12. Was neues zum Anziehen

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Wieder vergingen Tage an denen Peter nicht mit ihr sprach, sie ignorierte und ihr aus dem Weg ging. Jodie war wirklich entmutigt! Immer wenn sie dachte, sie wären sich endlich näher gekommen, ergriff er die Flucht oder machte einen Rückzieher.

Sarah spürte ihre Niedergeschlagenheit und hielt ihr zwei Karten für ein Konzert ihrer Lieblingsband Nightmareden vor die Nase. ,,Ohhh Sarah, gehen wir da zusammen hin?"

Sie freute sich sehr über diese Überraschung, doch Sarah lächelte sie traurig an und sagte: ,,Naja, wollte ich eigendlich schon, aber wir haben an diesem Wochenende ein Familientreffen! Meine Grossmutter legt dabei sehr viel wert darauf, das daran jeder Teilnimmt. Du könntest vielleicht mit Peter hingehen? Aber bitte ruf mich nach dem Konzert auf jedenfall an und erzähle mir alles. Und mach bitte ein paar Fotos, ja!"

Zum Dank umarmte sie ihre beste Freundin. Ein leises knurren verriet ihnen, das Peter die Situation gerade mitbekommen hatte und wieder vollkommen falsch verstand. ,,Ähhh, ich lass euch dann mal alleine, viel Spass und vergiss nicht dich zu melden," sagte Sarah und zwinkerte Jodie fech zu, was den hübschen Vampir wieder zum knurren brachte.

Jodie sah ihn liebevoll an. ,,Peter, hast du Samstag schon etwas vor?" Fragend sah er sie an:,,Nein, ausser meine Mitschriften in Englischer Literatur durchgehen." ,,Nein, ich meine Samstag Abend, Sarah hat mir 2 Karten für Nightmareden geschenkt, die sind echt klasse. Und ich wollte dich fragen, ob du mich zu dem Konzert begleitest?"

Sie klimmperte mit den Wimpern und schenkte ihm das süsste Lächeln, doch er drehte den Kopf und sagte leise mit melancholischer Stimme: ,,Nein, das ist nichts für mich, Drogo steht auf diese Band, frag ihn doch ob er mit geht!" Sie spürte plötzlich wie die Wut in ihr Aufstieg, sie fühlte die Hitze in ihrem Gesicht.

Peter sah sie erstaunt an. ,,Wenn ich mit Drogo ausgehen wollen würde, hätte ich Drogo gefragt," sie hatte ihre Fäuste auf seine Brust gelegt und begann jetzt drauf ein zuschlagen. Was Peter natürlich nicht als Schläge verspürte, sondern eher als leichte Berührungen. Er schmunzelte sie an und hielt ihre kleine Fäuste mit seinen großen Händen zährtlich fest.

Tränen der Wut, liefen ihr die Wangen hinab. ,,Du kapierst echt gar nix!!!Ich möchte dich gerne näher kennenlernen und mit dir Zeit verbringen." Er sah sie ernst an, wischte ihr die heißen Tränen aus dem Gesicht und nickte ihr dann zu : ,,Okay, lass uns am Samstag auf dieses Konzert gehn, dir zu liebe!"

Jodie schluckte ihre Tränen hinunter und lies ein kleines Lächeln über ihr Gesicht huschen. ,,Kannst du mich jetzt bitte loslassen? Ich müsste mal für kleine Mädchen!" ,,Ähhh, ja klar, tut mir leid!"

,,Ach und Peter, ich würde gerne Freitag Mittag in die Stadt gehen, ich brauche was zum Anziehen und auch ein paar andere Sachen!" ,,Okay, ich begleite dich! Oder möchtest du lieber mit Sarah gehen?"

Mhmmm eigendlich wollte sie lieber mit ihrer Freundin gehen und ihn dann mit einem heißen Outfit überraschen. Sie schmunzelte vor sich hin, lies ihn dann ohne Antwort einfach im Gang stehen und verschwand auf der Mädchentoilette.

Sie lies kaltes Wasser über ihre Hände laufen und betrachtete sich im Spiegel, eigendlich sah sie doch ganz gut aus, aber wie schaffe sie es das Peter sie mehr wahrnahm? Sicher mit aufreizenden Kleidern und mehr Make-up. Auch ein bisschen Schmuck könnte nicht Schaden.

Sie schrieb Sarah schnell eine Nachricht, es dauerte nur einen kurzen Moment bis ihre Antwort kam. ,,Klar, Jodie Freitag nach der Uni gehen wir Shoppen! Ich habe auch schon ein paar Ideen, wo wir was passendes für das Konzert finden! Leider muss ich jetzt. Hab dich lieb. Bye Sarah"

Schnell schrieb sie, ein" tausend Dank" zurück und packte das Handy ein. Die restliche Woche verlief ohne besondere Ereignisse. Freitag wartete Jodie an der Bank auf Sarah. Sie kam lächelnd auf Jodie zu und drückte sie schnell. ,,Lass uns zu meinem Auto gehen. Hast du Lust danach noch was trinken zu gehen?" Lächelnd nickte sie. Sie fuhren mit Sarahs kleinem Auto in die Stadt. Am einem Parkplatz in der Nähe eines Parks, hielt sie an.

Sie liefen zu dem Geschäft das Sarah passend fand. Es hatte ein dunkles Schaufenster, im rechten Fenster stand eine männliche Puppe. Sie trug schwarzen engen Jeans, die an den Knien Löcher hatten, aus der rechten Tasche hing eine grosse Kette zur Gesäßtasche hin. Obenrum trug sie ein weises hautenges Shirt, mit silbernem Totenschädel drauf. Eine schwarze Lederjacke, mit Nieten an den Oberarmen, rundete das Oufit ab.

Jodie musste lächeln, das wäre perfekt für Peter. Schade das er nicht dabei war, sie könnte ihm ja schlecht was zum anziehen kaufen, ohne das er dabei war, oder?

Im linken Schaufenster war eine weibliche Puppe mit schwarzer Lederhose und einer schönen Corsage. Vorne hatte diese  verstellbaren Schnallen und Nieten zum Schnüren, oben war sie gerafft.
Seitlich hing je eine Kette, die mit kleinen Karabinerhaken befestigt waren.

Oben drauf hatte die Puppe eine taillierte Lederjacke. Abgerudet wurde das Outfit mit einer Kette mit grossem Silbernen Kreuz, das genau in den Ausschnitt hing. Jodie war hin und weg und auch Sarah war total von den Outfit begeistert.

Sie waren sich einig, das die beiden Oufits perfekt für Peter und sie waren. Schnell tippte sie eine Nachricht an Peter in das Tastenhandy, das sie zur Zeit hatte. Hätte sie ein Smartphone, könnte sie Peter schnell ein paar Fotos schicken und ihn um seine Meinung fragen. Aber ihr Handy war leider nicht mehr zu reparieren und ein neues war gerade nicht drin.

Sie seufzte und ging mit Sarah in das Geschäft hinein. Jodies Handy piepste, es war Peter, er schrieb das er gerade noch etwas erledigte und gleich bei ihnen sein würde. Eine Frau mit einer riesigen Oberweite kam auf die beiden zu, mit rauchiger dunkler Stimme fragte sie: ,,Hallo meine Hübschen, was kann ich für euch tun?"

Es roch hier in diesem Laden nach kalten Rauch und nach altem Schweiß, die Mädels schütteln sich. Sarah räusperte sich schließlich und sagte dann vorsichtig: ,,Meine Freundin hier, braucht für ein Konzert morgen was zum anziehen, das im Schaufenster gefällt uns sehr gut. Könnten wir das bekommen in Gr. 38 bitte?"

,,Klar süße, aber das Korsett habe ich nicht mehr, aber ein ähnliches, fals du das aus dem Fenster willst müsste ich die Puppe ausziehen!" ,,Nein, nein schon gut, wir versuchen, das was sie hier haben!" Laut hustend ging die Frau durch die Regale und schnappte sich die Lederhose, die Corsage und eine Lederjacke.

Sarah griff ein paar passende Highheels und die Kette mit dem Kreuz. Jodie war schon in der Kabine und begann sich auszuziehen. Erst einmal in die Hose reinsteigen, das war gar nicht so einfach, den die war ganz schön eng.

Beim Amziehen des Korsetts half ihr Sarah, wie sie das morgen alleine anziehen sollte, vielleicht sollte sie Peter zu hilfe bitten? Es sah wirklich heiß aus. Sarah ging wieder nach draußen, Peter knurrte sie an. Sie versuchte sich zu erklären, bemerkte aber das es keinen Sinn hatte und lies sich einfach schweigend auf dem Hocker nieder.

Jodie zog die Schuhe und die Kette an. Wow, mit dem richtigen Make-up, würde sie Peter morgen sicher umhauen. Sie trat schüchtern aus der Kabine, da stand Peter, der die Augen weit aufrissen hatte und sie anstarrte.

,,Wow, Mädchen das ist ja wie für dich gemacht, past perfekt!" Sarah grinste Jodie verschmitzt an und zwinkerte ihr zu, was Peter natürlich nicht entging. Bevor dieser jedoch etwas sagen konnte, schnappte sich Jodie seine Hand und zeigte ihm das Outfit im Fenster.

Er schien begeistert und lies sich das Outfit zusammen stellen. Sarah schnappte sich Jodies Kleider und brachte sie zur Kasse, als sie aus der Umkleide kam, standen die beiden schon mit den Tüten bepackt an der Tür.

Das gefiehl ihr nicht, sie wollte doch nicht das er bezahlte, sie hatte doch ihr eigenes Geld. ,,Sieh es einfach als kleinen Bonus von deinem Arbeitgeber. So jetzt lasst uns was trinken gehen, ihr seht erschöpft aus."

Das hatte Peter gut erkannt, sie liesen sich erschöpft auf die Korbstühle, auf der Terasse eines niedlich Cafes fallen. Peter holte aus seiner Jackentasche, noch eine kleine Tüte hervor und stellte es vor Jodie hin. Diese schaute Sarah fragend an, diese zuckte nur mit den Schultern.

Die Bedienung kam und die Mädels bestellten sich Eiskaffee, Peter nur ein Wasser. Jodie griff in die Tüte und hollte einen Karton heraus, es war ein neues Smartphone in Gold. Sie drehte sich mit erstem Gesicht zu ihm und er rechnete schon mit einem erneuten Wutsausbruch.

Doch statt dessen began sie über beide Ohren zu grinzen, beugte sich zu ihm und hauchte ihm ein Küsschen auf die Wange. Schüchtern sah er zur Seite, er war sichtlich verlegen und vielleicht auch ein wenig klein wenig rot geworden.

Peter Bartholy, Zwischen Wahrheit und FantasieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt