Kalter Sommer

Kapitel 2

,, Frau Weber ?" Frau Weber drehte sich um. ,, Ja, Chef ?" ,, Hier sind die Unterlagen von einem Vorfall heute nachmittag." Der hoch gewachsene Mann schmiss der Polizistin einen Ordner auf den  Schreibtisch. Sie guckte auf die Uhr. Es war ein Uhr Nachts, deshalb ging sie zu der Kaffemaschiene und machte sich noch einen Kaffee. Währenddessen schaute die kleine pummelige Frau auf die Unterlagen. Sie hatte einen dunkelblond gefärbten Lockenkopf und eine sehr distanzierte Auswirkung auf ihre Mitmenschen. ,, Ein paar Sachen wurden geklaut, so so", murmelte sie, nam ihren nun durch gelaufenden Kaffe  und setzte sich an den Schreibtisch, wo sich Berge von Papieren, Fotos und Stiften türmten. Als Petra Weber einen Schluck von ihrem Kaffee nam, stöhnte sie auf, da er noch viel zu heiß war und erschöpft lies sie ihre Beine auf den Tisch fallen. Es klopfte. Daniel, ihr junger Kollege kam herein. Abrupt nam sie ihre Beine vom Tisch und setzte sich aufrecht hin. ,, Das habe ich nicht gesehen", sagte Daniel schnell. Er war neu hier und wusste aber, dass Frau Weber sehr gut unangenehm werden konnte. Sie fauchte ihn an und Daniel begann schnell das Thema zu wechseln. ,, Der Chef hat gesagt, dass es heute einen Vorfall gab ?" ,, Ganz richtig", sagte Frau Weber. ,, So gegen sechzehn Uhr haben sich fünf Jungendliche am Kerna See getroffen. Es wurde ein Handy, ein Portmonai mit vierzig Euro und ein Hasky geklaut. Linus Stenzel lies seinen Hund angekettet an einem Baum für kurze Zeit allein und als er wieder kam, war er verschwunden. Kurz darauf benachrichtigte er die Polizei. Stephan kam darauf dort hin und schaute sich um. Es gab keine Hinweise. Morgen, b.z.w. heute müssten wir ein mal in die Schule und dies dem Direktor melden. Augenzeugen gab es bei dem Vorfall nicht,", Daniel nickte. ,, Wie alt ist Linus Stenzel noch gleich ?", fragte er. ,, Einen Moment", sagte sie und überflog die Unterlagen. ,, Ah, er ist 17 Jahre alt!"

,, Eigentlich alt genug, um auf seine Sachen selber auf zu passen", entgegnete Daniel ihr. Die Polizistin zuckte nur die Schultern. ,, Daniel, ich habe Hunger!", meinte sie schließlich mit einem Grinsen im Gesicht. ,, Und nu ?", fragte er erneut. ,, Bitte wähle doch mal diese Nummer..."

,, Dürfen wir das eigentlich ?!" Daniel sah von seiner Championpizza hoch zu ihr. Sie schluckte ihren Bissen runter und nam das nächste Pizza Stück in die Hand. ,, Also ich meine, man kann uns ja nicht verhungern lassen, nicht wahr ?" Daniel lächelte und nickte zustimmend. Der Chef platzte herein. ,, Nun ich will eich ja ungern beim arbeiten stöhren, aber ich wollte nur noch ein mal sagen, das morgen die Akte von dem Fall letzter Woche bearbeitet werden muss. " Tadelnd sah er finster in ihre kleine Pizza Zeremonie. ,, Ähm ja .., also ah", stotterte Daniel verunsichertvund suchte Hilfe bei seiner Kollegin. ,, Ich bin ganz ihrer Meinung, die Akte ist auch schon fast fertig", log Frau Weber. ,, So ?" Der Chef zog die Augenbrauen hoch. ,, Nein eigentlich nicht ", platzte es aus Daniel heraus. Wütend funkelte sie ihn an. ,, t'schuldigung", klainlaut versuchte Daniel sich zurück zu ziehen. Der Chef ging zu Petra Webers Schreibtisch, nam den Ordner und schmiss ihn vor die Füße der verdatterten Frau. ,, An die Arbeit !", fuhr er beide an. Daniel wendete unschuldig seinen Blick des Chefs ab und kaute nervös an seinen Fingernägeln. ,, Danke sehr", der Chef nam sich Frau Gerbers Pizzastücke, biss genüsslich in sie hinein und verschwand somit aus dem Raum. ,, An die Arbeit, bevor er noch ein mal hereim platzt", sagte sie hastig und hob den Ordner auf. ,, Mh, ja Moment, ich esse meine Pizza noch eben auf", Petra wendete sich zu ihm verblüfft um. ,, Du hast noch deine Pizza ?!" Er nickte. ,, Darf ich ein ganz kleines Stück haben ?", fragte sie so bezaubernd wie es nur ging und zwinkerte krampfhaft mit den Augen. ,, Meinet wegen, hier " Er wollte ihr gerade den Pizzakartong reichen, damit sie sich eins raus nehmen durfte, da platzte der Chef wieder rein. ,, Ach ja, die Sekretärin hat bestimmt auch noch Hunger." Er griff nach der übrigen Pizza und nam sie auch noch mit. ,, Den Karton darfst du behalten", sagte er großzügig, dann verschwand er abermals. ,, Der muss aber auch immer im falschen Moment kommen." Quängelte Daniel. ,, Hör auf, wie ein Baby zu heulen und fang endlich an zu arbeiten!", sagte die Polizistin an genervt und holte einen Stift heraus um die Akte auszufüllen.