Kapitel 17

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Hey,

es ist Wochenende und das bedeutet, dass ein neues Kapitel kommt. Nächste Woche werde ich keinen neuen Teil hochladen können, weil ich zum Schüleraustausch in Spanien bin. Viel Spaß beim lesen und lasst gerne Votes und Kommentare da!!! :)

Eure sunshinestory_EB

P.S.: Das hier ist schon das Vorletzte Kapitel, wenn man vom Epilog absieht!

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Mit zitternden Fingern drückte ich den grünen Hörer. Dann nahm auch mein Arzt meine Hand. Einen Moment war alles Still.

Dann: „Melody? Melody, bist du dran?" Mir schossen die Tränen in die Augen und ich musste mich zusammenreißen um nicht zu wimmern. „Sprich, sie hört dich", antwortete Doktor Seehauser an meiner Stelle. 

„Okay, also... ich konnte mich lange nicht an die Abschiedsparty erinnern. Das einzige, was ich wusste ist, das wir durch die Tür des Klubs gegangen sind. Dann weiß ich nur noch, dass ich alleine und nackt in einer Abstellkammer aufgewacht bin, mit schrecklichen Kopfschmerzen und einem krassen Blackout." 

Ich konnte ein wimmern nun nicht mehr unterdrücken, doch Alexander hörte es zum Glück nicht. „Aber nachdem die Ermittlungen beendet waren ist mir plötzlich alles wieder eingefallen." 

Ich konnte die Tränen nun nicht mehr halten. Immer schneller liefen sie über mein Gesicht. Die drei Männer an meiner Seite sahen mich besorgt an, waren jedoch still, damit sie die Stimme aus dem Handy, das ich immer noch ängstlich anstarrte, nicht übertönten. 

„Ich hatte so einen komischen, blauen Energydrink getrunken. Er hat irgendwie bitter geschmeckt, aber ich habe nicht weiter darauf geachtet. Irgendwann habe ich Doppelbilder gesehen, was mir aber erst im Nachhinein klar wird. Ich war schon viel zu high um etwas seltsames zu bemerken. Irgend so ein Idiot hat mir was ins Getränk getan!" 

Seine Stimme wurde etwas laut und ich zuckte erschrocken zusammen. Zu beiden Seiten verstärkte sich der Druck an meinen Händen und ich beruhigte mich wieder etwas, obwohl die Tränen noch immer nicht zu stoppen waren. 

Als Alexander weiter sprach klang seine Stimme plötzlich brüchig: „Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe. Als sie mir davon erzählt haben wurde mir alles klar. Warum du einfach weg warst, warum du dich nicht gemeldet hast, warum du mich immer weggedrückt hast... und warum du vom Geländer gesprungen bist. 

Ich wollte dir niemals etwas antun. Du weißt doch, wie ich bin. Ich hab dich lieb, Schwesterchen, und ich würde so etwas nie bei vollem Verstand tun. Bitte glaub mir und lass uns einen neuen Anfang machen..." Es war still. 

„Er wusste nicht, was er tut, verstehst du?", sagte Doktor Seehauser leise. Ich sah ihn an. „Was passiert ist, ist schlimm, aber versuch doch einfach ihm wieder in die Augen zu blicken und ihn als deinen Bruder zu sehen, den früher so geliebt hast", sagte nun auch Phil. Ich sah zu ihm hinüber und nickte. 

„Melody?", meldete sich Alex mit flehender und trauriger Stimme zugleich. „Ja", stieß ich leise hervor und meine Stimme brach. Ich schluchzte. Die Tür ging auf und Alex trat ein, mit dem Handy in der Hand. 

Es war komisch ihn wieder zu sehen. Seine Augen und seine Nase waren rot und seine Hand zitterte, als er das Handy sinken lies. Verunsicherte blieb er in der Tür stehen. Ängstlich sah ich zu ihm hinüber. Er sah nur stumm zurück. Eine Träne rollte ihm über die Backe. 

Ich schloss die Augen. Ich konnte es nicht ertragen ihn so zu sehen. Die ganzen positiven Erinnerungen von früher kamen wieder hoch. Sollte er wirklich die Wahrheit sagen und das alles war nur ein furchtbarer Unfall? Und selbst wenn, würde ich darüber hinwegkommen?

"Now I'm standing here alone!" (Roundabouts - Michael Patrick Kelly)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt