Teil 6

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Oh weh, ich habe eine ziemlich anstrengende Woche hinter mir und auch das Wochenende war nicht besonders erholsam :( Ich hoffe, ich stehe die kommende Woche irgendwie durch *hihi*

Das heutige Kapitel ist etwas kitschig (auch für meinen Geschmack), aber dennoch gefällt es mir so und deswegen bleibt es auch. Ich hoffe, Euch ist es nicht zu heftig ;) und ihr habt weiterhin Spaß an der Geschichte.


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Nicht mal Stille sagt wie tief, wie ein ungeschickter Brief,

Was zerbrach, als ich in Deine Augen sah.


„Schreib ihm doch einen Brief", schlug Hermine ihm ein paar Tage später vor. Harry sah sie ungläubig an, dann musste er lachen.

„Ja sicher, Hermine. Das kommt bestimmt gut." Harry verdrehte seine Augen und nahm noch einen Schluck Butterbier.

Ron war mit der kleinen Rose bei seinen Eltern und Hermine war unter einem Vorwand zu Hause geblieben. Sie hatte gehört, dass Harry die Führung durch das Aurorencenter für Draco Malfoy gemacht hatte und sich ihren Teil dazu gedacht. Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit hatte sie ihren Mann weggeschickt und war zu Harry gefloht. Sie hatte ihn wie ein Häufchen Elend in seinem Schlafzimmer gefunden, hatte ihn zu einer Dusche und etwas zu Essen gezwungen. Nun saßen sie in seinem Wohnzimmer, Hermine mit einer Tasse Tee und Harry mit einem Butterbier. Er brauchte einfach etwas Stärkeres.

Dann hatte er Hermine von der Führung erzählt und von Malfoys Drohung. Er hatte ihr erzählt, wie schrecklich er sich gefühlt hatte, als er den harten, kalten Blick aus Malfoys Augen gesehen hatte. Selbst jetzt beim Erzählen spürte er wieder, wie es sich angefühlt hatte. Der Schmerz als seine Hoffnung bei Malfoys Anblick zerbrach, zusammen mit seinem Herz. Diesen Schmerz, obwohl er ja eigentlich nur seine Psyche betraf, hatte er tatsächlich gespürt. Der Schmerz war real gewesen. Harry war davon überzeugt, dass sein Leben jetzt keinen Sinn mehr hatte. Malfoy hasste ihn immer noch und würde ihn wahrscheinlich immer hassen. Wofür lohnte es sich dann noch, zu leben? Das alles hatte er Hermine erzählt.

Und nun kam sie mit diesem Vorschlag daher. Nachdenklich schwenkte sie den Teerest in ihrer Tasse. „Muggeltherapeuten machen es manchmal so. Sie lassen ihre Patienten einen Brief schreiben, der dann aber nie abgeschickt wird. Vielleicht hilft dir das, deine Gefühle zu verarbeiten." Sie sah Harry in die Augen. Sie wollte ihm helfen, doch es war schwer, da es sich nicht um irgendeinen Mann handelte, in den sich Harry verliebt hatte, sondern ausgerechnet um Draco Malfoy.

Harry zuckte mit den Schultern und starrte auf seine Bierflasche. Bevor er sprach, nahm er nochmal einen tiefen Schluck. „Mag sein. Ich kann es ja mal ausprobieren."

Besonders überzeugt klang er dabei nicht, fand Hermine. Doch das würde wohl alles sein, was sie von ihm bekommen würde. Harry trug diese Gefühle schon viel zu lange in seinem Herzen. Er musste sich langsam von dieser Liebe verabschieden, wenn er eine Zukunft haben wollte.

Hermine seufzte und stellte die Teetasse auf dem kleinen Couchtisch ab. „Ich muss wieder los, Harry. Ron und Rosie kommen bestimmt bald zurück und ich sollte auf jeden Fall vor ihnen da sein, damit Ron nichts bemerkt." Sie stand auf und sah ihren besten Freund noch einmal voller Mitgefühl an.

Auch Harry erhob sich und umarmte Hermine fest. „Probiere das mit dem Brief, okay?", flüsterte sie bei der Umarmung. Harry nickte nur und wartete, bis sie in den grünen Flammen des Kamins verschwand. Dann ließ er sich wieder auf sein Sofa fallen und dachte nach.

Und wir tanzten (Drarry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt