Kapitel 12

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,, Ähm sicher, natührlich" Panisch blickte ich zu Josh, der nur da saß und mich mitfühlend ansah. Wütend trat ich ihm unter dem Tisch gegen das Bein und blickte ihn so an, dass er wusste was ich meinte. ,, Ich glaube der Kaffee ist alle und die Gäste wollen noch etwas", merkte er schnell an und sah seiner Mutter unschuldig ins Gesicht. ,, Na gut, Josh. Ich bin gleich wieder da. Und Amila, was auch immer es sein wird, ich freue mich darauf. Du brauchst keine Angst zu haben, dass es mir nicht gefallen könnte." Ich nickte brav und als sie in der Küche verschwand blickte ich wieder zu Josh. ,, Du weißt genau das ich wieder kein Geschenk habe und du schuldest mir noch was, wegen deiner Note! Also hilf mir!", flehte ich ihn schon fast an. Josh überlgete, nam mich dann an meiner Hand und führte mich schnell die Treppe hoch in sein Zimmer. ,, OK, die Idee ist zwar verrückt, aber wenigstens du hast was", grübelte er. Dann rupfte er ein paar Blümchen aus seinem Blumenkasten und herrschte mich an.,, Hilf mir! Nimm dir einfach Blumen!" Das tat ich und zog wie wild eine nach der anderen Blume heraus. ,, Und was sollen wir damit", fragte ich ihn und schloss das Fenster. ,, Auf meinem Schreibtisch sind in der ersten Schublade Blätter. Schreib da schnell was drauf und dann faltest du es!" Ich gehorchte und dann als ich ein Blatt in der Hand hielt, schrieb ich schnell :

Liebe Tante Dayna,

herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag. Alles Gute wünsche ich dir. Ich hab dich lieb, Amila

,, Und jetzt ", fragte ich und guckte ihm dabei zu, wie er die Blumen halbwegs von der Erde befreite und die Wurzeln Abschnitt. ,, In der Schublade darunter sind Bilder! Hol dir da ein Foto von dir raus!", befahl er mir weiter. Er hatte Fotos von mir ? ,, Na mach schon", rief er und holte mich somit aus meinen Gedanken zurück. Ich entschied mich für das erste Foto, wo ich auf einem großen Felsen auf Hawaii saß und in die Kamera lächelte. Das Foto war sogar eigentlich ganz hübsch. ,, Und nu " „Gib mir beides", antwortete er und ich gab ihm meine Beiden Dinge. Die Blumen hatte er inzwischen zu einem kleinen erbärmlichen Strauß zusammen gebunden und den legte er jetzt auf den kleinen Brief und das Bild legten wir zwischen beides. ,, Tadaa", presentierte er mir das Geschenk und überreichte es mir. Das sollte Tante Da na wirklich gefallen ?! Das kann doch gar nicht, doch jetzt musste ich schleunigst nach unten und ihr dieses Geschenk überreichen. Unten angekommen, saßen alle schon gespannt und hatten wohl auf mich gewartet. ,, Hast du das Geschenk ?", platzte es aus meiner Tante heraus. Ich nickte zögernd, holte dann aber das Geschenk nicht hinter meinem Rücken hervor. Es war einfach zu schrecklich! Es war ein mehr als nur kurzer und schlechter Brief, den ,Blumenstrauß' konnte man als ersten April Scherz nehmen und das Foto passte zu dem ganzen nicht. Fragend blickten mich alle an und schon kam mir eine Idee, die zwar sehr heikel aber möglich war. ,, Also Tante Dayna, es ist leider nichts materielles." Erstaunt blickten mich alle an und Josh zog seine Augenbrauen noch höher. ,, Aber ich hoffe es wird dir trotzdem gefallen", erklärte ich unsicher weiter und räusperte mich. ,, Also heute ist dein Geburtstag", fing ich an. ,, Und es sind eehhm... so viele da, weil dich jeder mag", geht doch, dachte ich und im inneren klopfte ich mir selber anerkennend auf die Schulter. ,, Der Kuchen auf dem Tisch", fuhr ich fort. Tisch, Tisch, Tisch... Ah Fisch! ,, Als Hauptgang vielleicht Fisch ? Eh..." Denk nach! ,, Ein Gedicht als Geschenk" Ich überlegte. Geschenk.... Gelenk! ,, Und beim Krankenhaus ein Gelenk", warte was?! Egal, auch wenn das da keinen Sinn ergeben hatte, wenigstens hatte es sich gereimt. ,, Nun bist du älter und ... " Was reimte sich darauf ? In der Schnelle fiel mir nichts ein. ,, Nein, heute bist du noch kein Alter... Und... Brauchst noch keinen Halter ? Ich hoffe dir hat mein Geschenk gefallen" Gefallen, malen... Ne, hallen... Ah! ,, Und von den Wänden vielleicht der Applaus wieder hallen" Triumphierend sah ich in die Runde. Alle sahen mich verblüfft an, doch meine Mutter fing begeistert an zu klatschen. Niemand steigte mit ein, doch das störte mich nicht weiter, sondern ich lief einfach zu Tante Dayna und umarmte sie mit einem ,, Herzlichen Glückwunsch"

,, Was war denn das ?!" Josh blickte herab lassend auf mich herunter als ich mich wieder zu ihm gesellte. ,, Ich hab extra alle Blumen aus dem Balkonkasten gemacht und jetzt war das alles um sonst ?!" Ehhm, okay also eigentlich hatte ich mit etwas anderem gerechnet. ,, Ich kann dir deine Blumen ersetzen lassen", murmelte ich klein laut zu ihm hoch. Plötzlich fiel er in schallendes Gelächter aus. ,, Oh Gott, wie peinlich wäre das Geschenk auch gewesen ? Deine Dichter Künste sind ja hervorragend", lachte er weiter. ,, Lachst du mich gerade aus ?" Unsicher blickte ich mich im Raum um. ,, Ach was, Cousinchen. Ich lache dich doch nur an ?" Er grinste wieder schief und irgend wie blieb es mir schleierhaft das er keine Freundin hatte. Er konnte wirklich nicht schlecht aussehen und sympathisch war er ja auch. Schulter zuckend ging ich zu dem Buffet und schenkt mir kurzer Hand ein Hals Sekt ein und trank es in einem Zug leer. ,, Na na, das gehört sich aber nicht", tadelte hinter mir Moritz, der mir auf die Schulter getippt hatte und ich gerade dabei war, mich zu verschlucken. Ich hustete wie wild in die Gegend und Moritz klopfte mir den Rücken. ,, Geht schon wieder", brachte ich heiser hervor und kniff meine Augen zusammen. ,, Deine Rede war wunderschön", sagte er anschließend und lies mich wieder allein. Den sarkastischen Unterton in seiner Stimme hatte ich nicht über hört. Langsam fühlte ich mich unwohl, dass alles hier war mir so komisch und nicht vertraut. ,, Du mum, könne wir so langsam mal wieder nach Hause ?" Ich hatte mich neben mum auf einen Stuhl gesetzt. Sie über legte. ,, Eine halbe Stunde noch, hälst du das noch aus ?" Ich nickte stumm und versuchte vergebens Josh zu finden. Wo war er nur ? Langsam lief ich die Treppe hoch und steuerte gerade Wegs Joshs Zimmer an. ,, Hey", brachte er heraus als er mich wieder sah. Ich lächelte schwach. ,, Ich habe gerade voll Kopfschmerzen", gab ich zu und lies mich auf sein Bett fallen. ,, Was machst du da ?" Ich starrte an die Decke und wartete auf seine Antwort. ,, Ich muss nur was an meinem Handy regeln", gab er nüchtern zurück und schaute kurz zu mir auf. ,, Soll ich dir eine Schmerztablette geben ?" Besorgt sah er wieder zu mir auf. ,, Meinet wegen", mein Blick hing noch immer an der Decke. Kurz darauf kam Josh wieder zurück, in der Hand hielt er eine kleine Tablette und reichte sie mir. Ich hatte zwar keine Ahnung was ich da jetzt einnahm aber es war mir auch irgend wie so ziemlich egal, er würde mich ja nicht vergiften und haupt Sache die Kopfschmerzen würden weg gehen. Ich schluckte die Tablette runter und nach zehn Minuten wurde ich schon so müde, dass ich Mühe hatte, die Augen noch offen zu halten. ,, Amila, ihr fahrt jetzt", hörte ich eine weiche und mir sehr bekannte Stimme neben meinem Ohr. ,, Lass mich", fauchte ich und schlug jemandem ins Gesicht. ,, Soll ich dich nach unten schleifen oder wie stellst du dir das vor ?" Müde öffnete ich meine Augen. ,, Mir egal", gab ich schwach zurück. ,, Au, spinnst du ?!" Josh hatte mir einen leichten Klaps auf die Wange gegeben.

,, Tschüss Tante Dayna" Ich winkte ihr und Josh noch zum Abschied und stieg dann ins Auto. Die Autofahrt über musste ich wohl auch eingeschlafen sein, denn mein Bruder hiefte mich die Treppe in mein Zimmer hoch, dort schlief ich dann einfach bis zum Morgen weiter.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 29, 2014 ⏰

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