Kapitle 16

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Hey,

tut mir unglaublich Leid, dass die letzten zwei Wochen kein Kapitel kam. Mir ging es an den Wochenenden nicht so gut und unter der Woche hatte ich einfach keine Zeit. Aber heute geht es endlich weiter! Viel Spaß beim Lesen!

Eure sunshinestory_EB

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Noch etwas benommen öffnete ich die Augen. Es war hell im Zimmer. An meinem Fußende stand Doktor Seehauser. „Guten Abend", sagte er. „Wie lange hab ich geschlafen?", wollte ich leise wissen. „Circa vierundzwanzig Stunden. Aber du warst etwas betäubt", antwortete der Arzt. Ich nickte und schloss die Augen wieder.


Gemurmel drang an mein Ohr. Ich konnte nicht verstehen, was die Stimmen sprachen. Langsam öffnete ich die Augen. Es war dämmrig. Ich sah mich um. In der Tür standen Phil und noch ein Mann, beide in Sanitäteruniformen. 

Beim Anblick des fremden Mannes hatte ich gemischte Gefühle. Ich beobachtete die Männer, die sich im Flüsterton unterhielten. Plötzlich sah der Fremde mich an. „Sie ist wach", sagte er zu Phil, der sich daraufhin fragend umdrehte. „Hallo Melody", sagte er, als er sah, dass ich tatsächlich aufgewacht war und trat an meine linke Seite, „wie geht's dir?" 

Ich sah nur weiterhin den anderen Typen an, der nun auf meine andere Seite kam. „Achso. Das ist mein Freund und Kollege Florian. Er ist ein ganz Lieber. Wir haben gerade Schichtende und dachten, wir statten dir noch einen Besuch ab. Er war auch im Rettungsteam, als du deinen Unfall hattest", erklärte Phil und setzte sich auf meine Bettkante. 

„Hallo Melody, geht's dir besser?", wollte Florian wissen. Auch er setzte sich, aber auf einen Stuhl, der neben meinem Bett stand. Ich sah ihn misstrauisch an doch antwortete dann: „Ich denk schon." Florian lächelte: „Na immerhin sprichst du jetzt mit uns." 

In diesem Moment kam Doktor Seehauser mit einer Polizistin in den Raum. Es war eine Andere, als beim letzten Mal. „Ich muss euch mal ganz kurz stören", sagte Doktor Seehauser, „Melody, das ist Jennifer Fuchs, von der Polizei. Es geht um deinen Bruder." Nicht schon wieder. 

„Genau", schaltete sich nun auch die Frau ein, „Alexander Richter wurde gestern freigesprochen." Ich sah sie geschockt an. Dann blickte ich zu meinem Arzt. „Nein", sagte ich. Wie konnte jemand, der so etwas getan hatte ungestrafte davonkommen? 

„Er möchte gerne selber mit dir reden und alles erklären", sagte Doktor Seehauser. „Ich will ihn nicht sehen. Ich will ihn nie wieder sehen. Er tut mir weh. Ich hab Angst!", sprudelte es aus mir heraus. 

„Ganz ruhig", sagte Doktor Seehauser während Phil meine Hand nahm. „Du kannst auch mit ihm telefonieren, wenn du ihn nicht mit ihm in einem Raum sein möchtest", erklärte die Polizistin. 

Doktor Seehauser, die Polizistin und Phil redeten auf mich ein und versuchten mich dazu zu bringen meinem Bruder zuzuhören. Ich schüttelte immer wieder den Kopf und war den Tränen nahe. Florian hielt sich aus allem raus. 

Unter der Bedingung, dass Alexander, der irgendwo auf der Station wartete nicht rein kam und Jennifer Fuchs sich an die Tür stellte und aufpasste willigte ich schließlich ein. 

Phil und mein Arzt saßen rechts und links von mir. Florian stand noch etwas verloren da. „Soll ich raus gehen?", fragte er mich. Ich sah ihn an und schüttelte den Kopf. Je mehr Leute da waren, die Alexander daran hindern konnten mir etwas zu tut, wenn er doch reinkommen sollte, desto besser. Also setzte er sich etwas entfernt von auf einen Stuhl. Er schien sich nicht so wohl in seiner Situation zu fühlen. 

Die Polizistin gab einem Kollegen per Funk beschied, dass mein Bruder mich anrufen konnte. Das Handy legte Doktor Seehauser auf meinen Schoß, weil ich nur laut telefonieren wollte. 

Ängstlich starrte ich darauf und zuckte dann zusammen, als es klingelte. Es war zwar mein Handy, aber ich hatte eine neue Simkarte bekommen, damit mein Bruder mich nicht mehr belästigen konnte, also stand dort nur "anonym". Ich spannte mich an. 

„Na los", sagte Doktor Seehauser leise. Mit zitternden Fingern drückte ich den grünen Hörer. Dann nahm auch mein Arzt meine Hand. Einen Moment war alles Still. 

"Now I'm standing here alone!" (Roundabouts - Michael Patrick Kelly)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt