Ich lief die nächsten Tage nicht gut. Wenn ich überhaupt schlief. Nachdem ich eine Nacht bei Landon im Haus geschlafen hatte, zog ich mich so gut es ging aus allen menschlichen Interaktionen zurück. Ich wusste nicht was ich denken sollte. Über mich wie ich es so weit hatte kommen lassen. Über Tyler wie er zu so etwas in der Lage war. Und über Tylers blaues Auge und seinen geschwollenen Kieferden Landon ihn verpasst hatte. Seid mein Bruder Tyler geschlagen hatte wechselte er kein Wort mehr mit mir. Da war Landon wohl überzeugend gewesen. Und irgendwie war ich froh drum. Es schien mir so, als sei eine Last von meinen Schultern gefallen. Ich fühlte mich auf eine seltsame Weise frei. Und doch irgendwie allein. Im Grunde hatte ich niemanden bei dem ich Zuflucht finden konnte. Natürlich wusste ich, dass da meine Brüder waren, aber Landon würde wieder ausrasten und Jo würde nichts dazu sagen. Meredith wusste von allem nichts. Und wirklich andere Freunde hatte ich nicht. Zumindest keine so guten, dass ich mit ihnen darüber reden würde. Also war da niemand. Tyler war eigentlich meine Zuflucht gewesen. Und jetzt schien er mir auch entglitten. So wie schon so vieles in meinem Leben. Ich versuchte nicht zu viel an Tyler zu denken in den letzten Tagen. Aber immer wieder schweifte ich ab. Ich ging gerade vom Unterricht nach Hause. Es dämmerte schon. Ich würde lediglich noch eine Tablette nehmen und dann schlafen gehen. So wie die letzten Wochen auch. Gerade als ich kurz vor unserem Haus war und von meiner Tasche aufblickte, aus der ich meinen Schlüssel gesucht hatte, sah ich ihn. Die untergehende Sonne stand in seinem Rücken und ließ seine Haare leuchten. Er stand auf als er mich sah. Die Schwellung war ein bisschen weniger geworden. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Weinen? Schreien? Weglaufen? Wir sahen uns nur an. Keiner sagte etwas. Wie standen wir zueinander? War er es wert angehört zu werden? Er kam ein paar Schritte näher. Ich wich unwillentlich zurück. Als er dies bemerkte blieb er stehen. Er streckte seine Hand leicht nach mir aus. Seine Hand die er schon so oft gegen mich erhoben hatte. Er setzte zum sprechen an sagte aber nichts. Ich konnte den Blick nicht von seiner Hand abwenden. Ich mache eine Therapie, brachte er schließlich hervor. Was hatte er gesagt? Ich sah ihn verwirrt an. Ich will mich bessern Ich bin zu Liora gegangen und sie hat gesagt sie hilft mir, seine Stimme war kaum ein Flüstern. ER hatte jemanden davon erzählt? Keine Sorge, ich nicht mit einem Wort deinen Namen erwähnt! Ich habe gesagt es wäre jemanden außerhalb der Schule, seine Hand, die er noch nach mir ausgestreckt hatte, fing an leicht zu zittern. Ich wusste immer noch nicht was ich sagen sollte. Ich weiß ich kann nicht wieder gut machen oder ungeschehen aber ich möchte daran arbeiten! Ich will mich bessern! Nicht nur um meinen Willen, sondern auch wegen dir! Du hast mir eine ganze neue Welt gezeigt, mir gezeigt was es heißt geliebt zu werden und dafür liebe ich dich! Du bist der einzige Mensch, der hinter mir stand. Der mich akzeptiert hat. Seid meine Mutter weg ist läuft Zuhause gar nichts mehr mein Vater hat das Trinken angefangen und dadurch seinen Job verloren. Ich versuche ihm zu helfen auch wenn ich nicht weiß wie ich mir selbst helfen soll. Und dann kams du in mein Leben und ich hatte das Gefühl wieder ein Mensch zu sein. Und deswegen muss ich was ändern, das wurde mir klar. Und ich hoffe ich habe dich nicht verloren ich hoffe du gehst diesen Weg mit mir Ich konnte keinen Gedanken fassen. Hatte er wirklich-? Wie war-? Ich- Tyler, mehr brachte ich nicht raus. Ich hatte das Bedürfnis nach seiner Hand zugreifen. Ich verstehe dich ich wüsste nicht ob ich es könnte, er wollte seine Hand wieder zurückziehen. Doch ergriff sie vorher. Er sah mich verwundern an. Ich wusste nicht was genau mich dazu bewegt hatte dies zu tun oder zu sagen aber ich tat es einfach. Vermutlich, weil ich wusste wie es war allein dazustehen. Mit einem Elternteil, das einen nicht zu lieben scheint. Ich weiß nicht, ob ich es kann, Tyler! Ich finde es gut, dass du es Liora gesagt hast und eine Therapie machst. Ich brauche Zeit zeit zum Nachdenken und um etwas Abstand zu gewinnen, ich zog meine Hand wieder zurück. Ich konnte es nicht länger ertragen ihn zu berühren. Er nickte leicht. Fast hätte ich Tränen in seinen Augen gesehen, doch es schein nur die Spiegelung der Sonne auf seiner Brille zu sein. Ich konnte nicht länger dort stehen bleiben. Ohne noch etwas zu sagen ging ich an ihm vorbei in unser Haus. Kaum war die Haustür wieder geschlossen kamen mir die Tränen. Es tat so weh. So verdammt weh! Wie konnte man jemanden gleichzeitig so lieben wie ich Tyler liebte und ihn auch so hassen, für das was er getan hatte?! Ich ließ an der Haustür entlang auf den Boden rutschen. Frustriert warf ich meinen Schlüssel von mir weg. Von oben kamen Schritte. Das nächste was ich wahrnahm war Meredith die vor mir kniete und auf mich einredete. Ich hörte nicht was sie sagte. Sie ließ mich einfach weinen und nahm mich dabei in den Arm. Ihre Hand fuhr die ganze Zeit über durch meine Haare. Irgendwann konnte ich nicht mehr weinen. Es waren keine Tränen mehr da und ich fühlte mich nur noch wie betäubt. Ich fühlte in diesem Moment nichts mehr. Weder Trauer. Noch Wut. Noch Schmerz. Und genau diese Betäubung ließ es vermutlich zu, dass ich Meredith von Tyler erzählte, ohne dass es mich von innen zerriss. Sie sagte lediglich: Komm mit! Wir wischen dir jetzt erstmal die Tränen weg und dann erzählst du mir was passiert ist! Und ich erzählte ihr alles

DU LIEST GERADE
I need you
RomanceToni, eigentlich Antonia, kann es immer noch nicht glauben. Konnte sie sich wirklich so in ihm geirrt haben? Oder war sie an allem selber schuld? Er war doch immer so nett gewesen. Langsam fängt sie an zu zweifeln, ob er wirklich der Richtige ist. D...