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,,Sie sollte mal langsam wach werden. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.'', hörte ich eine Stimme gedämpft.

Langsam bekam ich mein Bewusstsein zurück und damit auch die Schmerzen. Ich fühlte mich so, als wäre ich für eine Stunde lang auf dem Boden entlang geschliffen worden.

,,Sie sollte jeden Moment wieder zu sich kommen.''

War das nicht Seowoon?

,,Das hoffe ich für dich.''

Wer das war könnte ich nicht sagen.

So langsam wollte ich wissen, wo ich war, also öffnete ich meine Augen leicht. Ich war in einem weißen Raum, der mit Licht erhellt wurde. Die Wände bestanden aus Glas. Im Raum standen Schränke mit irgendwelchen Sachen und vielen Technischen Geräten.

,,Endlich ist die Prinzessin auch mal aufgewacht.''

Ich drehte meinen Kopf zur Seite, um mir die Person anzugucken. Wieso sieht der so angsteinflößend as? Wieso bin ich hier?

,,Seowoon. Bitte gehe nach draußen und hole ihn her, während ich alles fertig mache.''

Seowoon warf mir einen mitleidigen Blick zu, drehte sich um und verließ den Raum.
Die Person kam auf mich zu und löste meine Fesseln. Er löste die letzte. Ich nutze diese Chance, sprang auf und rannte auf den Ausgang zu. Ich wollte die Tür öffnen, als ich die PIN Eingabe sah. Na toll...

,,Netter Versuch, Kleine.'', lachte die Person und kam langsam auf mich zu gelaufen.

Ich drehte mich um und suchte etwas, mit dem ich ihn überwältigen könnte, denn körperlich war ich ihm deutlich unterlegen. Mein Blick fiel auf ein Messer und wollte danach greifen, als die Person es weg schob. Er hob den Arm an um mich zu schlagen, aber ich blickte ab und zielte auf seinen Bauch. Ich traf ihn zwar, aber er zeigte keine Anzeichen von Schmerz. Ich allerdings schon.

Woraus besteht der bitte?! Aus Stein?!

Er lächelte selbstgefällig und boxte mich nun in den Bauch. Ich stolperte nach hinten und mir blieb für eine Sekunde die Luft weg.

Ich hatte mich gerade wieder gefangen und wollte zurück angreifen, als ich von ihm gegriffen wurde und auf den Boden geworfen wurde. Und wieder blieb mir die Luft weg. Er legte meine Arme auf meinen Rücken, damit ich mich nicht mehr bewegen konnte. Die Person hob mich wieder hoch und zerrte mich in die Mitte des Raumes. Wieder versuchte ich mich zu wehren, was aber nicht klappte.

,,Dafür gibt es eine Minute extra, Kleine.'', flüsterte er bedrohlich in mein Ohr.

Was!?

Er legte mir Handschellen an und band meine Hände so fest, dass ich vor ihm kniete und meine Hände über meinem Kopf fixiert waren und ich mich nicht mehr bewegen konnte ohne mir die Arme zu brechen. Dann zerriss er mein Shirt . Ich war noch nie ohne Shirt vor einem Jungen. Mir ist das so unangenehm.

Langsam kamen mir die Tränen. Er schnallte die Handschellen noch fester zu. Mittlerweile schnitten sie sich in meine Haut, sodass ich leicht anfing zu bluten. Pisser.

,,Ich bin gleich wieder da, Kleine.'', sagte die Person und ging durch die Tür.

Ich ließ meinen Blick wieder durch den Raum schweifen und sofort Schößen mir tausend Fragen in den Kopf. Was ist das hier? Was sind das alles für Geräte und wieso bin ich hier? Was wird passieren?

Die Tür öffnete sich und die Person kam wieder rein und hatte etwas in der Hand. Was es war könnte ich nicht erkennen. Ich drehte meinen Kopf sofort in die andere Richtung, weil ich ihn nicht mehr sehen wollte. Dies war aber ein Fehler.

Ich wollte meinen Kopf wieder in die andere Richtung drehen, aber etwas hielt mich davon ab. Dieses etwas waren Kiyungs Augen. Alle meine Tränen, die ich vorher zurück gehalten hatte, schoßen mir in die Augen zurück. Verräter.

Die Person war nun neben mir und lehnte sich zu mir runter.

,,Dein kleiner Freund da drüben muss als Bestrafung zu gucken.'', informierte er mich und stellte sich hinter mich.

Ich blickte einfach weiter zu Kiyung. In der Spiegelung, sah ich wie die Person mit dem Arm ausholte und diesen blitzschnell runter schellen ließ.

Mich durchfuhr im Rücken ein starker Schmerz und es fing an zu brennen. Wieder Schößen mir Tränen in die Augen und ich beiße mir auf die Lippe um nicht zu schreien.

,,Wir versuchen also stark zu bleiben und nicht zu schreien, Kleine? Dann macht es ja noch mehr Spaß, obwohl ich gerne hören würde, wie du vor Schmerzen schreist und darum bettelst, dass ich auf höre'', sagte die Person und grinste gehässig.

Wieder holte er aus, aber dieses Mal fühlte ich etwas warmes meinen Rücken runter laufen. Blut. Wieder gab ich keinen Laut von mir. Diesen Gefallen würde ich ihm nicht tuen.

Die Person holte immer wieder aus und immer wieder durchzuckte mich ein starker Schmerz. Ich blickte aber weiterhin stumm zu Kiyung welcher dort stand und nichts tat.

Nach einer Weile spürte ich meinen Rücken nicht mehr und verlor langsam das Bewusstsein. Ich hielt es nicht mehr aus und wollte nach Kiyung rufen, aber kein Ton verließ meine Lippen. Kiyung starrte mich die ganze Zeit mit einem ausdruckslosen Blick an, doch nun verließ eine einzelne Träne sein Auge und er spannte sich an.

Wieder würde ich geschlagen und nun wurde mir kurz schwarz vor Augen. Ich wartete auf den nächsten Schlag, welcher nicht kam. Ich bekam noch mit, wie die Tür geöffnet wurde und Kiyung mit Seowoon rein gestürmt kam.

Die Person löste die Handschellen und ich sackte sofort zusammen. Er legte mir mit einem selbstgefälligen Grinsen ein weites Shirt um und verschwand. Bevor er aus der Tür ging drehte er sich nochmal zu mir um.

,,Mir hat's Spaß gemacht, Kleine.''

Dann verschwand er endgültig und die Tür schloss sich.

Kiyung war nun bei mir angekommen und schloss mich vorsichtig in die Arme.

Kraftlos flüsterte ich: ,,Kiyung...''

,,Shh... Alles ist gut.'', versuchte er mich zu beruhigen.

,,Ich bringe sie in ihr Zimmer.'', sagte er nun lauter an Seowoon gerichtet.

Er nickte ihm zu, also hob er mich vorsichtig hoch und trug mich aus dem Raum raus.

,,Halte durch Yuri. Halte durch.''

Dann wurde es zum dritten Mal schwarz.

Mafia VictimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt