah ziemlich verzweifelt aus. Woran das wohl lag? Doch nicht etwa, weil wir ihn gefunden haben. Doch als ich etwas nach rechts sah, sah ich es.

Das Kind der Dämonen und GötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt