Ich bin froh ihn los geworden zu sein. Für einen kurzen Moment habe ich gedacht er würde mich verfolgen und sicherstellen, dass ich ihm seine Forderung erfülle. Das kann er sich mal schön abschminken, als ob ich ihm auch noch helfe und mich einschüchtern lasse. Nicht mit mir!
Mittlerweile Zuhause angekommen, sitze ich in meinem Zimmer auf meinem Bett und starre die gegenüberliegende Wand an. Sie ist voller Fotos behangen. Die Wandfarbe ist kaum noch zu sehen, so viele alte Erinnerungen schmücken sie.
Ich lasse mich auf meinen Rücken fallen und versinke in meinem weichen Bett, dass mich sofort mit Wärme umhüllt. Wenn ich irgendwann keinen Platz mehr an den Wänden habe, dann nutze ich eben meine Zimmerdecke, um Bilder aufzuhängen.
Gerade als ich mich wieder mal in meine Gedanken verziehen will, schreckt mich ein lautes Klopfen an meiner Tür auf.
"(V/N)?Bist du wach?", ertönt eine Stimme von der anderen Seite der Tür.
Ich richte mich auf und nicke, erst ein paar Sekunden später realisiere ich, dass die Tür ja noch geschlossen ist und mein Nicken nicht gesehen werden kann.
"Ja", rufe ich schnell zurück und fahre mir mit der Hand durch meine (H/F)Haare.
"Das Essen ist fertig. Ich wollte dir nur Bescheid geben", antwortet die Stimme etwas leiser. Schritte ertönen und verstummen wieder.
"Du solltest wirklich etwas essen...bitte (V/N)", fügt die Stimme hinzu, bevor die Schritte wieder ertönen und letztendlich nicht mehr in Hörweite sind.
"Das weiß ich doch selbst..", flüstere ich und lasse mich wieder auf mein Bett fallen,"..doch ich habe keinen Appetit.."
Tränen bilden sich in meinen Augen und fließen warm meine Wangen herunter,doch aus meinem Mund ertönt kein Geräusch. So wie jeden Abend, liege ich alleine auf meinem Bett und weine mich stumm in den Schlaf.
~Ein paar Tage später~
Heute steht die Biologie Klausur an und den Spicker für diesen Idioten habe ich natürlich nicht gemacht. Ich will einfach nur die Klausur hinter mich bringen und gehen. Es ist die Pause vor den letzten beiden Stunden und alle Schüler um mich herum sind noch lauter und quirliger als sonst. Ist ja nicht zum aushalten. Ich will einfach nur weg.
Ich zucke zusammen, als jemand seine Hände auf meinen Tisch schlägt. Niemand beachtet oder geschweige denn kommt auf mich zu. Wer kann es nur sein?
Langsam schaue ich von meinem Tisch an den Händen und Armen der Person vor mir nach oben bis hin zu seinem Gesicht. Und dann wird es mir wieder bewusst, wer der einzige ist, der auf mich zu kommen könnte.
Der Idiot von letztens. Jeon Jungkook ist sein Name und er geht tatsächlich in meine Klasse, doch ich bin nicht gerade extrovertiert, weshalb ich auch mit keinem meiner Mitschüler rede.
Entnervt verziehe ich mein Gesicht und frage:" Was willst du?" Meine Stimme trieft nur so vor Verachtung. Auf ihn habe ich gerade erst recht keine Lust.
"Aber, aber meine kleine Streberin! Das weißt du doch! Ich meine was außer deinem Wissen sollte ich denn sonst wollen? Etwa dich? Das glaubst du doch selber nicht!", erwidert er. Erst als ein mehrstimmiges Lachen ertönt, fallen mir die sechs anderen Jungen hinter ihm auf. Alle lachen sie wegen seinem ach so witzigen Kommentar. Alles Idioten ohne Gehirn...
"Na komm schon Streberin, gib mir einfach den Spicker und dann lass ich dich in Ruhe. Zumindest für heute", versucht er erneut anzusetzen und erntet wieder dämliches Gelächter von seinen tollen Freunden. Warum immer ich. Ich kann nicht mehr.
"Hast du Angst vor mir, oder warum musst du deine Freunde mitbringen, wenn du etwas von mir willst?", provoziere ich ihn zurück. Ich habe keine Ahnung was in mich gefahren ist, aber ich kann es jetzt auch nicht mehr zurück nehmen.
Es herrscht Totenstille. Alle um uns herum starren uns an. Jungkook vor mir hat sich zu seiner vollständigen Größe aufgerichtet und sieht wütend auf mich herunter. Seine Freunde hinter ihm sehen alle mindestens genauso aufgebracht aus, nur einer scheint etwas Vernunft zu haben und versucht die anderen zu beruhigen.
"Jungs bleibt ruhig, lasst uns einfach abhauen. Bringt doch eh nichts und der Lehrer kommt bestimmt auch gleich. Jungkook schau einfach bei einem deiner Fangirls in der Klasse ab. Und für die nächste Klausur mach ich dir einen Spicker", redet der größte der Jungen auf die anderen ein.
Einige werden wieder ruhiger und ziehen sich zurück. Drei der Jungen verlassen gemeinsam den Klassenraum, die anderen stehen immer noch vor mir. Es fühlt sich wie eine halbe Ewigkeit an, bis jemand wieder etwas sagt:" Namjoon hat Recht, lass es für heute gut bleiben Jungkook. Ich weiß zwar nicht viel, aber du kannst bei mir abschreiben." Der Junge, der soeben weiter auf Jungkook einredet ist relativ klein im Gegensatz zu den anderen, scheint aber ziemlich muskulös zu sein. Auch er ist in meiner Klasse, ich glaube sein Name war Park Jimin.
Idiot Nummer eins, der direkt vor mir steht gibt ein entnervtes Geräusch von sich, lächelt mich danach jedoch diabolisch an. "Na gut, aber wir reden später noch (V/N). Glaub nicht, dass du einfach so davon kommst. Jimin, Tae lasst uns Plätze suchen, damit wir voneinander abschreiben können."
Ich höre noch wie, vermutlich Tae, irgendetwas von wegen "ich schlafe einfach nur während der Klausur, sucht ihr die Plätze aus" sagt, während die drei Jungen weiter hinten im Raum verschwinden.
Ich will mich gerade wieder wegdrehen, da sehe ich erneut Hände die sich auf meinem Tisch abstützen. Wiederwillig sehe ich nach oben und schaue in die dunklen Augen des Jungen, der zuerst die anderen beruhigt hat. Ich glaube sein Name war Namjin oder sowas (sorry ( ͡°͜ʖ ͡°)).
"Du solltest ihn nicht so provozieren, das ist nicht gut für deine Gesundheit", sagt er und lacht leicht. Seltsamerweise klingt er nett. Jemand der mit dem Idioten Jungkook befreundet ist und nett ist, dass scheint mir unmöglich zu sein.
"Mein Name ist übrigens Namjoon, ich bin eine Klasse über euch. Bitte denk nicht schlecht von den Jungs, so sind sie nur in der Schule. Wer weiß warum, wenn wir alleine sind, dann sind sie völlig anders drauf. Falls Jungkook oder einer der anderen dich nochmal belästigt, dann kannst du ruhig zu mir kommen", erzählt Namjoon weiter mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen, welches irgendwie niedlich aussieht.
"Vielleicht sind ja nicht alle Idioten, Jungkook aber auf jeden Fall", antworte ich leise und werfe einen kurzen Blick hinter mich auf die drei Chaoten, die sich mittlerweile auf Plätze niedergelassen haben und reden.
Erneut lacht Namjoon auf. Er scheint in Ordnung zu sein. Plötzlich greift er nach meinem Etui hält aber inne:" Darf ich?", fragt er freundlich.
Verwirrt darüber was er machen will nicke ich einfach nur zustimmend.
Er nimmt sich einen Kugelschreiber und greift nach meinem Arm. Er scheint irgendetwas auf meinen Arm zu schreiben, doch seine Haare verdecken mir die Sicht. Er legt den Stift wieder zurück, lächelt ein letztes Mal und geht weg von meinem Tisch. Ich schaue auf meinen Arm und sehe eine Nummer. Überrascht sehe ich ihm hinterher, er dreht sich nicht um sondern geht einfach weiter.
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Jump (Jungkook x Reader)
Fanfiction"Verdammt nochmal! Spring endlich über deinen eigenen Schatten Jeon Jungkook!"~RM Welp, mein zweites Buch und ich bin immer noch genauso schlecht in Beschreibungen.