Kapitel 10

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Am nächsten Morgen gehen Mika und Mizu zur Brandruine. "Ich weiß, dass es für dich so wichtig ist, aber warum bauen die hier nichts neues?", fragt Mizu. "Weiß ich nicht... Aber wir könnten fragen.", antwortet Mika und winkt eine Passantin zu sich. "Ms. Wissen sie, warum hier nichts neues gebaut wird?" "Das kann ich euch sagen. Seit die Häuser damals abgebrannt sind, hat man öfters versucht was neues aufzubauen, aber jedes Mal, wenn das Grundgerüst errichtet war, fing es Feuer. Irgendwann hat man dann aufgehört neu zu bauen.", erklärt die Frau. Die Jungs bedanken sich und sehen sich die Ruinen an. "Sag Mal... Waren hier nicht eben noch ganz viele andere Menschen?", fragt Mika nach einiger Zeit. Auch Mizu stellt fest, dass der Platz, auf dem sie stehen, plötzlich leer ist. Im nächsten Moment rasen kleine Wirbelstürme auf sie zu, denen sie nur knapp ausweichen können. Kaum haben sie sich wieder gefasst, rasen weitere Stürme auf sie zu, von denen einer Mika am Bein verletzt. Schmerzerfüllt schreit er auf und sinkt zu Boden. Weitere Wirbelstürme folgen, welche Mizu blockt, indem er eine Wasserwand erschafft. "Mika?", fragt er dann besorgt und kniet sich neben ihn. "Sch-schon gut.", antwortet Mika und verdeckt so gut es geht die Blutwunde, die der Wirbelsturm mit sich zog. Mizu starrt geschockt auf die Wunde, doch Mika schüttelt nur den Kopf. Als nächstes folgt ein großer, alleinstehender Wirbelsturm. Der Sturm kommt auf sie zu, woraufhin Mika die Hand nach vorne streckt und einen eigenen Sturm loslässt. Dieser jedoch kann dem anderen Sturm nichts entgegensetzen und er rast weiter auf sie zu. Dann tritt hinter einer halbeingestürzten Hauswand eine Frau hervor. "Das sind sie also...", sagt sie und geht auf sie zu. Ihr langer, schwarzer Mantel streift fast den Boden und ihre langen, roten Haare wehen im Wind, der von ihr selbst erzeugt wurde. "Was wollen sie und wer sind sie?", fragt Mizu und greift nach dem Katana, das bei seiner Berührung sofort hellblau aufleuchtet. Die Frau antwortet nicht, weshalb Mizu die Frage erneut stellt. Nun schaut die Frau belustigt auf das Katana und dann zu Mizu. "Kindchen... Du weißt doch gar nicht, wie man damit umgeht." Damit hat sie Mizu merklich verunsichert, doch er hakt nochmal nach. "Nun gut... Ich bin Giverna und habe den Auftrag euch mit mir zu nehmen.", sagt sie genervt. Sie schwenkt ihre Hand nach vorne und erzeugt einen Wirbel, der Mizu und Mika erneut auf den Boden wirft, woraufhin sie ihr Bewusstsein verlieren. "Zu einfach.", sagt sie, murmelt leise ein paar Worte und ein Windzug transportiert die drei weg. 

Als Mizu mit dröhnendem Kopf die Augen öffnet, findet er sich in einem großen, ihm unbekannten Raum wieder. "Mika...", sagt er und rüttelt den Jungen neben sich wach. Dieser reibt sich den Kopf, bis ihm die Wunde einfällt. Er sieht zu seinem Bein, welches jedoch keine Wunde trägt. Nicht einmal eine Narbe ist vorhanden. "Was ist passiert?", fragt er dann. Ratlos zuckt Mizu mit den Schultern. "Das erkläre ich dann mal.", ertönt Giverna's Stimme von der anderen Seite des Raumes, wo sie in einer geöffneten Tür steht. "Ich habe euch hierher gebracht, damit ihr etwas erfahrt.", erklärt sie und gibt den Jungen zu verstehen ihr zu folgen. Sie gehen gemeinsam durch einige, immer gleich aussehende Räume und bleiben vor einer weißen Flügeltür stehen, welche Giverna aufstößt. Dahinter ist ein Kreis aus Stühlen um einen Tisch gestellt, an dem noch drei Stühle frei sind. Sie setzen sich und warten. "Da seid ihr also... Gut gemacht Giverna.", sagt der Mann im Stuhl, der prunkvoller aussieht, als die anderen. "Mizu, Mika, wir bitten euch darum uns den Aufenthaltsort von Kaicho und Nova zu nennen. Wir wissen, dass ihr mit ihnen Kontakt hattet.", sagt der Mann. "Wieso sollten wir euch ihren Aufenthaltsort verraten?", fragt Mizu, während er den Fakt, dass sie von dem Aufenthaltsort nichts wissen, außen vor lässt. "Weil sie gefährlich sind. Wir müssen sie finden und töten, weil sich sonst etwas schreckliches wiederholt.", sagt der Mann und sieht die Jungen an. Sein Blick durchbohrt sie schon fast und Mika hast das Gefühl, dass sie nur noch leben, weil sie gebraucht werden. "Ich schätze, dass wir mit ihnen verhandeln können, wenn wir wissen um was für ein Ereignis es sich handelt...", erwähnt Mika dann sehr von sich überzeugt. "Also gut. Die beiden sind die letzten Überlebenden von einem schrecklichen Massaker, in dem Wandler aller Klassen ums Leben kamen. Außerdem heißt es, dass, wenn Licht und Schatten zu einem werden, der Krieg von Licht und Schatten beginnen wird. Wenn wir die beiden nicht töten, werden die Schattenwandler mit ihren Anhängern die anderen Wandlervölker vernichten.", erklärt der Mann. "Das hört sich wenig glaubwürdig an.", behauptet Mika. "Törichter Junge! Schweig, wenn du uns ihren Aufenthaltsort nicht nennen willst.", Mika nickt zustimmend. "Gut. Dann will ich aber gehen. Wir sind für sie ja nicht von nutzen.", sagt Mika bestimmt und steht auf. "Falsch. Ihr bleibt hier. Wenn wir euch gefangen halten, tauchen die beiden schon auf um euch zu helfen.", hört Mika die Stimme des Mannes und sieht, wie zwei Wachen die Türen schließen wollen. Er schließt die Augen und richtet seine Hand auf die Wachen, welche dann von einem Wirbelsturm zur Seite geschleudert werden. "Was passiert da?", fragt der Mann, als Mika sich umdreht und seine Augen sich tiefschwarz gefärbt haben. Um Mika bildet sich ein Wirbel aus ebenso schwarzen Federn. Weitere Wachen rennen auf Mika zu, doch werden von Wirbelstürmen ferngehalten. "Ich sagte, dass ich gehen will und das tue ich auch. Mizu..." Der angesprochene erhebt sich und sie verlassen den Raum. Sie laufe auf ein Fenster zu, welches beim Kontakt mit einer der Federn zerspringt. Sie springen raus, verwandeln sich und fliegen davon. 

Der Schwur des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt