Achtunddreißig.

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Auch drei Tage später saß Cecilia noch immer im Wohnzimmer, starrte zuerst die Decke an, dann die hässliche Figur auf dem Kaffeetisch. Es war Stefan, der ihr irgendwann den Blick auf den Schildkröten-Elefanten versperrte und ihr ein Glas vor die Nase hielt.
"Bonnie hat es getan."
"Bonnie hat was getan?", erwiderte sie schroffer als eigentlich beabsichtigt. Sie hatte wirklich keine Lust über Bonnie Benett zu sprechen. Ihr Bruder überhörte den Ton in ihrer Stimme, als er ruhig erklärte: "Sie hat Esthers Bindungszauber gelöst."
"Und das bringt uns genau was? Wir haben unsere einzige Möglichkeit Klaus ruhigzustellen verplempert."
"Ehrlich gesagt, hätten wir gedacht, dir würde diese 'was dem einen passiert, passiert auch dem anderen'-Geschichte am meisten zusetzen."

Sie legte die Stirn in Falten. Stefan sah nicht wirklich so aus, als würde er sonderlich sauer sein.
"Was ist euer Plan?", fragte sie deshalb und nahm einen Schluck Blut aus dem Rotweinglas.
Ihr Bruder schmunzelte und gab den Blick auf eine Tasche frei, in der er solange kramte, bis er einen Haufen Pfähle auf den Tisch geworfen hatte. Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und wartete auf eine Erklärung.
"Warst du die letzten Tage eigentlich geistig anwesend?"
"Nicht wirklich."
Also erzählte ihr Stefan im Schnelldurchlauf die Sache mit der Weißeiche.

"Ihr wisst aber schon noch, was ich euch über die Erschaffungsbindung erzählt habe, oder?"
Er nickte.
"Das heißt, dass euer Plan ist russisch Roulette zu spielen, freudig Urvampire zu pfählen und dann zu schauen wer noch lebt?"
Stefans Gesichtsausdruck war zu lesen wie ein offenes Buch. Offensichtlich hörte sich sein Plan aus Cecilias Mund um einiges schlechter an.
Diese konnte nur ungläubig den Kopf schütteln. "Ihr seid wirklich ein Haufen Idioten."

"Ein Haufen Idioten, der gerade Finn Mikaelson getötet hat!", säuselte eine Stimme viel zu fröhlich im Hausflur, als die Tür ins Schloss knallte. Damon Salvatore kam mit einem breiten Grinsen auf den Lippen auf seine jüngeren Geschwister zu. "Der Quaterback hat wirklich ganze Arbeit geleistet."
"Ihr habt Matt Donovan einen Urvampir töten lassen?"
Damon zuckte mit den Schultern. "Ich seh das Problem nicht, Schwester. Einer tot und da waren's nur noch vier."
Sie sparte sich die Anmerkung, dass einer von ihnen ein unsterblicher Hybrid war und der Tod von einem der Mikaelsons auch den sicheren Tod für Damon, Stefan und Caroline bedeutete.

"Wie dem auch sei", fuhr Damon mit einem theatralischen Seufzer fort, als er in den Haufen Pfähle griff und Cecilia einen vor die Nase hielt, "Hier. Falls du dir selbst die Ehre erweisen willst, den Pfahl in den nächsten Urvampir zu rammen."
Eine ihrer Augenbrauen wanderte in die Höhe, während sie mit dem Holz in ihrer Hand spielte. "Ihr wisst schon, dass die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch ist, dass es euch auch erwischt, falls ich das tue, an das du denkst, Damon."

Mit diesen Worten packte sie den Pfahl wieder dahin, wo ihr Bruder ihn hergenommen hat. "Verzichte. Ich bin nicht so der Typ, der das kurz und schmerzlos macht."

Das stolze Lächeln, was sich auf den Lippen beider Brüder ausbreitete, war fast schon unheimlich. Das war wahrlich ein guter Zeitpunkt um zu verschwinden.

Dann klingelte es an der Tür. Cecilia konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen. Wer auch immer das war, er hatte wirklich unpassendes Timing. "Ich mach schon auf", seufzte sie und verschwand im Flur.

Der Besuch war schneller im Wohnzimmer, als es jeder Mensch gekonnt hätte.
"Die Weißeichenpfähle", verlangte dieser. Die Salvatore-Brüder sahen nicht wirklich so aus, als würden sie der Aufforderung des Urvampirs nachkommen.
"Warum willst ausgerechnet du die Pfähle haben?"
"Mal davon abgesehen, dass mein Bruder sie haben will, bin ich wirklich nicht scharf darauf, die einzige Waffe, die mich töten kann, in diesem Haus zu lassen", erwiderte der Mikaelson in seiner gewohnt arroganten Art. Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine der beiden Parteien, der anderen an die Kehle springen würde.
"Das Wenn du jetzt nicht gleich verschwindest, reiße ich dir das Herz aus der Brust, war im Übrigen ernst gemeint, Kol", unterbrach Cecilia die Vampire, "Also, falls ihr euren Testosteronvergleich weiter austragen wollt, dann tut das doch bitte nicht hier drinnen. Und vorallem nicht auf meinem Perserteppich."
Die drei wirbelten herum, offensichtlich hatten sie ihre Gestalt, die sich das Spektakel mit verschränkten im Türrahmen lehnend, angesehen hatte, gar nicht bemerkt.

Es war Kol, der als erstes zu einer Antwort ansetzen wollte, aber Stefan der den Moment nutzen wollte, kam auf die absolut hirnrissige Idee, sich einen der Pfähle vom Tisch zu schnappen und sich auf den Urvampir zu schmeißen. Dieser war natürlich nicht dumm, hatte sich schneller zu Stefan herumgedreht und seine Hand in der Luft geschnappt, als dieser reagieren konnte. Ihr Bruder knallte gegen die nächste Wand, holte dabei ein Bild von der Wand und zertrümmerte einen der Schränke. Kol trieb die Wut über den Tod seines Bruders an, Damon und Stefan waren ja sowieso andauernd auf irgendetwas nicht gut zu sprechen. Damon war als nächstes mit einem Pfahl in Kols Nähe. Kurz darauf hörte sie mehrere Knochen brechen. Stefan hatte sich wieder auf die Beine gezogen, aus seiner Nase tropfte Blut. Er wollte seinem Bruder zur Hilfe kommen. Bevor das passieren konnte, lagen die drei vor Schmerzen stöhnend auf dem Boden.
Als sie sicher gestellt hatte, dass die drei Vampire für eine Weile mit ihrem eigenen Kopf zu tun hatten, nahm sie ihre Hände herunter.
"Du blutest auf meinen Teppich, Stefan", stellte sie ernüchternd fest, bevor sie sich an Kol wandte, der in einiger Entfernung von ihr stand.
"Wenn wir dir die Weißeichenpfähle geben, verschwindest du dann endlich?"
Er nickte etwas perplex.
"Sehr gut!", meinte sie mit einem falschen Grinsen. Dann wollte sie erneut gehen, kam aber nicht weit, als es dieses Mal Damon war, der die allgemeine Verwirrung nutzen wollte. Dieser hätte es fast geschafft. Hätte Kol Mikaelson den Pfahl ins Herz gerammt und nicht losgelassen, bis dieser in Flammen aufgegangen wäre.
Er stoppte erst, als es auf einmal seine Schwester war, die die Spitze des Holzes in der linken Schulter hatte. Aus der Wunde rinnte Blut. Sie hatte sich im Bruchteil einer Sekunde zwischen die beiden Vampire gestellt. "Autsch!", war das einzige, was sie von sich gab, als Damon den Pfahl zurückzog.
Sein Blick sprach Bände. Warum zur Hölle hatte sie das getan?
"Ich hab's dir gesagt", murmelte sie, während sie die Wunde betrachtete, die bereits wieder heilte, "Ich regele Sachen gerne auf meine Art und Weise."

Jeder Nichtsnutz hätte sehen können, dass Kol Mikaelson nicht länger in einem Haus mit diesen Psychopathen sein wollte. Er schnappte sich den Pfahl aus Damons Hand, dann den Rest der einzigen Möglichkeit, die Urvampire zu töten.
Ehe er verschwand, wirbelte er Cecilia herum, sodass sie mit dem Rücken zu ihren Brüdern stand. Es sah für die beiden so aus, als würde er der Hexe etwas in die Hand drücken und ihr dann etwas ins Ohr flüsterte.
Der Urvampir war genauso schnell verschwunden, wie er bei ihnen aufgetaucht war. Cecilia stand noch einen Augenblick perplex mit dem Rücken zu ihnen, ehe sie sich umdrehte und auch ihren Brüdern zeigte, was Kol ihr denn in die Hand gedrückt hatte.

Die drei Geschwister starrten auf den Weißeichenpfahl. Dann sich an. Dann wieder auf das Holz, ehe Cecilia die Stirn in Falten legte und fragte: "Wer ist Mary Porter?"
Ihre Stimme triefte vor Verwirrung, ebenso wie die von Damon, als dieser antwortete: "Scary-Mary?"
Als sie nicht antwortete, da sie keine Ahnung hatte was, war es an Stefan seine Schwester aufzuklären. "Sie hat Rose verwandelt, diese Katherine und was diese angerichtet hat, ist ja bekannt. Aber warum?"
Erneut viel Cecilias blick auf den Pfahl in ihrer Hand.
"Klaus", flüsterte sie und sah dann ihre Brüder an, "Es war Klaus, der Mary Porter verwandelt hat."

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Haben wir vor einer Woche in meiner Vorlesung Mehmet Scholl als Beispiel genommen?
Ja.

Hab ich seit dem nen Ohrwurm, von "Vanessa" aus Wilde Kerle 2?
Möglich.

Bin ich so gut wie 20 und höre seit dem die ganzen Wilde Kerle Soundtracks rauf und runter.
Vielleicht.

Anomalia ||Kol Mikaelson||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt