𝐂𝐇𝐀𝐏𝐓𝐄𝐑 10

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"Kommt, wir müssen schneller rennen!"

"Taehyung, bleib stehen, das schaffen wir nie im Leben!"

"Jungkook hat recht, willst du uns umbringen?!"

"Nein, aber ich werde nicht aufgeben! Irgendwann muss das Teil doch mal anhalten!"
Schnaufend blieb ich stehen, und hielt Jungkook's Handgelenk fest, damit auch er aufhörte zu rennen. Er schien weniger außer Puste zu sein wie ich, aber auch auf seiner Stirn zeigten sich leichte Schweißperlen. Taehyung schien nicht bemerkt zu haben dass wir stehen geblieben waren, und so rannte er einfach weiter dem Wagen hinterher.

"Puh, das war jetzt aber auch genug Sport für heute. Meinst du Taehyung kommt klar?" Lachte ich, worauf Jungkook einstimmte.

"Na klar, dass ist nicht das erste Mal, dass er dem Eiswagen hinterher rennt." Lächelnd schüttelte ich den Kopf.

"Also wirklich, aus diesem Jungen wird man echt nicht schlau." Langsam liefen wir wieder weiter. Es war mittlerweile recht spät, also würde ich mich so langsam auf den Heimweg machen müssen. Glücklicherweise liefen wir genau in die richtige Richtung.

"Das stimmt, aber er hat das Herz definitiv am rechten Platz und würde alles für seine Freunde tun." Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie Jungkook glücklich in den Himmel guckte.

"Ich kenne ihn nun schon fast mein ganzes Leben lang. Er ist ein Jahr älter als ich, trotzdem waren wir im selben Kindergarten. Wir haben uns angefreundet als er mir geholfen hat mein Stofftier wiederzufinden das ich verloren habe."

"Das passt zu ihm." Lachte ich. Es erinnerte mich irgendwie an die Zeit mit meinem besten Freund in Kindertagen. Ich erinnerte mich noch gut an ihn, und das obwohl ich damals noch so jung war. Er wirkte immer so zerbrechlich, und weckte in mir einfach von Anfang an schon den Beschützerinstinkt. Ich fragte mich, was wohl aus ihm geworden war...

Es tat mir immer noch in der Seele weh ihn damals im Stich gelassen zu haben, aber ich hatte leider keine andere Wahl. Vielleicht würde ich ja jetzt nochmal auf ihn treffen, immerhin war dies die Stadt in der wir uns kennengelernt hatten.

"Hoseok?" Eine Hand die vor meinem Gesicht hin und her gewedelt wurde riss mich aus meinen Gedanken.

"Oh, Tae. Da bist du ja wieder." Wie lange stand er denn schon hier? Ich machte große Augen als ich das Eis in seiner Hand sah. Lächelnd reichte er mir es.

"Danke. Du hast ihn tatsächlich eingeholt? Warte, ich zahl dir das Geld sofort zurück." Ich wollte grade meinen Rucksack öffnen da kam Taehyung mir zuvor und hinderte mich daran.

"Lass stecken, geht auf mich."

"Danke. Dafür geht das nächste Mal auf mich."

Er erwiderte daraufhin nichts mehr, sondern ging, sein Eis genießend, neben mir her. Auch Jungkook hatte er selbstverständlich eins mitgenommen.
Nach einigen Minuten in denen wir einfach die Ruhe genossen fiel mir etwas, oder vielmehr jemand, ins Auge.

"Hey Taehyung, Jungkook. Ist das da vorne nicht dieser Yoongi aus unserer Klasse?" Fragte ich während mein Blick auf dem zierlichen Jungen lag. Er hatte bereits Alltagsklamotten an, nicht mehr die graue Uniform die wir in der Schule tragen mussten. Eine schwarze, enganliegende Jeans, und einen ebenso schwarzen Hoodie der ihm mindestens vier Größen zu groß war. Dazu alte, weiße Sneaker, die bereits ziemlich abgenutzt aussahen.
Er lief auf der anderen Straßenseite, in seinen Händen hielt er eine Tüte voll mit Pfandflaschen. Wow, das waren ziemlich viele. Vielleicht hatte er am Wochenende ja zuhause gefeiert? Wobei Yoongi aber nicht wirklich wie der Typ wirkte, der gerne unter Leute ging.

"Ja, das ist er. Guck lieber nicht zu ihm rüber. Nicht, dass er uns noch bemerkt." Schmatze Taehyung mit halb vollem Mund. Verwirrt runzelte ich die Stirn.

"Warum sollte er uns nicht bemerken sollen?"

"Naja, das ist so..."

▪︎𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐢𝐬 𝐭𝐡𝐞 𝐤𝐞𝐲 - 𝐬𝐨𝐩𝐞▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt