𝐂𝐇𝐀𝐏𝐓𝐄𝐑 22

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Hoseok's Point of View

"Eomma?" Rief ich in unser Haus hinein während ich mir im Eingangsbereich die Schuhe auszog. Kurze Zeit später kam meine Mutter auch schon aus der Küche. In ihren Händen einen Teller, welchen sie grade abtrocknete.

"Hallo mein Schatz." Begrüßte sie mich während sie mich in eine herzliche Umarmung zog. Erst danach fiel ihr Blick hinter mich.

"Oh, wie ich sehe haben wir Besuch. Hoseok, wer ist denn der gutaussehende junge Mann hinter dir?" Meine Wangen erröteten leicht bei der Wortauswahl meiner Mutter.
Jedoch trat ich beiseite, sodass sie Yoongi genauer sehen konnte. Dieser schien glücklicherweise ziemlich gute Manieren zu haben während er auf Drogen war, und so verbeugte er sich höflich vor ihr.

"Guten Tag, Frau Jung. Ich bin Min Yoongi." Meine Mutter schien bei dem Namen zu stutzen und sich Yoongi darauf noch einmal genauer anzusehen. Da ich das ziemlich eigenartig fand beschloss ich ihr mein Vorhaben zu berichten.

"Yoongi ist ein Freund von der Schule, und da wir eh Wochenende haben dachte ich, er könnte vielleicht heute bei mir übernachten, wenn das in Ordnung ist." Es kam mir etwas komisch vor, dass meine Mutter mich mit einem verwirrten Blick betrachtete als ich sie dies fragte. Immerhin kam es ja nicht selten vor, dass ich Freunde über Nacht mitbrachte. Glücklicherweise stimmte sie trotzdem zu.

"Natürlich. Kann ich euch beiden irgendwas zu essen machen?"

"Nein, danke Mom, wir haben eben in der Stadt schon gegessen, vielleicht essen wir höchstens nachher noch eine Kleinigkeit", log ich schnell. Ich war nicht der Meinung, dass Yoongi momentan in der Lage ist Essen im Magen zu behalten.

"Na gut, dann geht mal nach oben. Und wenn ihr es euch doch anders überlegen solltet, sagt mir Bescheid." Ich nickte, und zog Yoongi mit nach oben. Er folgte mir, und im Flur oben angekommen rannte er direkt an mir vorbei den Gang entlang bis zu der Tür meines Zimmers. Auch vor dieser machte er keinen Halt sondern stürmte gleich hinein um sich dort auf mein Bett zu schmeißen. Stirnrunzelnd betrachtete ich ihn. Woher wusste er welches Zimmer meines war?

"Ich war lange nicht mehr hier." Murmelte Yoongi in meine Bettdecke.

"Yoongi, du redest Unsinn, du warst noch nicht hier", erklärte ich ihm während ich mich neben ihn auf die Bettkante setzte. Dazu sagen tat er nichts, dafür setzte er sich wieder auf und schwang seine Füße über die Bettkante. Belustigt beobachtete ich ihn dabei wie er aufstand und sich alles in meinem Zimmer genau anguckte. Jeden einzelnen Gegenstand nahm er in die Hand, drehte ihn einmal in dieser und stellte ihn dann wieder zurück. Nachdem er dies eine Weile gemacht hatte beschloss ich ebenfalls aufzustehen, und ihn am Handgelenk wieder zurück auf das Bett zu ziehen.

Als wir dann wieder nebeneinandersaßen konnte ich nicht anders als ihn von der Seite aus anzustarren, doch schien Yoongi das in diesem Zustand nichts auszumachen. Im Gegenteil, er nahm meine Hand in seine, und spielte mit meinen Fingern herum.

"Yoongi?" Aufmerksam blickte er hoch in meine Augen, was mich dazu veranlasste weiterzureden.

"Du nimmst nicht regelmäßig Drogen, oder?" Ein erleichtertes Seufzen entwich mir als ich sah wie er grinsend den Kopf schüttelte. Ich wusste gar nicht, warum ich so erleichtert darüber war, aber irgendetwas lag mir an ihm.
Auch wenn er mich nicht an sich heran lassen wollte. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich mich in ihn verliebt hatte, aber irgendetwas ist da. Irgendetwas ließ mich bei ihm anders fühlen als bei anderen.

"Und... würdest du mir erzählen, warum du sie heute genommen hast?" Leider schüttelte er erneut den Kopf. Enttäuscht senkte ich meinen Blick, richtete ihn jedoch sofort wieder nach oben als dieses Mal Yoongi es war der das Wort ergriff. 

"Hobi?" Nickend gab ich ihm zu verstehen, dass ich ihm zuhörte. Anstatt weiter zu reden machte er jedoch etwas was ich absolut nicht erwartet hätte. Ohne meine Hand loszulassen krabbelte er rüber auf meinen Schoß und drückte seinen schmalen Körper gegen meinen. Seinen Kopf vergrub er in meiner Halsbeuge. Sein heißer Atem an meiner Haut ließ mich eine Gänsehaut bekommen.

"Bitte...hilf mir", flüsterte er so leise, dass ich ihn kaum verstand, und dann sackte er in sich zusammen und schien wohl eingeschlafen zu sein.

Sprachlos legte ich meine Arme um ihn damit er nicht herunter fiel und stützte meinen Kopf auf seinem ab. Der Geruch seiner Haare brannte sich in meinem Gehirn ein.

Vielleicht...
Vielleicht hatte ich mich doch in ihn verliebt.

▪︎𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐢𝐬 𝐭𝐡𝐞 𝐤𝐞𝐲 - 𝐬𝐨𝐩𝐞▪︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt