Meet

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Die Tür fällt hinter mir alleine zu und ich zucke überrascht zusammen. Ich drehe mich nach hinten und schultere währenddessen meine Tasche. Durch die Fensterscheiben des Autos beobachten mich die vier Idioten ohne rot zu werden. Hoseok grinst mich erwartungsvoll an und wirkt wie ich schon oft gesehen habe hyperaktiv. Yoongi sieht mich mit halboffenen Augen an, er scheint im Augenblick lieber schlafen zu wollen. Vermutlich zwingen ihn die anderen dazu so lange wach zu bleiben bis ich weg bin. Kopfschüttelnd sehe ich zum nächsten, Namjoon lächelt mich an, doch wirkt besorgt. Ich lächele ihm zuversichtlich zu ihm ihn zu beruhigen, ob mein Plan jedoch aufgeht weiß ich nicht so recht, da ich mich nicht allzu sicher fühle. Und dann wäre da noch Jin. Der bescheuerte Narzisst hält sein pinkes Handy in der Hand, fuchtelt damit rum und zeigt immer wieder abwechselnd auf mich und das Handy. Entnervt rolle ich mit den Augen und hebe meine Hand zum Abschied, dann mache ich mich auf den Weg zu meiner Haustür.

Ich laufe den gepflasterten Steinweg entlang und fühle mich zunehmend schlechter. Die Erinnerungen, die ich verzweifelt versucht habe zu unterdrücken, sprudeln plötzlich in mir hoch. Viele verschiedene Gefühle breiten sich in mir aus. Einsamkeit. Trauer. Angst. Ich schleife meinen seltsamerweise schwerer werdenden Körper weiter zur Tür, doch meine Gedanken kreisen weiter und weiter bis hinzu dem Augenblick, der gerade einmal eine Stunde zurückliegt. Ich hatte mit meinem Leben abgeschlossen, ich dachte es wäre vorbei, niemand würde kommen und mir helfen, als Jungkook mich konfrontiert hat. Aber die Jungs, Namjoon, Jin, Yoongi und Hoseok, sie sind alle gekommen und haben ihn aufgehalten. Und auch Jimin und Taehyung waren für mich da, haben mit mir gesprochen, sich entschuldigt, haben sich gegen ihren Freund gestellt. Fragen über Fragen schießen mir in den Kopf. Warum waren sie auf meiner Seite? Wie wird es weitergehen? Aber da ist eine Sache , die zurzeit alles in meinem Kopf dominiert: warum sah Jungkook so niedergeschlagen aus, als er mich nach Taes und meiner Beziehung fragte? Er hasst mich doch, ich meine warum sonst sollte er mich so schikanieren? Ich müsste ihn hassen und das tue ich natürlich auch, oder? Ich weiß auch nicht er verhält sich wie ein Arsch, aber dieser Ausdruck in seinen Augen vorhin auf dem Dach. Ich habe Mitleid empfunden, vielleicht nicht sichtbar für ihn, aber tief in mir drin. 

Abrupt drehe ich mich am Treppenansatz um und will gerade zurück zum Auto rennen und sie aufhalten loszufahren, doch das brauche ich gar nicht. Die vier stehen dort alle in Reih und Glied vor dem Auto. Ich sehe sie stirnrunzelnd an während sie gemächlichen Schrittes näher kommen.

"Willst du nicht die Tür aufmachen?", fragt Yoongi mit gelangweilten Ton. Ich starre die Jungen weiterhin an ohne mich vom Fleck zu bewegen.

"Warum-", fange ich an doch werde von einem dramatischen Seufzen a la Jin unterbrochen.

"Als ob wir dich in so einer Situation alleine lassen (S/N). Dafür sind Freunde doch da!", erklärt Jin ihre Beweggründe, als wären sie das Offensichtlichste der Welt.

"Freunde? Yoongi und Hoseok kenne ich gerade einmal eine Stunde, Namjoon erst seit gestern und deine Freundschaft hast du mir einfach wie einen nicht wasserlöslichen Stempel aufgedrückt! Ach und hör auf mich so zu nennen!!!...aber trotzdem danke...wollt ihr vielleicht mit rein kommen?", zum Ende hin werde ich immer leiser. Hoffnungsvoll sehe ich die vier an.

"Nein", antwortet Yoongi monoton," wir wollen hier draußen stehen bleiben und uns hoffentlich einen Sonnenbrand einfangen." Seinen Sarkasmus erkennend schmunzele ich und krame in meiner Jackentasche nach dem Schlüssel. 

Drinnen ist alles ruhig was dann wohl bedeutet, dass (B/N) mal wieder nicht zu Hause ist.

"Also fühlt euch wie zu Hause. Habt ihr Hunger oder Durst?", biete ich an, um als guter Gastgeber dazustehen. Ich will meine neu gewonnenen Freunde ja nicht gleich wieder vergraulen.

Jump (Jungkook x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt