Kapitel 4

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,, Lüge mich nicht an !", befahl er mir. ,, Aber ich habe die Hausaufgaben wirklich gemacht und auch mit genommen !", sprach ich. ,, Und wo sind sie dann ?! Du kannst schlecht bahaupten, dass du sie gemacht hättest und auch dabei, doch auf ein mal sind sind sie verschwunden!" Er rückte seine Brille zurecht und wandte seinen Blick von mir ab. ,, Herr Schütze, bitte", fing ich an, doch er unterbrach mich. ,, Sei still, ich brauche nicht noch mehr Lügen!" Er holte ein mal tief Luft und lächelte mich dann wieder an. Doch es war ein unangenehmes Lächeln, so eins, wo einem ein Schauer über den Rücken lief und ich wusste was jetzt kam.

Daniel und Frau Weber saßen in ihrem Dienstwagen und fuhren auf den Parkplatz hinauf. ,, Ich habe meine Tasche vergessen", gestand Daniel ihr, als sie aus dem Wagen ausstiegen und er sich wunderte, warum keine Tasche auf der Rückbank lag. Sie verdrehte die Augen und gab ihm ihre Tasche. ,, Darin ist schon alles was wir brauchen", sie stiegen ein paar Stufen hinauf und nach kurzer Zeit standen sie schon vor dem Zimmer des Direktors und klopften. ,, Immer herein", sagte eine fröhliche Stimme. ,, Entschuldigen sie, dass wir stören", ,, ach nein, nein, nicht der Rede wert. Auch einen Kaffee ?" Freundlich blickte der Direktor die beiden an. ,, Au ja, gerne", ,, Nein, danke", entschied Frau Weber sich dagegen und zog Daniel wieder zurück, der eigentlich schon auf dem Weg zum Kaffee war. Daniel schmollte ein wenig vor sich hin, doch das legte sich schon direkt, als er einen Keks vor die Nase geschoben bekam. ,, Hat meine Frau Uschi gebacken, sie ist eine hervorragende Köchin", stolz biss er in einen Schokoladenkeks hinein und erzählte weiter. ,, Nun ja, ich hätte auch noch Biskuit Plätzchen, falls ihnen das lieber ist ?" Daniel nickte und Frau Weber fügte sich schließlich auch. So standen sie dort eine kleine Weile und aßen Uschis selbst gebackenen Plätzchen. ,, Ich freue mich das es ihnen schmeckt", sagte der Direktor und lies sich auf seinem Sessel nieder.Er war schon ein relativ alter Mann, mit weißen Haaren und Schnurrbart, doch seine Lebensfreude war nicht zu übersehen. Er hatte eine kartierte Hose und einen roten Pullover an. ,, Nun, ich wollte eigentlich ihnen nur etwas mitteilen..." Frau Weber berichtete von dem Vorfall, der gestern geschah und der Direktor lauschte ihr vergnügt zu. ,, Wie furchtbar", sagte er musste aber gleich wieder schmunzeln.,, Nun ja, das ist die Jugend von heute. Wissen sid was, ich packen ihnen ein paar der Kekse in eine Dose, dann können Sie welche mitnehmen einen kleinen Moment bitte." der alte Mann war schon nach ein paar Minuten mit einer prall gefüllten Plätzchendose zurück und sagte :,, Wissen Sie was, wie wäre es denn wenn Sie einmal in die Klasse von Linus Stenzel gehen und sich dort ein wenig umhören?", er lächelte sie wieder an und wartete gespannt auf eine Antwort. ,, Recht herzlichen Dank für die leckeren Kekse und ihr Angebot. Sagen sie, wissen sie wo der Klassenraum liegt ?" Er nickte. ,, Aber selbst verständlich.  Immer gerade aus, dann die Tür rechts. " Stolz überreichte er Daniel die Plätzchen und summte vor sich hin, als sie hinaus gingen. ,, Jede Schule hat seinen eigenen Gestank oder Geruch, ist dir das eigentlich schon einmal aufgefallen ?", fragte Daniel als sie den Flur entlang gingen. sie zuckte die Schultern. ,, Hör mal !" Die Polizistin blieb stehen und zog Daniel an seinem Hemd zurück. Sie lauschten. ,, Du wirst sämtliche Kaugummis von allen Tischen im ersten Stock ab machen.  Falls du heute noch etwas vor hättest, muss das leider ausfallen !" Es klang nur gedämpft zu ihnen hinüber, doch sie hörten es nur zu gut. Es war eine dunkle Männerstimme, die anscheinend wütend war.

Ich ballte meine Fäuste hinter meinem Rücken zusammen. Da hatte ich ein mal die Hausaufgaben nicht, obwohl ich sie ja eigentlich hätte, da macht der so ein großes Szenarium raus ?! Irgendwann bin ich hier weg und dann werde ich diesen Lehrer nicht mehr ertragen müssen, dachte ich wütend. Zufrieden lächelte er und kratzte sich am Kopf. Ich erschrak.   ,,Guten Morgen, ich bin Frau Weber und das ist mein Kollege Daniel. Wir hätten da ein paar Fragen an die Mitschüler von Linus Stenzel. " Herr Schütze blickte überrascht zum Flur. ,, Worum geht es denn ?", fragte er prüfend. ,, Um einen Vorfall, der gestern satt gefunden hatte. " ,,Ich verstehe", grübelte er. Bestimmt kampierte er gar nichts, dachte ich und musste ein wenig grinsen. Ich wusste genau warum die Polizisten hier waren, da das ja abgesprochen war.  ,, Was hat sie denn angestellt ? Bei so einer Strafe musste sie ja mindestens Körperverletzung begangen haben. ,, Sie hat mich angelogen!", protestierte er. Der jüngere Polizist lachte. ,, Aber das ist doch ganz normal ? Lehrer lügen doch auch die Schüler an !" Verwirrt zog Herr Schütze sich die Hose hoch. ,, Wissen sie, geben sie ihr doch eine Verwarnung oder eine von diesen hübschen Abschreibtexten, aber das hier muss ja wirklich nicht sein " Die Poliizistin blickte ihn scharf an. ,, Nun ja, aber", ,, Gut, dann wäre das ja geklärt", stellte sie entschlossen fest und betrat den Klassenraum. ,, Guten Morgen, ich bin Frau Weber und das hier ist mein Kollege Daniel", stellte sie sich wieder vor. ,, Genau, der Kollege", wiederholte der Lehrer. ,, Wir hätten ein paar Fragen an die Schüler. Linus Stenzel, könntest du wohl als erster kommen ?" ,, Ja, Linus", sagte Herr Schütze. ,, Würden sie mich bitte alleine ausreden lassen ? Danke !", sagte sie. Linus stand auf und schlenderte lässig hinaus. ,, Schlagt alle die Seite vier und neunzig auf", sagte Herr Schütz. ,, Pssst, Amila. Was hatte Herr Schütze draußen gesagt ? Und warum ist die Polizei da ?", fragte Vivian. ,, Erzähl ich dir später. Lass uns heute nach der Schule am Schloss Theater treffen, da erzähl ich dir alles", flüsterte ich nach hinten.

Es wurden immer ein paar Schüler aufgerufen und der Mathe Unterricht wurde noch langweiliger, als er ohne hin schon war. ,, Amila Küpper ?", ich blickte von meiner falschen Rechnung hoch. ,, Beim gleich wieder da", sagte ich zu Vivian und Lena und kurz darauf saß ich mit den Polizisten draußen auf einer Bank. ,, Du warst also auch mit bei dem Ausflug ?"

,, Ja", antwortete ich knapp

,, Bist du später als die anderen gekommen? oder gleich ?"

,, Später"

,, Weist du so ungefähr die Uhrzeit ?"

,, Hmmm... So gegen sechzehn Uhr ?"

,, Wie ist denn das Verhältnis zwischen dir und Linus ?"

,, Er ist mein Freund", sagte ich.

,, Hatte anfangs jemand etwas dagegen ?"

,, Nicht das ich wüsste", log ich. Irgendwie wollte ich nicht die Wahrheit sagen. Am Anfang hatten nämlich schon ein paar Mädchen aus der Parralellklasse dagegen.

,, Als ihr schwimmen wart. Waren da noch andere die du kann test ? Oder ist dir etwas komisches aufgefallen ?"

,, Nein, außer Ben, Lena, Alex und Linus kannte ich niemanden. Und alles war eigentlich normal"

,, Gut, dann wären wir schon fertig!"

Endlich, dachte ich leise.

Wir gingen wieder zusammen in den Klassenraum und ich setzte mich hin. Nach schrecklichen zwanzig Minuten war der Mathe Unterricht dann fertig.

Kalter SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt