Ich fuhr das Auto rechts heran und sah ihn auch schon, wie er an der Straße stand und auf mich wartete. ,, Hast du sie auch schön ins Feld gelegt, dass sie ja keiner sieht ?", fragte ich während er einstieg. Er nickte. ,, Ja habe ich. Aber noch ein mal werde ich das bestimmt nicht mehr für dich tun, verstanden?" Ich lachte vergnügt. ,, Verstanden Sir", lachte ich immer noch und fuhr schnell hier weg. ,, Und was wirst du jetzt noch mit ihr machen ?", fragte er erneut. ,, Lass das mal meine Sorge sein, außerdem geht dich das nichts mehr an. Du hast deine Arbeit schon getan und mehr musst du auch nicht tun oder wissen. " Es würde ihm bestimmt nicht gefallen was ich noch hübsches geplant hatte. Außerdem vertraute ich ihm in dieser Hinsicht noch nicht wirklich, daher war es besser ihm nicht in meinen Plan ein zu weihen. Ich musste grinsen, als ich an meine Rache an sie dachte und fuhr seelig weiter...
Mein Kopf tut weh, war das erste was ich wieder dachte und meine Augen fühlten sich noch zu schwer an, sie auf zu machen. Vielleicht sollte ich mich ja erst mal hin setzten. Nein ! War er noch hier ? Ich öffnete krampfhaft die Augen und blinzelte in die Dunkelheit. Nein, ich sah und hörte nichts. Er musste weg sein. Benommen strich ich mir über meine Schläfe und rappelte mich ganz auf. Der Weg nach Hause war noch ehlend lang und ich hatte kein Handy um jemanden anzurufen. Blieb nichts anderes übrig, als zu laufen und zu hoffen, dass er nicht mehr da war. Ich schaute an mir herunter, nur um sicher zu gehen, dass das nicht passiert war, was auch nicht der Fall war. Müde schleppte ich mich aus dem Feld. Dieser jemand musste mich wohl hier ins Feld getragen haben. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Verstört taumelte ich die Straße wieder zurück und blieb bei jedem kleinem Geräusch stehen, aus lauter Angst davor, dass hier noch jemand war. Der Himmel war schon schwarz und die Bäume rauchten leise im Wind. Es war eigentlich ein sehr schöner Abend.
Als ich endlich ankam, war es schon kurz nach elf und Gott sei dank, waren meine Eltern nicht da. Ich hätte einen mortz Ärger bekommen und alles was dazu gehört. Nur Moritz war da, der fleißig Latein und Biologie lernte. Als ich klingelte dauerte es eine kleine Weile bis er mir auf machte und fast schon befürchtete ich, dass ich nicht ins Haus kommen würde. Dann hätte ich kleines Problem. ,, Wo warst du ?", empfing er mich. Erschöpft trat ich herein. ,, Ach weißt du, hier und dort", brachte ich viel sagend heraus und schleppte mich die Treppe rauf in mein Zimmer, wo ich mich prompt auf mein Bett plumpsen lies. Moritz stellte an diesem Abend keine weiteren Fragen mehr, was mich auch sehr beruhigte. Ich wollte nicht über diesen schief gelaufenen Abend heute nicht noch irgendein Wort verlieren und auch nicht die nächsten Tage. Ich würde doch nur allen anderen damit schaden und die Sache mit Linus muss ich mir noch ein mal Gnauer überlegen. Ich will mich nicht von ihm fern halten und falls ich aber nicht das mache was derjenige will wird Winter verletzt. Oder vielleicht war ja alles auch mir ein total doofer Streich, den keiner von uns lustig fand, oder niemand die Ironie verstand. Mit diesem Gedanken versuchte ich einzuschlafen. Genau, alles nur ein dummer Witz, redete ich mir wieder ein und bevor ich endgültig ins Bett ging, duschte ich mich noch einmal von all den Ereignissen ab. Ich fühlte mich schmutzig. Mich hatte jemand fremdes irgendwo hin getragen und sonst wo angefasst, aus irgendeinem Grund hatte ich Schuldgefühle. ,, Nein, du hast nichts verbotenes getan und niemanden verletzt, du darfst keine Schuldgefühle haben !", flüsterte ich mir während ich mir schlaf trunken meinen Schlafanzug anzog zu und schlief schon direkt ein. Der Tag war anstrengend und bescheuert ! Der nächste wird besser und der nächste danach auch ! Ja, ganz bestimmt...
Es war schon fast zwölf Uhr. Bald müsste ich auch mal schlafen gehen, sonst wird der Tag morgen zu anstrengend. Ich legte die Überraschung die ich für Amila gemacht hatte beiseite, knipste das Licht aus und wartete bis ich einschlief. Ich sollte das Tempo indem ich vorgehe langsam steigern, sonst macht es ja keinen Spaß mehr, den ganzen Geschehnissen zuzugucken, vergnügte ich mich mit dem Gedanken und grinste. Wann sie wohl nicht mehr kann, zur Polizei geht oder irgend etwas dummes macht ? Naja, das kann mir ja egal sein. Es sind meine Spiele ! Ich bin der Spielleiter und deswegen bestimme ich ! Wenn sie einen dummen Zug spielt, wird sie dafür bezahlen müssen ! Und zwar mit mehr als nur ihrem Verstand...
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Kalter Sommer
Mystery / ThrillerEin Treffen - viele Folgen. Nach einem harmlosen Ausflug an einen See, nahm der Sommer einen anderen Lauf, als er sollte. Am Anfang schien alles nur durch Zufall zu geschehen, doch schon bald merkten sie, dass es ein Plan war, der ohne Mitleid durc...