Mit einem Handgriff, zog ich meine Jacke enger um mich. Es war keineswegs kalt, aber der Wind ließ die Sache anders aussehen. Ich war auf dem Weg, zu dem Ort, der mich schon als kleines Mädchen begeistert hat. Diese eine Stelle an der Golden Coast, wo man nicht von den vielen Menschen gestört wird. In der letzten Zeit, war ich viel zu selten hier.
Nach dem ich mich mehr oder weniger mit dem Geschehniss von Gestern abgefunden habe, nahm ich mir eine kleine Auszeit. Diesmal habe ich auch gesagt, dass mir nichts an diesem Paltz passieren wird. Denn ganz ehrlich, es wäre schon verdammt komisch um fünf Uhr morgens an einem Strand überfallen zu werden.
Mit dem finden eines Platzes, packte ich meine Utensilien aus. Zeichnen fällt mir hier leichter, die Geräusche helfen meiner Kreativität. Also, ich rede mir das zumindest ein.
Erneut zerknülle ich das Papier.
Alles sieht Scheiße aus. Wenn man es ansieht, denkt man sich vielleicht Oh das ist eine "gute" Vorzeichnung, aber nicht das es ein Endergebnis sein sollte.
Fustriet schaue ich entlang der Küstenlinie, verteilt sitzen ein paar Leute im Sand, die genauso bekloppt sind und so früh hier rum hängen. Mein Blick gleitet weiter über den goldenen Boden, bis er an einer bestimmten Person verweilt.
Leicht lege ich den Kopf schief, der Mensch sitzt nur ein paar Meter entfernt, schräg vor mir. Der Blick geradewegs auf die ozeanblauen Wellen gerichtet. Inspiriert zücke ich das Kohlestück und beginne die Gesichtszüge, auf Papier zu bringen.
Es wird ein Porträt. Ein Abbild von Trace. Wie armseelig.
Keine Ahnung was er so früh hier zu suchen hat, denn er scheint mich nicht zu bewachen, oder geschweige denn zu bemerken.
Mit den letzten Strichen, die ich tätige, höre ich das Knirschen des Sandes welches sich auf mich zu bewegt. Aufschauen, tue ich aber erst als eine tiefe vertraute Stimmer erklingt.
>>Hey.<<
Trace steht genau über mir und lächelt mich an. Ohne zu fragen, was mich keineswegs stört, setzt er sich neben mich.
>>Hallo.<< gebe ich kleinlaut von mir und klappe schnell den Zeichenblock zu.
Dem Franzosen sollte diese Zeichnung, unter keinen Umständen, unter die Augen fallen.
>>Zeichnest du?<< fragte er mich.
>>Etwas, nichts Weltbewegendes.<< sagte ich und spielte an meinem Ohrstecker.
>>Darf ich es sehen?<< fragte er und bevor ich auch nur Ansatzweise reagieren konnte, griff er neben mich und schnappte sich den Zeichenblock.
>>Heilige Scheiße!<< gab ich mit geweiteten Augen von mir und lehnte mich vor, um ihm den Block zu entreißen. Gerade noch rechtzeitig bekam ich die Zeichnung in die Hände und drückte sie mit meinen Armen an mich.
>>Komm runter Tarzan, so hässlich kann sie gar nicht sein.<< lächte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
Den kleinen Schock, sah man ihm noch deutlich an. Was, mich wiedrum zum Kichern brachte.
>>Glaub mir, ich zeichne nie etwas hässliches. Wenn es scheußlich ist, zerknülle ich es.<< sagte ich und deutete mit dem Kinn auf die Papiermüllhalde neben uns.
>>Da liegt ja ein ganze Regenwald<<, gab er noch geschockter von sich.
>>Ungefähr. . . Tut mir leid, das ich so auf dich gesprungen bin. Aber vertrau mir, das ist definitiv nicht für deine Augen bestimmt.<<
>>Hat mich nicht gestört<<, antwortete Trace mit schiefen Lächeln, worauf sich meine Wangen nur noch rötlicher verfärbten.
>>Mell, ich würde wirklich gerne eine Zeichnung von dir sehen.<< bat er mich.
Ich muss ihm ja nicht genau diese zeigen. Es sind genug Ältere aufbewahrt. Somit zieh ich andere Bilder herraus und gebe sie ihm.
>>Die sind wirklich schön, zeichen liegt dir. Ehrlich, das ist unglaublich. Hast du noch weitere?<<
Schweigend zog ich noch weitere aus dem Stapel. Leider, achtete ich diesmal nicht peinlichst genau darauf, das Porträt nicht hervor zu holen und so landete es gleich neben mir. Gerade als ich meine Hand danach ausstrecken wollte, fing Trace sie mitr seiner ab und betrachtete das Bildnis von sich.
>>Oh Nein<< maulte ich und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen.
Leicht spreizte ich meine Finder und spinkste hindurch. Trace betrachtete das Bild immernoch und ein süßes Lächlen bildete sich auf seinen vollen rosa Lippen.
>>Sag jetzt bloß nichts, oder ich ertränke mich sofort in den Wellen<<, drohte ich peinlich berührt.
>>Du hast mich gezeichnet.<< Es wahr mehr eine Aussage als eine Frage.
>>Nein, das hat mir der Postbote gebracht.<< antwortete ich.
>>Oh Mell.<< sagte er lieblich, legte leicht den Kopf schief und rutsche näher zu mir.
Vorsichtig nahm er meine Hände, von meiner Tomaten Fassade und legte sie in seine. Nun, dies half mir nicht wirklich, die Hitze aus meinen Gesicht zu verbannen, aber wehren tat ich mich nicht.
>>Dir ist das nicht unangenehm?<< fragte ich ihn auf Grund des Porträts murmeld und sah auf unsere Hände herrab.
>>Um Gotteswillen, nein natürlich nicht. Ehrlich gesagt, finde ich es phantastisch und nicht unangenehm.<< sagte er mit Lächeln auf den Lippen.
>>'Kay. . . keine Sorge. Ich übernehm den Part, mit dem unangenehm sein, locker für uns beide.<<
>>Ach Mell. . .<< sagte er leise lachend und ließ von meinen Händen ab.
>>Du bist schon was ganz Einzigartiges.<<
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Emotional Machine
Teen FictionMelice hat die schlimme Befürchtung, auch an Schizophrenie zu erkranken so wie ihr Vater. Für sie weißt Alles darauf hin, sie fühlt sich beobachtet und sieht oft eine Silhouette, die sie zu beobachten scheint. Doch was sie nicht weiß ist, dass es ke...