Kapitel 11

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Marc-André ter Stegen pov

Bene humpelte mit mir in die Richtung der Bänke. Dort setzte ich ihn erstmal ab, als auch gleich ein Arzt zu uns kam. Er schaute sich das Bein an, was direkt anschwillt. Als der Arzt es anfässt, zuckt Benedikt zusammen. "Tut es sehr weh?", fragte der Arzt und tastete weiter ab. Bene schloss die Augen und nickte leicht. Er klammerte sich richtig an die Bank, als er weiter abgetastet wurde. "Eigentlich sollte das nicht so schlimm sein.", "Vielleicht muss ja nur ein Kühlpack drauf.", sagte Bene mit leicht kratziger Stimme. "Ich weiß nicht.", "Doch ich glaube das reicht.", "Dann müsste ich aber was holen, ich habe nichts hier.", sagte der Arzt. "Ist schon gut ich gehe mir was besorgen.", sagte Bene direkt und wollte aufstehen, doch sobald er seinen Verletzten Fuß belastete, knickte er ein. "Ich bring dich hin.", sagte ich sofort und stützte ihn, da ich es in meiner Pflicht sah auf ihn aufzupassen. Immerhin bin ich ja auch dafür verantwortlich das er verletzt ist. Aber etwas komisch ist es schon das er diese Schmerzen hat, zumindest diese starken Schmerzen. "Nein das geht schon, wirklich.", sagte Bene und löste sich von mir, bevor er davon humpelte. Es sah tatsächlich schmerzhaft aus, so wie er sich bewegte. Ich wollte Bene hinterherlaufen, doch irgendwie fühlte ich mich beobachtet. Ich blickte auf das Feld, doch direkt jemanden sah ich nicht. Ich schaute zu Bernd, der jetzt meine Position übernahm. Als ich ihn anschaute kreuzten sich kurz unsere Blicke. Er schaute für einen Moment in meine Augen, bevor er den Kopf schüttelte und sich abwandte. Dann fiel mir wieder ein was ich eigentlich machen wollte. "Bene warte.", sagte ich und lief ihm hinterher.

Ich fand ihn nicht direkt. Erst als ich um eine Ecke lief und über etwas stürzte, sah ich das es Bene war der dort am Boden kauerte. "Sorry Bene, aber was machst du denn da? Wolltest du dir nicht was zum kühlen holen?", fragte ich ihn skeptisch. Er sagte nichts und schloss die Augen er ballte seine Hände zu Fäusten und versuchte sich scheinbar zu konzentrieren. Ich sah etwas Blut neben ihm. "Du hast Probleme beim heilen?", fragte ich und hockte mich vor ihm. Er öffnete seine Augen, die stechend Blau waren und mich in seinen Bann zogen. "Lass mich dir helfen.", sagte ich ebenfalls mit rot glühenden Augen und ließ den Alpha in mir die Kontrolle übernehmen. Ich konnte gar nichts dagegen tun, es kam einfach von ganz alleine. Und wieder war es da, als ich ihn nun mit meinem geschärften Blick betrachtete. Es war wie eine Art Aura. Es sah wunderschön aus. Ich griff nach seiner Hand, um ihm den Schmerz zu nehmen. "Nein nicht.", sagte er leise, doch ich ließ nicht los. Wir waren uns nun sehr nah. Ich hielt seine Hand fest und man sah wie sein Schmerz in mich überging. Ich spürte seinen Schmerz, aber es verging irgendwie wieder, bis ich etwas anderes spürte. Es war kein körperlicher Schmerz. Eher etwas emotionales was ihn quälte.

Auf einmal hörte ich ein Geräusch. Ich sah mich um, sehe aber nichts und dann landete ich unsanft auf meinem Hintern. "Ich hab gesagt du sollst es lassen.", fauchte mich Bene an und ich nahm ergeben die Hände nach oben. "Ich will dir nur helfen Bene.", "Du kannst mir aber nicht helfen! Niemand kann das.", sagte er traurig. "Du hast Schmerzen, dass spür ich. Lass mich dir helfen. Ich kann auf dich aufpassen, du musst mich nur lassen.", sagte ich eindringlich und Benedikt schien innerlich mit sich zu ringen. Ich kniete mich wieder vor ihm hin und griff nach seinem Arm. Dieses Mal ließ er es zu, dass ich ihm den Schmerz nahm. Es brannte, waren unglaubliche Schmerzen für mich. Automatisch ließ ich wieder den Wolf in mir übernehmen, er würde mich beschützen, sagen wann es zu viel war. Bene verzog das Gesicht und schloss die Augen. Er schien das ganze nochmal zu spüren, obwohl das eigentlich eine Linderung sein sollte. "Spürst du das immer?", fragte ich mit zusammen gebissenen Zähnen, als ich das Ziehen in meinem Herzen spürte. Es war nur schwer auszuhalten. Das er mit so etwas überhauptdurch den Medizincheck kam, war mir unbegreiflich. "Ja.", sagte er leise und öffnete die Augen. Sie waren ein stechendes Kristallblau, noch intensiver als zuvor. Geschockt ließ ich ihn los. Wieder erschien diese Aura um ihn, bevor er zusammen klappte. Ich versuchte ihn wach zu kriegen, doch er reagierte nicht, auf gar nichts. Ich ließ ein heulen los, dass ich Hilfe brauchte und wenig später kamen auch schon ein paar vom Team.

all I want is your love | Hömmels; Steno; Wimmich; Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt