Kapitel 11

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Hey,

hier kommt ein neuer Teil! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und eine tolle Woche!

LG sunshinestory_EB

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„Erzählst du mir von deinem so genannten 'anderen Schmerz'?", fragte der Arzt. Ich schüttelte stark den Kopf, doch von dieser Bewegung wurde mir schwindelig. Ich bekam Panik und atmete hektisch. Mein Körper spannte sich an. 

Wie von weit her hörte ich die Stimme meines Arztes: „Melody, atme ganz tief ein und aus." Dann wurde mir eine Maske vor das Gesicht gehalten und mein Atem beruhigte sich. Erschöpft lag ich da. 

„Was war los?", wollte Doktor Seehauser wissen. „Schwindelig", hauchte ich. Er sah erleichtert aus. „Vielleicht solltest du keine solche Bewegung mehr machen", schmunzelte er, „ich denke ich lasse dich für heute mal in Ruhe. Schlaf gut." 

Er verließ das Zimmer. Ich begann erneut zu weinen und schlief irgendwann müde ein.


Ich wurde von einer Berührung an meinem Arm wach. Als ich die Augen öffnete sah ich gerade noch eine Schwester durch die Tür verschwinden. Ich sah mich in meinem Zimmer um. Ich lag immer noch auf der Intensivstation. 

Hatte Doktor Seehauser nicht gesagt ich sollte hier nur liegen bis ich wieder sprechen kann? Mein Blick fiel auf mein Handy. Ich nahm es in die Hand. Mit zitternden Fingern drückte ich den An-Knopf. Ich wusste selber nicht warum ich das tat. 

Plötzlich fing mein Handy an wie wild zu vibrieren. Ich traute mich kaum auf das Display zu schauen. In diesem Moment öffnete sich die Tür. Doktor Seehauser trat ein. 

Erschrocken machte ich das Display aus und legte das Handy neben mich. Doch es hörte nicht auf zu summen. Etwas verwirrt sah der Arzt auf das Gerät. Als es wieder Ruhe gab sah er mich an. „Von wem sind diese ganzen Nachrichten", fragte er perplex. 

„Ich weiß nicht", log ich. „Willst du nicht nachsehen?", wollte er erstaunt wissen. Ich zuckte mit den Schultern. „Darf ich?", fragte er und hatte schon mein Handy in der Hand. „Hundert entgangene Anrufe und Nachrichten. Fast alle von ... Alex", sagte er. 

Die Tränen begannen zu laufen, kaum hatte er den Namen ausgesprochen. Herr Seehauser las die Nachrichten vor: 

„Melody wo bist du? - Melody? - Bist du okay? - Scheiße, ich weiß nichts mehr von letzter Nacht! - Bitte melde dich damit ich weiß, dass es dir gut geht. - Mann, was ist nur los mit dir?! Ich habe schon fünf Mal angerufen! - Dad sagt, dass alles wie immer ist. Aber wieso meldest du dich dann nicht bei mir? Unser Verhältnis war doch immer so gut! ..." 

Ich schluchzte laut auf und presste mir die Hände gegen die Ohren. Ich konnte nicht mehr. Ich kniff meine Augen zusammen und krümmte mich. Dann spürte ich eine kräftige Hand an meinem Handgelenk und die Erinnerung durchzuckten mich:


Meine Hände am Boden festgeklebt. Sein Atem auf meinem Gesicht. Sein nackter Körper auf meinem.


Ich schrie. Dann ganz plötzlich erschlafften meine Muskeln und ich fiel in ein tiefes schwarzes Loch.

"Now I'm standing here alone!" (Roundabouts - Michael Patrick Kelly)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt