Kira. So heißt meine beste Freundin.
Keine Ahnung ob es Fügung war, aber schon zu unserer Einschulung (als die Zuckertüten verteilt wurden) saßen wir nebeneinander in einer Reihe (von links nach recht : Kira, Ich, Theo).
Ich kannte sie genauso wenig, wie sie mich.
Da begann unsere Freundschaft.
In der ersten Klasse.
Wir hatten kurzzeitig vor mit Theo einen Buchclub zu gründen, da wir alle ein illustriertes Gedichtebuch von Heinz Ehrhardt hatten...hat nicht wirklich funktioniert.
Wir waren zusammen im "Hörclub". Ich werde das mal kurz erklären.Der Hörclub war eine...ich nenne es mal Veranstaltung, die jeden Freitag Nachmittag stattfand. Es war eine Idee unserer Hortnerin. Es sollte den Kindern Entspannung bringen. In einem dunklen Raum, der mit matten ausgelegt war und in dem es decken gab, hörten wir jeden Freitag Nachmittag Hörspiele, als Ausgleich für den Mittagsschlaf, den wir ab der zweiten klasse nicht mehr hatten.
Jeder Teilnehmer hatte auch einen Hörclub-ausweis.
War schon cool.Wobei...wenn ich länger darüber nachdenke, wie das Verhältnis zwischen uns in der Grundschule war, würde ich nicht sagen, dass wir beste Freunde waren. Sie war die meiste Zeit mit Melayne zusammen.
Das war damals noch ihre beste Freundin.
Ich war dafür verantwortlich ihr die Hausaufgaben zu geben, wenn sie Krank war.
So auch in der zweiten Klasse, als sie wegen einem Zeckenbiss eine Hirnhautentzündung bekam...da hat sie echt lange gefehlt.
Man sieht sich halt ziemlich oft, wenn man jemandem die Schulsachenbringen muss.So richtig beste Freunde wurden wir eigentlich erst in der vierten Klasse, als entschieden wurde, wer in welche weiterführende Schule kommt und in welche Klasse.
Ich durfte einen Wunsch äußern, wer mit in meine Klasse soll...das war hart.
Ich musste mich, zwischen meinen Freunden, für einen entscheiden. Und ich habe Kira genommen.Wir haben uns damals versprochen, dass wir für immer beste Freunde bleiben (wie man das halt so macht in der Grundschule).
Was ich zwischendurch bereut habe.
Es gab eine Zeit, in der wir uns echt Extrem gestritten haben und sie mich durchgehend ignoriert hat, ich weiß nicht mal mehr wieso.
Wir haben aus jeder Mücke nen Elefanten gemacht (eins zu eins das Zitat aus einem Streit von uns).Ich hab immer an das Versprechen gedacht, dass wir für immer beste Freunde bleiben und daran gezweifelt und mich gefragt, ob sie jemals wieder mit mir spricht.
Irgendwie haben wir uns wieder versöhnt.
Es gab gute und schlecht Zeiten in unserer Freundschaft.So richtig bewiesen haben wir sie, als Kira in unserer Klasse eine Zeit lang von bestimmten Leuten gemobbt wurde und alle gegen sie waren, außer ich.
Ich weiß gar nicht mehr, warum sie gemobbt wurde, aber es war so schlimm, dass sie nicht mehr in die Schule wollte.
Ich war der einzige Mensch, der noch etwas mit ihr zu tun haben wollte.Die Person, die sie damals gemobbt hat, hat sie an einem Tag im Klassenchat schlecht gemacht. Es hat mir einfach gereicht und ich hab ihr meine Meinung im Privatchat mitgeteilt, um das mit ihr zu klären. Tja...ich war nicht ganz so höflich, wie ich hätte sein sollen.
Die Person hat einen Scrennshot vom Chatverlauf gemacht und in unsere Gruppe gestellt, sodass jeder sehen konnte, wie ich sie betitelt habe.Da hatte ich dann auch keine Lust mehr am nächsten Tag in die Schule zu gehen. Aber ich wollte mich um keinen Preis unterkriegen lassen und hab herausgefunden, dass ich nicht die einzige bin, die nicht viel von der Person und ihren Aktionen hält
(Was mir neue Kraft gab, weil ich wusste, dass jemand hinter mir steht und ich nicht alleine bin.).
Ich war nur die einzige, die Mut hatte ihr das ins Gesicht zu sagen.
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Schulterzucken
Short StoryTatsächlich ist dieses Buch nichts besonderes. Es beschreibt weder ein großes Abenteuer, noch eine liebliche Romanze. Es geht schlicht und einfach um mich. Um mein Leben, um meine Freunde und Personen, die ich getroffen habe und treffen werde. Es ge...