Kapitel 5

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Kapitel 5

Ich starrte auf den Zettel und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich warf einen schnellen Blick zu Fiona. Sie schlief noch, stellte ich beruhigt fest. Ich wollte jetzt echt nicht mit ihr darüber sprechen. Auch wenn sie meine Freundin war. Ich musste damit erst selber fertig werden und Ordnung in das ganze Caos bringen. Warum musste ich ihm nur begegnen? Meine Gedanken fuhren Achterbahn.

Ich zögerte kurz, dann las ich den Brief, ungläubig im Flüsterton: „Hey Sina, Eigentlich bin ich nicht jemand, der einfach Mädchen anbaggert, aber du hast mich total verzaubert. Und ich wollte sicher gehen, dass es immerhin eine Möglichkeit gibt, dass wir uns wiedersehen. Also ich wäre echt erfreut, wenn du dich bei mir melden würdest. Meine Handy Nummer lautet: 3452 95664343. BITTE BITTE melde dich, ich würde dich sehr gerne wiedersehen.  Dein Neil“

WOW, ein Liebesbrief, oder so was in der Art. Ich war überrascht, denn so was hatte ich noch nie bekommen.

„Neil heißt er also. Der Name passt zu ihm.“, dachte ich bei mir und sofort kehrten meine Gedanken unwillkürlich an unsere erste Begegnung zurück. Und ich musste zugeben: ich fühlte mich von ihm angezogen. Mir gefiel seine Art, sein Lächeln, einfach alles an ihm gefiel mir. Aber ich wollte das Ganze nicht und konnte mir auch gar nicht vorstellen, was er an mir fand. Ich war Durchschnitt und er spielte einfach eine Liga über mir. So war es doch immer, die wirklich süßen und gutaussehenden Jungen interessierten sie nie für mich. Darum hatte ich keine Erfahrungen mit Jungs, also hatte auch noch keinen Freund gehabt.

Sollte es jetzt anders sein? Aber warum? Er konnte doch jede haben, warum mich? All diese Fragen drängten sich in meine Gedanken. Und noch eine Frage tauchte auf: Was sollte ich jetzt tun? Mich bei ihm melden? Nein, dachte ich gleich darauf, da würde ich mich nur blamieren –falls ich mich denn überhaupt trauen würde.

Ich schüttelte fassungslos den Kopf. Warum musste das Leben nur so kompliziert sein!

Durcheinander wie ich war, steckte ich denn Zettel schnell wieder in meine Jackentasche zurück und begab mich, nachdem ich mein mitgenommenes Buch geholt hatte, auf das Sofa und las.

So verbrachte ich 1 ½ Stunde lesend, ehe ich irgendwann auffuhr und auf die Uhr sah. Ich atmete auf, es war noch zeitig. Ich schaute zu Fiona. Sie schlief noch und ich überlegte, ob ich sie nun wecken sollte oder doch lieber schlaffen lassen sollte.

Doch die Entscheidung wurde mir abgenommen, denn in diesem Moment fragte Fiona, noch ganz verschlafen: „ Hey Sina. Wie spät ist es denn? Ich wollte gar nicht schlaffen. Warum hast du mich schlaffen lassen?“ „Hey, auch schon wach. Ich habe dich schlafen lassen, damit du dich noch für das Konzert ausruhen kannst und weil ich dann deine Aufregung nicht ertragen muss. … Und wir haben es erst kurz nach 16 Uhr.“ „Was, schon so spät?“ „Was heißt spät! Wir haben noch genügend Zeit.“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Denkst du!“, kam es von Fiona, die aufgesprungen war: „so dann wollen wir mal!“ Ich musste lachen: „Okay.“

So machten wir uns daran, uns für das Konzert schick zu machen. Wir zogen unser Outfit an, schon das Aufsuchen dauerte jedenfalls bei Fiona relativ lange, schminkten uns und machten schließlich noch unsere Haare zurecht. Dann waren wir endlich fertig. Ich schaffte es noch Fiona zu überreden, eine Kleinigkeit zu essen.

Und dann machten wir uns, auf Drängen von Fiona, auf den Weg zum Konzert. Wir fuhren mit der Bahn, die bereits stark gefüllt war. Ich fragte mich, ob alle auf das Konzert wollten. Doch so wirklich zum Nachdenken kam ich nicht, denn Fiona redete die ganze Zeit auf mich ein. Ihre Aufgeregtheit war kaum auszuhalten, steckte mich aber auch an. Nach eine halben Stunde Bahnfahrt, stiegen wir aus und mit uns noch ein paar andere.

Nun liefen wir weiter zu der Konzerthalle.

Schon von weitem konnte ich die Plakate mit Adam Lambert sehen und auch die Menschen, die schon ungeduldig an der Konzerthalle warteten. Ich bemerkte, dass alle Generationen vertreten waren. Kleinkinder, Jugendliche, Eltern und sogar Großeltern. Ich staunte.

Je näher wir kamen, desto lauter wurde es und ich fragte mich wirklich, wie ich das die ganze Zeit aushalten sollte. Aber da musste ich jetzt durch. „Das ist so geil!“, sagte Fiona neben mir. Ich sagte nichts, aber Fiona schien eh keine Antwort von mir erwartet zu haben.

Wir stellten uns in die Warteschlange und warteten, und warteten, und warteten. Mir war langweilig, auch wenn ich ab und zu mit Fiona redete. So schaute ich mich um: Das Gebäude, indem das Konzert stattfand, war relativ groß. Davor gab es ein Parkplatz und ein paar Bäume. Sonst war kaum etwas zu entdecken. Das einzige, was mir noch auffiel, war ein Weg, der anscheinend zu einem einsamen und Verlassenen Platz führte, wie ich von meinem Standort aus erkennen konnte.

Dann endlich erreichten wir den Eingang des Gebäudes. Unsere Karten wurden kontrolliert und schon standen wir im Gebäude. Dort tummelten sich schon viele Leute. Bei der Garderobe gaben  wir unsere Sachen ab und dann betraten wir den eigentlichen Konzert Saal. Er war riesig und einfach eingerichtet.  

Schon jetzt, eine Stunde vor Konzertbeginn, drängten sich alle an die Bühne, um den besten Platz an der Bühne zu ergattern und von Zeit zu Zeit kreischten ein paar Mädchen. Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln.

Schnell fand Fiona ein Mädchen und redete mit ihr angeregt über Adam Lambert und sein Musik. Ich stand einsam daneben und fühlte mich fehl am Platz.

Irgendwann konnte ich es nicht mehr aushalten, sagte Fiona Bescheid und flüchtete aus dem Saal. Aber auch im Vorraum fand ich keine Ruhe und so entschloss ich  das Gebäude kurz zu verlassen und erst kurz vor Konzertbeginn wieder hineinzugehen.

Ich schlenderte nach draußen und begab mich ohne dass ich darüber nachgedacht hatte, zu jenem verlassenen Ort, den ich beim Warten in der Schlange entdeckt hatte. Wie schon vorhin, war dort kein Mensch anzutreffen.

Aber da täuschte ich mich, denn wenig später erkannte ich eine Person, die unweit vor mir zusammengesunken auf der Bank saß.  

„Was sollte ich jetzt tun? Weitergehen oder doch lieber schnell verschwinden, ehe die Person mich entdeckt?“,  überlegte ich. Doch da war es schon zu spät sich ungesehen wieder zu verdrücken, denn die Person hob den Kopf und sah direkt in meine Richtung.

Ich konnte sehen, dass die Person zusammenzuckte. „Warum?“, fragte ich mich.

Zögerlich ging ich näher, da ich es unhöflich fand, mich jetzt einfach so zu verdrücken. Ich gehörte nun mal zu denjenigen, die wollten, dass die Menschen gut von ihnen dachten.

So ging ich langsam auf die Person zu und erkannte im näherkommen, dass es sich um eine männliche Person handelte.

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Hi,

so dass war mein nächstes Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen :)

Ich wäre echt glücklich, wenn ihr mir ein Feedback dalassen könntet.

Also, lasst bitte unbedingt einfach eure Reviews hier.

Danke ;))

Doch es kommt, wie es kommt (Adam Lambert FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt