Prolog

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Eine Gestalt streift durch eine dunkle Gasse. An einer Haustür bleibt sie stehen und nimmt die Kapuze ihres schwarzen Mantels ab. Darunter liegen orange-gelbe Haare. Ein fieses Grinsen erscheint auf seinem Gesicht. "Fenikkusu!", sagt der Unbekannte, woraufhin ein warmes Licht von ihm ausgeht und er sich im nächsten Moment in einen Phönix mit feuerfarbenen Schwingen verwandelt. Der Phönix schießt Funken aus seinen Flügeln und setzt so einen Besen in Brand, der an einer Mauer lehnt. Dann verwandelt er sich zurück und wirft den Besen in ein offenes Fenster. "Brenne!", sagt er laut und schlagartig steckt der Besen das Zimmer in Brand. Der Schrei einer Frauenstimme, gefolgt von dem eines Kindes unterbrechen die Stille. Wenige Minuten später brennt schon das ganze Haus und das Feuer frisst sich selbst durch den Stein der Wände. Der Unbekannte dreht sich um und geht. Inzwischen hat das Feuer auch schon angefangen auf die anderen Häuser überzugehen und steckt ebenso diese in Brand. Kurz sieht sich die Person noch einmal um. Dann runzelt sie die Stirn. Es ist eine Präsenz zu spüren... Sie scheint mächtig zu sein und wartet darauf, gefunden zu werden. "Kitsune?!", fragt der Unbekannte. Niemand antwortet, doch die Person scheint etwas zu spüren, denn sie geht auf die brennenden Häuser zu. Mit einer Handbewegung des Unbekannten verschwinden die Flammen. Nun durchsucht die Person die Trümmer nach der Präsenz ab. Da liegt er dann. Schneeweiße Haare und von den Flammen unberührt. 9 Fuchsschweife sind um den Jungen gelegt, wie als würden sie ihn schützen. Dann jedoch verblassen sie im Licht der Sonne. Der Junge öffnet langsam und unter offensichtlichen Schmerzen seine Augen. Feuerrote Augen starren die Person nun an. "Wer bist du?", fragt die Person freundlich. Weiter starren ihn nur die roten Augen des Jungen an. Sie sind kalt und abweisend, doch kann man einen Schimmer von Trauer in ihnen erkennen. "Yukio... Yukio Kitsu. Und du?", antwortet der Junge. "Ich bin Reitō Fenikku. Komm Yukio... Hier ist es nicht sicher für dich.", sagt Reitō und nimmt Yukios Hand. Ein vogelähnlicher Schrei wird von Reitō ausgestoßen und beide verschwinden in einer kurzen Stichflamme. 

Kurz darauf betritt ein schwarzhaariger Junge die Szenerie. Als er die verbrannten Häuser sieht, weiten sich seine Augen und ein Ausdruck der Hilflosigkeit macht sich auf seinem Gesicht breit. Er sieht auf die Stelle, an der bis vor einigen Minuten noch das Haus stand, in dem er wohnte. Tränen zieren nun seine eisblauen Augen und er bricht mitten auf der Straße zusammen, woraufhin er anfängt zu weinen. Passanten kommen vorbei, sie sehen zu den verbrannten Häusern und gehen weiter. Nicht jedoch, ohne ein "Wie schrecklich!" oder "Die Ärmsten!" zu murmeln. Den Jungen jedoch, der auf der Straße sitzt und weint, beachtet keiner. Ein Wirbel aus pechschwarzen Federn macht sich um den Jungen breit und scheint sich immer schneller zu drehen. Die Passanten, die nun vorbeikommen, bemerken den Jungen, doch anstatt anzuhalten, gehen sie nur noch schneller an ihm vorbei. Der Wirbel aus Federn legt sich nach einigen Minuten und sie verblassen, wie als wären sie nie da gewesen. Unter Tränen steht der Junge auf und betritt das Haus, in dem er gewohnt hat, durch das, was vom Eingang noch übrig war. Er taumelt, stützt sich an der Wand ab und geht weiter. Bis er das unter Trümmern liegende Wohnzimmer erreicht. Hier liegen auf dem Boden zwei verbrannte, menschenähnliche Körper. Ein Schrei entfährt der Kehle des Jungen, als er realisiert, dass dies die verbrannten Leichen seines Vaters und seines Bruders sind. Am Boden, der teilweise von den Flammen unberührt ist, liegt eine halbverbrannte Karte. In bunter Schrift steht "Happy Birthday" drauf. Doch diese sieht der Junge gar nicht mehr, denn er dreht sich um und beginnt zu laufen. Er hat nichts mehr... Niemanden mehr. Erst, als er das Stadtschild erblickt hört er auf zu laufen und bleibt stehen. Hinter der Stadt liegt ein dunkler und dichter Wald. Nie hat er diesen Wald betreten dürfen. Es sei zu gefährlich hat sein Vater immer gesagt. Doch dieser ist nun nicht mehr hier. So überschreitet der Junge die Stadtgrenze und beginnt erneut zu laufen. Er läuft tiefer und tiefer in den Wald, bis er vor Erschöpfung auf einer Lichtung zusammenbricht. Ein saphirblaues Licht erscheint vor ihm, doch er ist zu müde, um noch klar sehen zu können. Auch die Stimme, die fragt, was los sei, hört der Junge nicht mehr. Um ihn herum ist pure, ihn empfangende Dunkelheit und er schläft ein. 


810 Wörter und damit ist der Prolog geschafft. Ich hoffe, er hat euch gefallen und ihr hattet bis hierhin Spaß beim lesen. Falls ihr dann oder auch jetzt schon Verbesserungsvorschläge habt, könnt ihr diese gerne in den Kommentaren zurücklassen. Ich wünsche noch einen schönen Tag/Abend/ eine schöne Nacht, je nachdem, wann ihr dies lest und verabschiede mich dann erstmal. 

Der Schwur des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt