Chapter 02

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Ich sitze in meinem Zimmer, Koffer gepackt und warte darauf, dass mein allzu geliebter Bruder mich abholt bzw. herkommt, damit unsere Eltern uns zum Flughafen fahren können. Es ist noch eine Stunde Zeit, bis Luke hier sein sollte, aber mir wurde natürlich die falsche Zeit gesagt, sodass ich jetzt hier sitze und nicht weiß, was ich machen soll. Ich könnte nicht mal etwas für die Schule machen, da ich letztes Jahr meinen Abi-Abschluss gemacht habe. Ja ich bin erst 17, aber meine Eltern haben mich früher eingeschult. Die Frage ist nur, ob ich wirklich was für die Schule machen würde... wahrscheinlich eher nicht, also nehme ich nochmal mein Handy, stecke meine Kopfhörer dran und lasse meine Lieblings - Playlist laufen. Ich verliere mich so in der Musik, dass ich nicht merke, wie jemand mein Zimmer betritt und sich neben mich legt. Natürlich erschrecke ich mich zu Tode und wollte gerade los die Person anschreien, aber Luke kam mir dazwischen: „Bevor du mich jetzt anschreist, ich habe angeklopft, aber mir hat niemand geantwortet, deswegen bin ich herein gekommen". Ich machte meinen Mund auf um zu argumentieren, schloss ihn aber wieder, da mir nichts Gutes einfiel. „Wir müssen dann auch los, sonst kommen wir zu spät, wollte ich dir eigentlich sagen", grinste er mich an. Genervt nickte ich und flüsterte ein „Mir doch egal", was Luke wohl gehört haben muss, denn ich sah einen traurigen Gesichtsausdruck in seinem Gesicht. Irgendwie tat er mir leid, aber um darüber nach zu denken blieb mir keine Zeit, denn der Blonde drängelte schon, dass wir los müssen.

Nun saßen Mom, Dad, Luke und ich in unserem kleinen Auto auf dem Weg zum Flughafen. Es war ruhig, wie das letzte Mal, als wir zum Flughafen gefahren sind. Im Hintergrund lief die Musik von Green Day, weil Luke und ich den gleichen Musikgeschmack haben, wie sich herausgestellt hat und Mom sowieso glücklich war, wenn wir es waren. Nur Dad war unzufrieden. Er sagt, dass diese Musik die Jugend verstört und dazu bringt Sachen zu machen, auf die sie nie gekommen wären. Ich denke das ist kompletter Quatsch, denn die Jugend hört kaum noch Green Day oder andere Künstler die Richtung Punk gehen, außer 5SOS natürlich. Heute hört keine mehr gute Musik, wie ich denke. Die Jugend hört Rap und man kann davon ja nicht unbedingt behaupten, dass das besser ist als Punk, also soll Dad aufhören, sich zu beschweren. Viel konnte ich darüber nichtmehr nachdenken, denn wir waren angekommen und es wurde Zeit für mich und meinen Bruder Abschied zu nehmen, da Dad noch einen wichtigen Termin hatte und Mom sonst nicht zurückkäme. Wir verabschiedeten uns ohne Tränen unserer Eltern, da Luke ihnen versprochen hat, wieder nach Hause zu kommen. Warum sie ihm glauben, keine Ahnung. Ich jedoch hatte Tränen in den Augen. Ich wollte nicht weg von Zuhause, von meinen Freunden, weil mein Bruder mich auf Tour mitnehmen möchte. Er kennt mich nicht mehr und ich kenne ihn nicht mehr. Ich habe keine Ahnung, wie das funktionieren soll, aber gut es gibt eh kein Zurück mehr.

Im Flugzeug angekommen, setzten wir uns auf unsere Plätze und warteten bis wir in der Luft waren. „Hör zu Tiffany, ich weiß ich habe Scheiße gebaut und es tut mir leid und ich weiß auch das eine einfache Entschuldigung nicht reicht, aber wir hatten viel zu tun ich war total im Stress-" „und eine einzige Nachricht war nicht möglich" unterbrach ich ihn. „Lass mich bitte ausreden" bat er mich. Ich nickte als Zeichen, dass er fortfahren konnte. „Unsere Band war gerade dabei berühmt zu werden, da habe ich vergessen dir, euch anzurufen. Tiffany, ich habe nie die Zeit mit euch und besonders nicht mit dir vergessen. Das könnte ich nie. Ich hab oft an dich gedacht, aber irgendwann wurde es mir zu peinlich anzurufen. Ich hatte Angst ihr wollt mich nichtmehr. Das ist keine Entschuldigung, aber ich hoffe, dass du mir verzeihst oder wir neu starten können, denn nur dann wird Mom mir verzeihen. Ich bitte dich Tiffany", sagt er traurig. „Luke, du bist mein großer Bruder. Du warst mein Held, mein bester Freund und du hast mich mit einer Lüge verlassen. Es wurde dir zu peinlich deine eigene Schwester anzurufen, die dich unterstützt hat, die dir geholfen hat, die dich am besten kannte. Ist das dein Ernst? Du hast Recht. Ich wollte dich nicht mehr. Ich wollte dich nie wieder sehen, weil du mir das Gefühl gegeben hast, nicht erwünscht zu sein. Tagelang habe ich geweint. Nächte habe ich geweint. Siehst du mich? Siehst du was du angerichtet hast? Wegen dir habe ich mich verändert. Ich habe angefangen, nur noch schwarz zu tragen, meine Haare zu färben, keinen an mich heranzulassen, ganze zwei Jahre lang, bis Mom mich dazu gebracht hat, wieder Menschen zu vertrauen. Luke du hast mich Zerstört!", flüstere ich am Ende mit Tränen in den Augen. „Aber das ändert nichts daran, dass ich dir verziehen habe. Verzeihen kann jeder. Ich weiß nur nicht, wielange es dauert, bis ich dir wieder Vertrauen kann", sage ich ihm ernst. Er umarmt mich, so gut, wie es eben in einem Flugzeug geht und sagt „Damit kann ich leben. Ich werde dein Vertrauen zurück gewinnen. Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe" den Rest des Fluges, verbrachte ich mit schlafen. In London angekommen, nahmen wir uns ein Taxi und fuhren zu Lukes Haus. Ich war ziemlich nervös, was an Luke nicht vorbei ging. Er streichelte beruhigend meinen Rücken. „Sie werden dich mögen, glaub mir" munterte er mich auf. „Aber ich sehe anders aus. Sie kennen mich nur mit braunen Haaren und bunten Klamotten. Jetzt habe ich rote Haare und nur schwarz an". Zweifel kamen hoch. Was ist, wenn sie mich hassen? Was ist wenn sie meinen Style nicht mögen? Sie werden mir das Leben zur Hölle machen. Ich bekam Panik. „Hey gerade weil du rote Haare hast und einen neuen Style hast, wird zumindest Michael dich mögen", versuchte mein Bruder es weiter.

Mittlerweile standen wir vor seiner Tür und er hatte die Klingel betätigt. Die Jungs würden da drinnen nur darauf warten, mich und Luke wieder zusehen. Meine Gedanken wurden durch drei große Jungs unterbrochen, die zuerst Luke umarmten und dann mich musterten. Ich wurde stetig nervöser. „Tiffany...?", fragte Calum „Ja" grinste ich peinlich berührt. „Du... hast dich verändert..?", versuchte es Michael. „Sieht wohl so aus" antworte ich verlegen. „Schön dich wieder zu sehen" freute sich Ashton und umarmte mich. Nach einander umarmten mich dann auch Michael und Calum. Wir gingen dann zu fünft ins Wohnzimmer und wollten einen Film gucken. Es standen zur Auswahl Horrorfilm, Liebesfilm und Komödie. Es lag an mir, welchen Film wir gucken würden. Da ich Horrorfilme hasse und Liebesfilme zu kitschig sind, entschied ich mich für die Komödie. Ashton machte Popcorn, Salzstangen und etwas zu Trinken. Während des Films lachten wir ziemlich viel und hatten Spaß. Da wir ziemlichen Jet-Lag hatten sind wir danach auch schon ins Bett gegangen. Ich hatte ein Zimmer für mich allein, was ich ziemlich cool finde, da ich dadurch meine Privatsphäre hatte. Ich legte mich in mein King - Size - Bett und schlief glücklich ein.

Moving Along [Michael Clifford]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt