Jump (Jungkook x Reader)

Dream

Noch gähnend sitze ich am Küchentisch  und esse als kleine Stärkung für den Tag einen Müsliriegel. Soll wohl irgendetwas mit Schokolade sein...schmeckt aber wie Pappe. Egal ich kann mir ja später etwas im Cafe mit Tae holen. Auch wenn wir uns eigentlich fürs lernen verabredet haben, freue ich mich schon ungemein. Ich schaue auf die Uhr, die an der Wand im Wohnzimmer hängt. 11 Uhr schon, nur noch zwei Stunden und dann treffen wir uns schon. Ich stehe auf, schiebe den Stuhl zurück an den Tisch und strecke mich ausgiebig. So langsam sollte ich mich fertig machen.

"Morgen!", knurrt mich jemand von der Seite an. Überrascht sehe ich in die Richtung aus der die Stimme kam. (B/N) schlurft verschlafen aus seinem Zimmer auf mich zu. Hinter ihm läuft eine mindestens genauso verschlafen aussehende Hae-In. Ich wusste gar nicht, dass sie hier übernachtet hat.

"Guten morgen (V/N), ich hoffe du konntest gut schlafen. Wir haben dich gestern doch nicht wach gehalten oder?", beginnt Hae-In ein Gespräch mit mir während mein Bruder in die Küche geht, um vermutlich Kaffee aufzusetzen. Diese Familie ist einfach nicht für den Morgen geschaffen...und morgen ist so lange wie ich es sage! Also meistens bis 14 Uhr.

Nachdenklich starre ich in die Gegend. Wach gehalten? Womit? Unsicher sehe ich ihr in die Augen und schüttele meinen Kopf:" Nein, ihr habt mich nicht wach gehalten. Habe von euch nichts mitbekommen...hätte ich sollen?" Ihre anfängliche Erleichterung ändert sich ruckartig in Nervosität. "Ahaha neeeein, pfff was hättest du denn mitbekommen sollen? Haha..haa...ich geh mal zu (B/N)...", beendet sie da peinliche Gespräch. Ich bin nicht dumm ich habe schon verstanden was sie meinte, aber es ist noch so früh mein Gehirn arbeitet noch nicht so schnell. 

In meinem Zimmer öffne ich meinen Kleiderschrank und schiebe ein paar Klamotten hin und her, während ich nach dem passenden Outfit suche. Nach einer gefühlten Ewigkeit schnappe ich mir endlich einfach das nächst beste. Es ist doch nur eine Verabredung zum lernen, so lange die Kleidung sauber ist, ist es doch eh egal. In Rekordzeit ziehe ich mich um und betrachte mich im Spiegel. Zufrieden lächele ich und mache mich auf den Weg ins Badezimmer. Wie jeden morgen putze ich mir zuerst die Zähne, dann wasche ich mir das Gesicht und zum Schluss bürste ich meine (H/L) (H/F) Haare. 

Im Flur ziehe ich mir meine Schuhe an, werfe mir meine Jacke über, da es noch ein wenig frisch ist und überprüfe ein letztes Mal noch, ob ich alles dabei habe. Schlüssel, Handy, Taschentücher, mein Portemonnaie, alles ist da ich muss nur noch schnell (B/N) Bescheid sagen und dann kann ich los. Meine Faulheit siegt über mich und ich entscheide mich einfach dazu von meinem Standort aus ihm zuzurufen. "(B/N)! Ich treffe mich mit Tae, er will mit mir für die Schule lernen. Ich weiß noch nicht wann ich wieder da bin."

"Ist gut, aber schreib mir falls es später als 22 Uhr wird, dann hole ich dich mit dem Auto ab. Dann viel Spaß euch!", verabschiedet sich mein über fürsorglicher Bruder, doch ich höre ihn nur noch gerade so, denn ich schließe die Tür bereits hinter mir. Den ganzen Weg über höre ich in Gedanken versunken Musik, zum Glück remple ich heute jedoch niemanden an. Pünktlich um 12:50 komme ich an dem kleinen Cafe an. Schon von außen lässt sich erkenne, dass es recht nett aussieht. Ein paar Gäste sitzen an den Tischen, trinken Kaffee, essen ein Gebäckstück und reden mit ihren Begleitern. Der Duft von frischem Kuchen steigt mir in die Nase und lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Voller Vorfreude sehe mich um und entdecke Taehyung, der soeben die Straßenseite wechselt. Er hat mich wohl schon entdeckt, denn er kommt breit grinsend auf mich zu.

"Hey Tae! Wie geht's dir?", begrüße ich ihn ebenfalls breit grinsend, allerdings grinse ich eher, weil ich mich auf die von Tae angepriesenen Waffeln freue.

"(V/N)! Super und dir? Danke nochmal, dass du mit mir lernen willst.", erwidert Tae, welcher nun direkt vor mir steht. Aufgrund seiner Größe muss ich ein wenig nach oben schauen, was jedoch schwierig ist, da mich die hoch stehende Sonne blendet. Aufmerksam wie er ist, bemerkt er dies sofort und stellt sich auf die Zehenspitzen um mich von der Sonne abzuschirmen. Ich lache leicht und antworte ihm dann:" Auch gut. Und natürlich lerne ich mit dir, du hast mir schließlich auch geholfen. Alsooo wollen wir rein?"

Kein weiterer Wortwechsel ist nötig, denn Tae will die Waffeln mindestens genauso sehr, wenn nicht sogar noch mehr als ich. Wie ein richtiger Gentleman hält er mir die Tür offen und bittet mich uns schon mal einen Tisch zu suchen, während er unsere Bestellungen aufgibt. Zunächst wollte ich ihn aufhalten, da ich ihm ja gar nicht gesagt hatte was ich trinken möchte, doch ich bin neugierig was er mitbringt und lasse ihn deswegen gehen.

Nach kurzer Zeit kommt er rüber zu mir zwei dampfende Tassen in der Hand. Er stellt beide auf dem Tisch ab und setzt sich mir gegenüber. Neugierig nippe ich an dem Inhalt der Tasse und fange an bis über beide Ohren zu strahlen wie ein kleines Kind. Es ist Kakao und er schmeckt wundervoll! 

"Schmeckt es?", fragt Taehyung und nippt ebenfalls an seinem Getränk. Ich nicke vielleicht ein wenig zu enthusiastisch, was mir ein amüsiertes Lachen seinerseits einbringt.

"Das ist gut. Die Waffeln kommen gleich und mit lernen fangen wir gleich danach an, in Ordnung?", plant er. 

"Klingt gut. Also wobei soll ich dir eigentlich später helfen?", halte ich das Gespräch am laufen.

"Nun theoretisch brauche ich überall Nachhilfe, außer in Sport, aber das wohl am dringendste ist Englisch.", erklärt er seine Situation.

"Ach ja du bist ja auch in meinem Englisch Kurs. Ich habe mich immer gefragt warum du überhaupt Englisch gewählt hast, wenn du doch solche Probleme damit hast.", hake ich nach. 

"Lange Geschichte. Ich und die Jungs wollten mal Idols werden und da dachte ich Englisch zu können wäre ganz praktisch. Du weißt schon um mit Fans auf der ganzen Welt kommunizieren zu können. Aber es war immer nur ein dummer Jugend Traum. Die Wahrscheinlichkeit angenommen zu werden war nicht sonderlich hoch und irgendwann sprachen wir das Thema nicht mehr an.", antwortet Tae mit leicht roten Wangen. Der Traum scheint ihm wohl unangenehm zu sein.

"Hmm schade. Ich hätte euch gerne vom Publikum aus zugejubelt. Und der Gedanke für deine Fans Englisch zu lernen ist echt süß", versuche ich ihn aufzumuntern. Es gelingt mir zum Glück auch und bis die Waffeln kommt herrscht keine Stille, stattdessen reden wir weiterhin über seinen Traum, doch irgendwann einmal auf der Bühne zu stehen.

Die Waffeln sind unglaublich. Er hatte nicht zu viel versprochen. Das Cafe füllt sich mit immer mehr Gästen und wir entschließen uns lieber an einem ruhigen Ort im Park zu lernen.