Kapitel 28

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Update Nr.2
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Yoongi Pov:

Die Luft im Wohnzimmer war angespannt. Die beengende Atmosphäre ließ einen fast schon Klaustrophobisch werden.  Stocksteif saß ich auf der Couch, deren Leder warm unter mir nachgab. 

Seitlich von mir fiel mein Blick, flog über die angespannte Gestallt und senkte sich dann wieder, wobei mein Blick sich auf meine Hände fokussierte, die ich verschränkt im Schoß gefalten hatte. Die braunen Augen der Frau waren streng auf ihren Sohn gerichtet, der sich unwohl unter ihren Blick zu winden schien. 

Allein des Klirren das Teelöffels, mit dem sie ihren angebotenen Schwarztee umrührte, erfüllte den Raum ab und zu mit Klängen. Jimins Vater, der sich seit ihrer Ankunft zurückgehalten hatte, wirkte so, als würde er im Moment nichts lieber tun, als seine Bärenpranken um den schmalen Hals seines Schwanenjungen zu legen und ihn zu schütteln, bis er blau anläuft.

Kühl und distanziert mit einer, zugegeben, anmutigen Eleganz, hatte Jimin eins seiner schlanken Beinen über das andere geschlagen und fochte im Stillen einen Blickduell mit seiner Mutter aus. 

Nicht wissend was ich tun sollte, sah ich zwischen ihnen hin und her, entscheidend, dass ich mich besser aus ihren Familienangelegenheiten raus halten sollte. Mir gelang es nicht die Ähnlichkeit der beiden Erwachsenen mit ihrem jüngeren Ebenbild auf der Couch aufzufallen. 

Obwohl Jimin die maskuline, recht attraktive Statur seines Vater geerbt hatte, gab es nicht viel das die beiden teilten. Die Haare, ja, den selben harten Blick, auch, aber Gott, jeder konnte sehen, woher er die weichen Gesichtszüge, die sanften Lippen und die strahlenden Augen her hatte. In diesem Moment dankte er Jimins Mutter für ihre winzigen Körperbau und die identischen kurzen Fingerchen, die sie und ihr Sohn teilte.

Er musste grinsen. Oh ja, wie er seine kleinen süßen Finger liebte. Einfach anbetungswürdig.

 Auch wenn diese Abschweifung sehr angenehm war, kam er nicht umher, das ihm etwas anderes auffiel. Jimin hat selten, fast nie über seine Vergangenheit gesprochen. Wenn er genauer darüber nachdachte, wusste er so gut wie nichts über ihn. 

Die Augen leicht zusammengekniffen, fixierte er also das Geschehen, jetzt genau darauf bedacht, bloß nichts wichtiges zu verpassen. 

,,Ich finde es... sieht gemütlich aus''

,,Stimmt, aber nicht so groß wie Zuhause, hab ich recht?'', die Frau schluckte.

,,Das ist schon richtig, aber du scheinst es hier zu mögen'', ihr Blick streifte seinen ,,Und dich in... gesitteten Gesellschaft zu befinden'', unmerklich rupfte er die Nase. Was sollte das schon wieder bedeuten?

,,Wenn ihr hergekommen seid um zu schauen ob ich Schande über euch bringe, weil ich jetzt in einem Haus mit einem euch fremden Mann lebe, dann könnte ihr genau so gut ausstehen und wieder gehen. Ihr wisst ja jetzt wo die Tür ist'', Jimins Blick war fest auf seine Eltern gerichtet. 

,,Park Jimin, du weißt genau das das nicht stim-''

,,Ach wirklich'', fuhr der Schwarzhaarige ihr dazwischen, seine Finger um den dünnen Griff der Tasse geschlungen, sodass seine Fingerknochen weiß hervortraten. Selbst aus den 2 Metern Entfernung, konnte er das Zittern seiner Händen sehen.

  ,,Ihr seid doch nur aus dem Grund her gekommen, weil ihr nicht mit dem Gedanken leben könnt, dass alle eure ,,wichtigen Freunde'' und ,,Familie'' wissen, dass euer Sohn auf Schwänze steht'', brauste er auf, einen furiosen Ausdruck im Gesicht tragend. 

Erschrocken zuckte die Dame zusammen, ehe sie verschüchtert versuchte sich klein zu machen. 

,,Ich werde niemals der ,,perfekte Sohn'' sein, den ihr mit einen der Töchter euer Geschäftspartner verheiraten könnt, oder der euch dreitausend süße Enkelkinder gibt. Und wenn ihr nicht damit klar kommt, dass ich keine hirnlose Puppe bin die ihr rumschmeißen könnt wie ihr wollt, dann würde ich euch bitten dieses Haus zu verlassen und mich in Ruhe zu lassen. Ich habe ganz sicher nicht vor mit euch zurück zu kommen, mich ,,besinnen zu lassen'', wie ihr es so schön genannt habt, und einen auf heile kleine Familie zu machen''

,,Hast du überhaupt die leiseste Ahnung was du uns mit deinem Verhalten antust'', schrie sein Vater ihn an. Wutentbrannt war dieser aus dem Sessel gesprungen und funkelte ihn aus funkensprühenden Augen an, wobei sein Gesicht glühte vor Zorn.

Trotzig sah Jimin ihm entgegen, setzte sich aufrecht hin und streckte selbstbewusst die Brust raus. 

,,Ach ja? Was tue ich euch den so schlimmes an? Ihr könnt den Leuten doch einfach sagen ich wäre bei einem Unfall ums Leben gekommen, so wie er es mir versichert habt, als ihr mich aus dem Haus geschmissen habt, in das ihr mich nun versucht zurück zu hohlen'', mittlerweile hatte auch der Jüngere der Park Männer genug, und versuchte sich lautstark Gehör zu verschaffen.

,,Halt deine klappe du dreckige Schwuchtel'', brüllte der Mann, die Hand zum Schlag ausholend. Mit vor Schock weit aufgerissenen Augen sah Yoongi die Haut erröten, als die Hand auf die Wange seines .., Freundes? Geliebten? Freunden mit gewissen Vorzügen? Egal!. Sie traf ihn unerwartet und auch wenn Jimins Kopf durch den Druck zu Seite geschleudert wurde, konnte er den Hass in den Augen des Engels funkeln sehen, der seinen Vater voller Verachtung durch den Schleier seines Ponys entgegen blickte.

,,Raus''

Die verschüchterte Frau schaute ihn an. Die Worte waren ihm entkommen ohne das es ihm bewusste gewesen war. Als sich nichts tat und ihm nichts weiter als verständnislose Blicke entgegen gebracht wurde, riss ihm der Geduldsfaden. 

,,HABT IHR MICH NICHT GEHÖRT ODER WAS! ICH HABE GESSAGT SIE SOLLEN VERSCHWINDEN! JETZT! SORORT! AUS MEINEM HAUS VERDAMMT! ICH MÖCHTE SIE NICHT MEHR SEHEN!'', angepisst war kein Wort für seinen Gefühlszustand. 

Vom Teufel gejagt schnellte die Frau aus den Sitz hoch, klammerte sich um den Arm ihres Mannes, der ihn pikiert ansah du nicht fassen konnte, dass jemand wie er es wagte so mit ihm zu sprechen. 

,,Wenn sie nicht in den nächsten 2 Minuten mein Grundstück verlassen, kann ich für nicht garantieren'', seine Augen zogen sich gefährlich funkelnd zu Schlitzen zusammen. Den Anwesenden rann ein Schauer über den Rücken.

Sichtlich unzufrieden gab sich das Paar geschlagen, schien der Meinung, dass ein anderes Mal besser geeignet wäre, um ihren Sohn zur Vernunft zu bringen. Aufgewühlt trottete der Weißhaarige hinter ihnen her, wollte sie zu Tür bringen und spürte dabei Jimins Präsenz hinter sich.

,,UND LASSEN SIE SICH NIE MEHR HIER BLICKEN'', warf er ihnen hinterher, die Tür laut knallend ins Schloss werfend und die überraschten Gesichter der Passanten ignorierend.

Red Spider Lilies ● Yoonmin FF (Completed)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt