Er wusch sich sorgfältig, so wie er es schon immer getan hatte. Das Blut hatte sich bereits verfärbt und war jetzt nur noch eine dunkle, klebrige Kruste auf seiner Haut. Der Mann hatte sich gewehrt, war weggerannt, hatte um sich geschlagen und ihn mit Steinen beworfen. Er mochte es ganz und gar nicht, wenn sie sich wehrten. Sie waren einfach wiederwärtig, wenn sie vollgeschwitzt und mit vor Angst aufgerissenen Augen vor ihm kauerten. Wenn sie versuchten zu schreien, es aber nicht konnten, weil er ihnen schon die Stimmbänder herausgerissen hatte. Ja, er hasste es wirklich abgrundtief, wenn sie vor ihm davonrannten. Als er seinen Körper endlich von der ekelerregenden Substanz befreit hatte, musterte er sich in dem kleinen, dreckigen Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Seine Wangenknochen sanken langsam zurück, auch der Kiefer und die Ohren verkleinerten sich, als sein Gesicht wieder zögerlich eine menschliche Form annahm. Die blasse, neue Haut, die sich über seinen Schädel gebildet hatte, schimmerte gespenstisch in dem schwachen Licht der Badezimmerlampe. Sehr gut. Sie würden ihn nicht erkennen, so war er nur ein ganz normaler Mensch. Sogar seine Augen nahmen bereits wieder ihre normale Farbe an.

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Black Coffee
Misterio / SuspensoDie junge Polizistin Karina May wird in eine neblige Hafenstadt versetzt- ohne zu wissen, dass ihr neuer Job dort eine Mordserie ungeheuren Ausmaßes für sie bereit hält. Ihre Kollegen sind ihr bei der Aufklärung keine große Hilfe, bis die mysteriöse...