Kapitel 15

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Jin Pov:

Mit einem dumpfen Knall schlug die Tür zu meinem Wagen zu. Die Schlüssel klimpernd in meine Jackentasche schiebend, schritt ich auf das Gebäude zu, in dem ich Jimin treffen würde. 

Gestern Abend habe ich noch mit ihm telefoniert. Dort hat er gequengelt, dass er alleine einkaufen muss und was es für eine Qual ist, die ganzen Tüten alleine tragen zu müssen. Zugegeben, ich hatte etwas Schadenfreude empfunden. Immerhin lernte er jetzt die alltäglichen Dinge kennen, die er davor nicht kannte. 

Jimin war in seiner Kindheit bestimmt kein Kind das arm war. Im Gegenteil. Der Dunkelhaarige ist in einem wohl behüteten Heim mit liebenden Eltern aufgewachsen, in dem es mehr als genug Angestellte gab, die ihm jeden Wunsch von den Lippen ablesen konnten. 

Das erste Mal habe ich ihn auf einer Feier meiner Eltern getroffen. Es war ein freundliches Miteinander, für die Gesellschaft der gehobenen Klasse, das alle paar mal im Jahr stattfand, um sich über das Leben auszutauschen.  

Meiner Meinung nach war es nicht weiter, als ein Ort in dem jeder versuchte mit seinem Erfolg abzugeben und sich für etwas besseres hielt. 

Sie prallten mit ihrem erfolgreichen Business, ihren talentierten Kindern und die vielen von ihnen abhängigen Angestellten, die behandelt wurden, als wären sie nichts weiter als billige Diener. 

Zwischen all den raus geputzten Kindern, die so hart versuchten nicht aus ihrer Rolle zu fallen, fand ich schließlich den Jungen mit Locken, der mit einem hellbraun haarigen Kind spielte, dass in seinem Alter zu sein schien. Wie sich nach wenigen Stunden heraus stellte, waren die Zwei Jimin und Taehyung. Die Beiden sollten nach diesem Abend nicht nur meine ersten Freunde werden, sondern zu meiner zweiten Familie.

Als ich Jahre später aufs College ging, traf ich schließlich auf Namjoon. Dieses schicksalhafte Treffen in der Bibliothek, sollte mein Leben für immer verändern. Und auch meine zwei Kindheitsfreunde, sollten von der Veränderung betroffen sein.

Nachdem Namjoon und ich zusammen kamen, stellten sich unsere Freunde gegenseitig vor und wir wurden zu einer großen beständigen Gemeinschaft, die niemand trennen konnten. Meine Eltern, die relativ schnell von meiner Beziehung mit bekommen hatte, war für die Beziehung. Doch Jimins Eltern, wollten nicht das Jimin mit einem schlechten Einfluss wie mir Zeit verbrachte. 

Unbemerkt von dieser Kriese, fanden auch Jungkook und Taehyung zueinander. Und auch Jimin, der bestimmt kein Kind der Trauer war, fand schnell raus, dass er sich dem männlichen Geschlecht hingezogen fühlte. 

Als ich ihm eines Nachmittags besucht habe, kamen seine Eltern von einer Geschäftsreise zurück. Das Caos war riesig. Es gab Geschrei, es fielen Beleidigungen und es flogen Gegenstände durch die Luft. Und Jimin stand zwischen den Stühlen. Nie mehr würde ich die Zueignung vergessen  die durch mich floss, als dieser seine Stimme erhob und sich für mich einsetzte.

Und sich damit gegen sein Familie entschied.

Unbeabsichtigt sprach er aus, was er gerne für sich behalten hätte. Das er schwul war. Seine Eltern waren schockiert, haben die Welt nicht mehr verstanden und trafen eine Entscheidung, die Jimins Leben ändern sollte.

Sie enterbten ihn und schmissen ihn aus den familiären Heim. Von heute auf morgen auf der Straße lebend, packte er seine Koffer, sah sich eine Wohnung an und zog keine 3 Tage später ein. Und damit wären wir hier. 

Die Eichentür vor mir war alt und hatte kleine Kratzer. Trotzdem war es Jimins neues Haus. Ich dachte an die vergangene Woche. Ziemlich viel für so eine kurze Zeit. 

Wie es sich gehört betätigte ich die Klingel und wartete geduldig, bis man mir die Tür öffnen würde. Ich muss knapp 5 Minuten vor ihr gestanden haben, ungeduldig auf meine Uhr schauend, bis die Tür sich vor mir öffnete und ein abgehetzter Jimin in meinem Blickfeld erschien.

Kritisch beäugte ich ihm, wie er in seinem Bademantel vor mir stand, die Haare noch wild in allen Richtungen abstehend. 

,,Komme ich ungelegen?'', sprach ich ihn auf sein Aussehen an, bei dem ich mir vorstellen konnte, dass er nächtlichen besuch hatte. Schon viel wacher schüttelte er den Kopf. ,,Komm rein'', teilte er mir mit, schien aber nicht richtig anwesend zu sein.

Genaustens beobachtete ich sein Tuen, wie er in der Küche umher lief, den Tee aufsetzte und zu mir ins Wohnzimmer zurück kam, um mir Tee und Kekse anzubieten. Spätestens jetzt wurde klar, dass ihm etwas beschäftigte. Vorsichtig, darauf bedacht ihn nicht zu erschrecken, legte ich ihm meine Hand auf die Schulter und drehte ich so, dass er mir anschauen kann.

Verwirrt aus seinen Gedanken auftauchend blickte er mir in die Augen. ,,Was ist los'', stellte ich ihn zur rede. Unbewusst spannten sich seine Muskeln an. ,,Ich merke doch das dich etwas beschäftigt, sonst würdest du mir wohl kaum'', ich hob den Teller an ,,Kühlschrankmagneten als Kekse anbieten'' 

Laut seufzte Jimin auf und sank noch ein Stück tiefer in die Couch. Den Kopf in den Nacken legend schloss er die Augen, fuhr sich übers Gesicht in die Haare und drehte seinen Kopf in meine Richtung. Leicht verzweifelt sah er mir entgegen.

,,Woran erkannt man, dass man verliebt ist?''

Red Spider Lilies ● Yoonmin FF (Completed)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt