Kapitel 1

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Sonntag, morgen ist wieder Schule, dachte ich während ich auf meinem Fahrrad so schnell ich konnte zum Kerna See radelte. Es war ein viel zu heißer Sommer gewesen, schließlich sollte es ja in Deutschland eigentlich nicht fast so heiß

sein wie in Italien oder den anderen viel zu warmen Ländern. Ich fand den Winter schöner, das stand fest und deswegen musste dieser ehlend langer und überhitzter Sommer schnell zu Ende gehen.

Als ich im rekordsverdechtigem Tempo in den Feldweg abbog, konnte ich schon das Gekreische der vielen kleinen Kinder hören, die vermutlich irgendwo im Sand rumbuddelten, in den See pinkelten oder sonst was machten. Mein Blick wanderte kurz hinüber zu meiner Armbanduhr. Viertel vor vier. Ich hatte mich eigentlich  schon um kurz nach drei mit Ihnen treffen wollen, aber natürlich musste ich meiner Mutter gespannt wie ein Baby dem es egal war was es hörte, bei einem ihrer Desaster in der Fabrik zuhören. Und das war leider kein Einzelfall, doch ich konnte meine Mutter ja schlecht hängen lassen.

,, Da bist du ja endlich, Amila", hörte ich Linus, der mit wild fuchtelnden Armen auf mich zu gerannt kam. ,, Ich hab dich tausend mal versucht anzurufen aber dein Handy ist aus!", erklärte er und half mir beim Absteigen des Fahrrads. ,, Dir auch einen schönen guten Tag", sagte ich und bevor er irgendetwas erwidern konnte, gab ich ihm einen Kuss. ,, Wir haben mit dem Grillen extra alle auf dich gewartet."

,, Oh das ist gut, ich habe nämlich echt Hunger." Linus nickte, ,, Ja, wir jetzt auch." Ich schob das Fahrrad neben mir her, bis wir an einem Lager von wild durcheinander liegenden Handtüchern, einem kleinem Grill und Taschen ankamen. ,, Wo warst du ?!", wurde ich ungeduldig von Lena empfangen. ,, Mutterstorys lauschen", knurrte ich und Lena lächelte mitfühlend. ,, Was wars denn diesmal ? Ist ihr wieder ein Rechtschreibfehler passiert ? Oder diesmal etwas peinliches ?", mischte sich Alex beiläufig ein zog sich Seine Badehose etwas höher. Ich zuckte die Schultern: ,, Keine Ahnung, ich habe ja gar nicht richtig zugehört. Nur immer genickt und ihr versichert, dass ihre Kollegen das bestimmt nicht schlimm fanden." Linus schnaubte. ,, Naja ist ja nicht so schlimm, Ben kommt auch gleich, Er ist nur", suchend blickte er sich um ,, Keine Ahnung wo, aber er ist hier. " Ich atmete hörbar aus, platzierte mich mit meinem Handtuch neben dem von Linus und wurde direkt von Linus kleinem Welpen empfangen. Sie hieß ,, Winter " und war eine Hasky. ,, Wir schmeißen schon mal den Grill an", riefen Alex und Linus zu mir und Lena und ich krabelte zu ihr hinüber aufs Handtuch. ,, Hör mal, ist ein neuer Song von ihm" Lena steckte mir einen Ihrer Kopfhörer ins Ohr und ich lauschte der Musik, die in mein Ohr eindrang.

,, See my life, see my eyes, see me in your house", sang Lena ein wenig mit und nam mir wieder den Kopfhörer aus dem Ohr. ,, Ja das gefällt mir eigentlich auch gut das Lied, aber das vom letzten mal find ich ein kleines bisschen besser."

,, Ich find das hier besser, aber egal. Als du eben noch nicht da warst, kam der Typ da hinten zu uns und wollte uns Eis andrehen." Sie deutete auf einen kleinen Stand wo oben ein großes Schild hang : ,,Eis zum halben Preis ! " Toller Dichter, muss wohl lange gedauert haben so einen tollen Reim zu erfinden dachte ich und sah zu Linus hinüber, der auf dem Grill ein paar Würstchen legte. Ben kam in Badeshorts und nassen schwarzen Haaren auf uns zu. ,, Ah auch schon da, da kanns ja jetzt endlich losgehen" ,, Hi Ben, warst du im Wasser ?"

,, Ne duschen, das Wasser hat so gesunken weißt du ?"

,, Ach so OK, gehst du denn trotzdem gleich noch einmal rein ? ", fragte ich ihn.

,, Ja also wenn jemand mit kommt, klar, warum nicht ?"

,, Cool, dann geh ich gleich noch einmal ins Wasser."

,, Ich komm mit, ich lag die ganze Zeit in der Sonne, mein Rücken brennt schon. Eine Abkühlung ist jetzt nicht schlecht."

,, Kommt ihr auch mit ins Wasser Linus und Alex ?"

Kalter SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt