Kapitel 13

1K 25 0
                                    

Hey,

WOW! Danke für die 1k Reads!!! Das ist unglaublich!!! Ich habe das echt nicht erwartet! Vielen vielen Dank! Stimmt auch gerne weiter ab!

Hier kommt jetzt ein neuer Teil! Viel Spaß!

Eure sunshinestory_EB

----------------

„Bitte verzeihe mir das alles. Aber wenn ich es jetzt weiß, ist es danach vorbei, verstehst du?" Ich reagierte nicht. „Hat er dich gemobbt? Hat er dich verletzt? Hat er dich seelisch verletzt? Hat er dich ... sexuell belästigt?" 

Ich hörte schlagartig auf zu weinen. Es hörte sich so lasch an, wenn er das so sagte. „Das ist es?", fragte Doktor Seehauser mit schwacher Stimme. Meine ausbleibende Reaktion zeigte ihm, dass er richtig lag. „Oh Gott", stieß er aus und fuhr sich durch die Haare. 

„Danke, dass du mir zur Lösung verholfen hast", sagte er und schob mich zurück in die Mitte des Bettes. Ich war komplett willenlos. Ich wollte mir nicht die Hände in den Bauch bohren, ich wollte nicht weinen ich wollte nicht sterben. Ich lag einfach nur da und lies alles mögliche über mich ergehen.


Die Tage vergingen. Ich redete kaum, mir war alles egal und die Ärzte machten sich Sorgen. Phil saß oft einfach nur neben mir. Dann wurde mir die Magensonde entfernt. Phil war bei mir, als Doktor Seehauser mit meiner ersten Mahlzeit kam. Ein Vanillepudding. 

Wie ein Baby wurde ich gefüttert ohne mich zu wehren. Ich zeigte keine Regung, als ich daraufhin auf die normale Station verlegt wurde. Ich ernährte mich langsam wieder normal und nahm zu. Mir wurden regelmäßig Vitamine gespritzt und dann kam der Tag, an dem ich das erste Mal laufen sollte. 

Phil und Doktor Seehauser kamen in mein Zimmer. „Servus Melody. Heute wollen wir mal die ersten Schritte wagen", rief mein Arzt fröhlich. Ich sah ihn nur an. 

Seit Tagen hatte ich nicht mehr mit den beiden geredet. Ich konnte ihnen ansehen, dass sie sich Sorgen machten, obwohl sie es versuchten zu verbergen. 

Mein Arzt stellte die Lehne meines Bettes so ein, dass ich darin saß. „So. Jetzt rutschst du erst Mal an die Bettkante", erklärte er mir. Meine Arme zitterten, als ich mich darauf stützte um mich an den Rand des Bettes zu setzten. „Darf ich?", fragte der Doktor bevor er mir unter die Arme griff und mir half. 

Er fragte immer noch bevor er mich berührte, auch wenn er wusste, dass ich alles über mich ergehen lies. 

Ich atmete schon schneller, als meine Füße endlich über die Kante baumelten. Meine Beine waren knochig und schwach. Ich atmete kurz durch. Dann trat Phil an meine andere Seite und zusammen mit Herr Seehauser schob er seine Schulter unter meine und schlang den Arm behutsam um meine Hüfte. 

Es war das erste Mal seit langem, dass ich wieder etwas fühlte. Zwischen den beiden Männern eingeklemmt bekam ich etwas Panik. Das führte dazu, dass meine Beine mich nicht halten konnten, als sich meine lebenden Krücken erhoben. 

Ich baumelte wie ein nasser Sack zwischen ihnen. Schnell setzten sie mich wieder ab. „Ganz ruhig. Das ist vollkommen normal", beruhigte mich Doktor Seehauser, „wir probieren es gleich noch einmal. Eins, zwei, drei!" Diesmal war ich besser vorbereitet und stand zitternd aber alleine auf meinen Füßen. 

„Super! Na dann wollen wir mal einen kleinen Spaziergang auf dem Flur machen", meinte der Arzt und entfernte sich vorsichtig um mir meine Hausschuhe zu bringen. Ich schlüpfte hinein und lief dann langsam und von beiden Seiten gestützt los. 

Es war ein seltsames Gefühl, dass Laufen so anstrengend war. Schon nach ein paar Schritten knickste ich um und musste mich an Phil klammern um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Ich dachte, dass ich nun endlich zurück in mein Bett durfte, doch er fing mich auf und meinte nur: „Toll machst du das!" 

Ich ging also weiter. Zu meinem Erstaunen wurde ich schnell besser, auch wenn ich schon bald schwitzte und zitterte. 

Wieder in meinem Zimmer angekommen legte ich mich ins Bett und schloss sofort die Augen. 

In diesem Moment klopfte es an der Tür. „Kann der Besuch rein kommen?", fragte eine Schwester. Ich öffnete die Augen. Was für ein Besuch? 

„Ja natürlich", antwortete Doktor Seehauser und sah gespannt zur Tür. 

----------------

Na, was meint ihr wer der Besuch ist?

"Now I'm standing here alone!" (Roundabouts - Michael Patrick Kelly)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt