Der Morgen danach

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Am nächsten Morgen wachte Tonks als erstes auf.

Das erste was sie sah, war Remus' Hand in ihrer und der wunderschöne Verlobungsring an ihrem Finger. Sie wollte Remus gerade mit einem Kuss aufwecken, als ihr so übel wurde, dass sie aufsprang und zur Toilette rannte. Remus wurde durch die plötzliche Bewegung natürlich wach.

Er stand auf und ging etwas wackelig ins Bad und klopfte an die Tür. Als er ein lautes Würgen und ein plätschern als Antwort bekam, ging er einfach rein.

Tonks saß über der Kloschüssel gebeugt und hielt sich dran fest, als würde ihr Leben davon abhängen.

Sie sah auf und bemerkte Remus, der in den vielen Schränken nach einem Katermittel suchte.

"Aha! Da haben wir es ja", meinte er und nahm zwei Phiolen mit einer roten grünen Flüssigkeit aus einem der Schränke. Er half Tonks auf die Beine und gab ihr eine der Phiolen, die sie sofort leerte.

Auch Remus trank das Mittel, denn auch er hatte das Gefühl, das ihm jemand mit einem Hammer den Schädel zertrümmern würde.

Der Trank wirkte bei den beiden auf Anhieb und sie lächelten sich wieder an.

"Danke, mein Schatz"

"Du bist so süß", lachte Remus und beschwor den beiden zwei Zahnbürsten.

Nachdem sie sich gründlich die Zähne geputzt hatten, gingen sie in ihr Zimmer und kuschelten sich aneinander. Beide hatten nur ihre Unterwäsche an und Tonks dankte Gott, dass sie niemand in dieser anzüglichen Unterwäsche gesehen hatte. Das wäre einfach zu peinlich.

Die beiden redeten sehr lange über die gestrige Party und über den Antrag.

"War das geplant, der Antrag?", fragte Tonks.

"Ich habe niemandem davon erzählt, also war es für alle eine Überraschung. Molly und die Anderen haben soviel geplant und gemacht, dass ich einfach meine eigenen Teil dazu beitragen wollte. Ich habe schon seit längerem darüber nachgedacht und dein Geburtstag hat sich natürlich dafür angeboten"

"Du bist der tollste Mann auf der Welt, weißt du das eigentlich?"

"Nicht so toll wie du, mein Schatz", meinte Remus und küsste ihre Hand.

Tonks' Augen wurden wieder etwas glasig und sie schmiegte sich an Remus' Brust.

"Wollen wir mal nach den Anderen sehen? Ich höre schon Geräusche von unten.

"Aber wir haben nur unsere Klamotten von gestern, die können wir nicht anziehen."

"Also ich habe hier noch einpaar Schlafanzüge, die ich nicht mit in deine Wohnung genommen habe. Du musst wohl damit erstmal auskommen", meinte Remus.

Also zog Tonks, genau wie Remus, einen schwarzen Schlafanzug von Remus an, der ihr aber so groß war, dass die Knöpfe viel zu weit unten anfingen und somit einen viel zu tiefen Ausschnitt offenbarten. Remus lachte nur und zauberte das Oberteil passend.

Die weite Hose ließ er aber zum Spaß so wie sie war.

Tonks wuschelte noch kurz ihre noch hüftlangen, braunen Haare und dann Remus' Hand.

Sie liefen gemeinsam in die Küche, wo die Weasley schon am gedeckten Tisch saßen und auf die beiden warteten. Alle schienen einen Katertrank eingenommen zu haben, denn es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Molly kam zu den beiden und gratulierte ihnen nochmal herzlich zu ihrer Verlobung, ehe sie Remus und Tonks zu zwei nebeneinander stehenden Stühlen schob. Beim Frühstück herrschte nach wie vor eine ausgelassene Stimmung und alle redeten natürlich nur über ein Thema: Die Hochzeit.

Fast jeder sagte etwas dazu, außer Ron. Er saß still an an einer Ecke des Tisches und starrte mit geröteten Wangen angestrengt auf sein Essen. Remus konnte sich denken, weswegen er nichts sagte und beschloss ihn erstmal nicht darauf anzusprechen. Er wusste, dass es nur noch peinlicher für ihn sein würde darüber zu reden, wie er Tonks versehentlich in den Ausschnitt gefasst hatte. Remus war aber nicht sauer oder Eifersüchtig, sondern fand es sogar lustig, wie man ja auch aus seiner gestrigen Reaktion schließen konnte.

Nach dem Essen gingen Remus und Tonks in ihre Wohnung und nahmen erstmal ein entspannendes Schaumbad zusammen.

"Schatz, wir müssen deine Eltern besuchen. Sie müssen mich Kennenlernen und wir müssen ihnen von unserer Verlobung erzählen", meinte Remus, während er Tonks, die in seinen Armen lag, durch die Haare fuhr.

"Remus, meine Mutter ist eine geborene Black. Sie ist zwar normal, aber sie könnte etwas komisch reagieren wenn sie erfährt, dass ich einen Werwolf heiraten will. Mein Vater ist da aber zum Glück lockerer."

"Es muss aber sein, Dora. Wir müssen es tun"

"Okay, aber nicht heute, ja? Heute möchte ich ausnahmsweise mal gar nichts tun"

"Okay, mein Schatz", meinte Remus und gab ihr einen Kuss.

Obwohl er die Idee mit dem Besuch hatte, hatte er doch ein wenig kalte Füße, ihren Eltern gegenüber zu treten.

Wer will denn schon seine einzige Tochter an einen armen, alten Werwolf verlieren?...

Wahre Liebe hat keinen ZauberspruchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt