Schreiend richtete ich mich auf und blickte in die Dunkelheit meines Zimmers. Keuchend rang ich nach Luft, um meine kratzenden Lungen zu beruhigen.
Mein Körper brannte und mein Herz hämmerte gegen meine Brust, als wäre ich stundenlang umher gerannt.
Immer noch panisch sah ich mich immer wieder im Raum um, bis meine Augen sich an das wenige Licht der Wandbeleuchtung gewöhnt hatten und mir klar wurde, was gerade passiert war.Ein Traum. Das war nur ein Albtraum.
Wie benommen ließ ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen und musste erst einmal meine Gedanken, die wie im Schleudergang in meinem Kopf hin und her sprangen, wieder unter Kontrolle kriegen. Langsam spürte ich den kalten Schweiß, wie er meinen Nacken hinunter lief und spürte den immer ruhigeren Schlag meines Herzens, bis er zu still für meine Ohren geworden war.
Der Nebel in meinem Kopf lichtete sich langsam und wie ein stummer Film lief mein Traum erneut vor meinen Augen ab.Quälend langsam liefen die Bilder durch meinen Kopft und zogen dabei den Schmerz aus seinem festen Schlaf, den er tief in mir gehalten hatte. Erneut schoss er durch meinen Körper, presste mein Herz zusammen und brachte das Gefühl, als würden Steine auf meiner Brust liegen, zurück.
Ich wollte und konnte nichts gegen die Tränen tun, die stumm meine Wange hinunter liefen. Der Schmerz war da und wollte raus. Ich hatte es aufgegeben, mich dagegen wehren zu wollen.Wieder und wieder sah ich sein Gesicht, seine Angst und die Trauer in seinen Augen, die in meinem Traum so leer und gebrochen aussahen, als hätte sich ein grauer Schleier über sie gelegt.
Zu schwach.
Schon wieder.
Nicht einmal in meinem eigenen Traum hatte ich es geschafft, Keith zu retten. Erneut war ich zu schwach gewesen. Verzweifelt und vor Scham über mich selbst, drückte ich meine Hände aufs Gesicht und wischte die kleinen, kalten Tränen von meiner Haut.
Ich merkte nicht einmal, wie ich weinte.
Meine Augen brannten nicht, der Kloß in meinem Hals war weg und dennoch fühlte es sich an, als würde mir die Luft wegbleiben und jegliche Kraft, die ich einst in mir hatte, nun durch meine Tränen für immer aus mir heraus gespühlt werden.
Es war anders.
Anders als all der Schmerz zuvor.Als hätte etwas in mir erst jetzt verstannden, was passiert war. Und schon wieder hatte ich keine Ahnung, was es war. Und egal, wie lang ich und wie stark ich darüber nachdachte, mein Kopf war wie stumm gestellt.
Keine Stimme sprach mehr und selbst meine Erinnerungen hatten ihren Klang verloren. Nur das Bild, wie er vor mir stand, weinte und darauf warteten von dem hellen Licht ergriffen zu werden blieb wie eingefroren vor meinem inneren Auge.Müde ließ ich meine Hände wieder sinken, als ich merkte, wie schwer sie mit der Zeit geworden waren, in der ich einfach nur da saß und nachdachte. Wie hypnotisiert starrte ich auf die Wölbung meiner Decke, die meinen Beinen geschuldet war und beobachtete den Schatten, den der kleine Berg meiner Füße auf meine Bettdecke geworfen hatte, während ich wieder zurück in meine Gedanken versank.
Unaufhörlich begann die Erinnerungen, die ich an Keith in meinem Gehirn Karussell zu fahren und all die kleinen, für andere unsichtbaren blinden Flecke, die mir erst im Laufe der Zeit aufgefallen waren.Wie er immer, wenn er ungeduldug wurde, bei allem was man dann sagte mit den Augen rollte.
Wie er immer versuchte ernst und erwachsen auszusehen und diese Maske nur fallen ließ, wenn er allein war.
Wie er immer, wenn er nicht wusste, was er sagen sollte, so aussah als würde er uns alle mit seinem Messer massakrieren wollen.
Wie er manchmal versuchte, krampfhaft nicht über mich oder meine Witze zu lachen und ich es nicht selten doch an dem fast unsichtbaren Hauch von Röte in seinem Gesicht erkannte.
Wie er immer so tat, als würde es ihm gefallen allein zu sein, nicht mit Hunk, Pidge und mir zusammen sein zu müssen und nach Missionen immer fluchtatig den Raum verlassen hatte oder sofort kehrt gemacht hatte, wenn er in die Louge kam und wir Drei dort sahßen und Spaß hatten. Wie seine Mine dann immer noch finsterer wurde, sein Blick jedoch Bände Sprach und ich mich dann immer fragte, ob nur ich es war, der die Trauer und Sehnsucht so deutlich in ihnen erkennen konnte.
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So wie ich bin.
FanfictionShiro ist zurück und nachdem Keith zur Klinge von Mamora gegangen ist, streiten sich Lance und er nur noch. Als dann noch eine kleiner Funken Hoffnung in Form einer neuen Waffe durch das Universum zieht, sind die Beiden leider gezwungen wieder Missi...